Sie erinnern sich bestimmt an meinen Post „Buchautor gefährdet Afghanistaneinsatz.“ ? Ein dänischer Elitesoldat soll durch sein Buch einsatzrelevante Details veröffentlicht und damit die dänische Mission am Hindukusch gefährdet haben. Folgender TAZ-Artikel ist mir die Tage leider durch die Lappen gegangen – dank eines Leserhinweise hier nun die – wenn sie stimmt – skandalöse Geschichte zur Geschichte:
(TAZ) Das dänische Militär lancierte eine angeblich von Terroristen stammende Buchübersetzung im Internet – übersah aber die Funktion, die den Verfasser anzeigt.
Sie hatten Unrecht und brachten Leib und Leben dänischer Soldaten in Gefahr. Das dänische Gericht, das es abgelehnt hatte, das Buch eines Elitesoldaten zu verbieten und die Tageszeitung Politiken, die mit der Begründung eine Zensur verhindern zu wollen dieses Buch vollinhaltlich abgedruckt hatte. Denn nichts konnte wohl besser beweisen, dass die in diesem verbreiteten Informationen eine „Gebrauchsanweisung für al Qaida“ darstellten, als die Tatsache, dass die Terroristen sich sofort die Mühe gemacht hatten, das gesamte Buch umgehend ins Arabische zu übersetzen.
Drei Tage nachdem das dänische Militär mit seinem Verbotsantrag gerichtlich gescheitert war, trat Verteidigungsministers Søren Gade mit Hinweis auf eine bereits im Internet kursierende arabische Fassung erst vor den verteidigungspolitischen Ausschuss des Parlaments und dann vor die Medien. Und stellte die rhetorische Frage, ob denn nun wirklich noch jemand das Interesse des Feindes an dem Buch des Jägersoldaten Thomas Rathsack und damit die Berechtigung des Zensurversuchs des Militäroberkommandos bezweifeln könnte. Mit dem Erfolg, tatsächlich für eine Weile Betroffenheit auszulösen. (jetzt wird´s spannend. weiter lesen auf TAZ.de)
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