In Anlehnung des vorherigen Postes möchte ich Ihnen ein Interview mit einem Freund und Kameraden nicht vorenthalten: es ist Hauptfeldwebel Uwe D., der das Buch Randnotizen geschrieben hat. Im WDR in Frau.TV hat er sich entschieden zu sprechen, über seine Einsatzerlebnisse – wie sie ihn und sein Umfeld verändert haben. Ich kann nur sagen, ich habe eine Gänsehaut bekommen als ich den Beitrag gesehen habe (der übrigens am 5. oktober zwischen 11.30 und 12.00 Uhr wiederholt wird):
„Auslandseinsätze der Bundeswehr – ein Thema über das besonders in letzter Zeit wieder viel diskutiert wird. Sollen deutsche Soldaten weiter in Afghanistan bleiben? Und sind sie im Kriegseinsatz? Egal wie die Politik entscheidet, hunderte von Soldaten sind und waren dort im Einsatz. Und kehren nach Hause zurück mit Erlebnissen, die nicht nur sie, sondern auch ihre Familien verändern. Und jetzt wird inzwischen auch offen über die Probleme gesprochen. Die Medien machten erst unlängst darauf aufmerksam, dass besonders die Einsätze in Afghanistan zu posttraumatischen Belastungsstörungen führen können. frauTV hat einen Mann getroffen, der schon mehrere Einsätze als Personenschützer hinter sich hat.“ (WDR)
Um das Interview zu sehen, klicken Sie hier.
Zu Hause und doch alleine
Wenn Uwe D. nach einem Einsatz nach Hause kam, hatte er das Gefühl hier läuft alles. Nur er gehörte irgendwie nicht mehr dazu. Er zog sich zurück, wurde empfindlicher, ging oft in Abwehrhaltung, ließ irgendwann nichts mehr so richtig an sich ran. Er glaubt zwar, dass sie beide nur das beste wollten, aber oft war das genau das Falsche. Zum Beispiel wenn er auf dem Sofa lag und seine Frau dachte, ihn nicht mit allem zu belasten, weil er ja schließlich schon genug um die Ohren hatte. Er aber fühlte sich ausgeschlossen. Oder wenn er selbst, als endlich ein bisschen Ruhe eingekehrt war, das Thema am liebsten gar nicht mehr angesprochen hat. Sie aber gerne mehr gewusst hätte und sich dann ausgeschlossen fühlte.
Lieber Uwe, danke für Deine offenen und ehrlichen Worte. Wer redet, hat die Chance, gehört zu werden – wenn das Gegenüber es auch möchte. Ich wünsche Dir alles Glück auf Erden und das alles so wird wie Du bzw. Ihr Euch das wünscht. Und ich bin dankbar, dass wir uns begegnen durften. Auf bald…
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