Angesichts der andauernden Gespräche zwischen Wahl- und Beschwerdekommission über das weitere Vorgehen könnte sich die Verkündung des Ergebnisses weiter verzögern. Nach Angaben von Regierungsvertretern streiten die beiden Behörden darüber, ob eine Stichwahl abgehalten werden soll. Karsai hatte bei der Abstimmung nach vorläufigen Ergebnissen rund 55 Prozent der Stimmen erzielt, der frühere Außenminister Abdullah rund 28 Prozent. EU-Beobachter stufen jedoch jede vierte abgegebene Stimme wegen Betrugsvorwürfen als „verdächtig“ ein.
Die Beratungen kreisen nach Angaben eines westlichen Vertreters derzeit um die Frage, ob die afghanische Verfassung zur Umgehung einer Stichwahl die Bildung einer de facto nicht vom Volk gewählten Regierungskoalition erlaubt. Die Stichwahl müsste laut Verfassung spätestens zwei Wochen nach der Bekanntgabe des Wahlergebnisses abgehalten werden. Allerdings sind im Winter große Teile des Landes unzugänglich. (meldet AFP)
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