
Als Verteidigungsminister kommt Karl-Theodor zu Guttenberg seinem eigentlichen Traum Außenpolitik einen Schritt näher. Er wird kein bequemer Ressortchef werden – insbesondere nicht für seine Partei. Kein Minister war in den vergangenen Wochen für so viele Ämter im Gespräch wie Karl-Theodor zu Guttenberg. Der Politaufsteiger des Jahres wurde weiter als Wirtschaftsminister gehandelt, manche sahen ihn auch schon im Finanz- oder gar Außenministerium für den unwahrscheinlichen Fall, dass FDP-Chef Guido Westerwelle doch einen Rückzieher machen sollte.
Dr. Karl-Theodor zu Guttenberg nimmt die Hardthöhe ein bzw. den Bendler Block. Seit langer Zeit endlich mal wieder ein bundeswehraffiner Verteidigungsminister – hoffen wir, dass er ein gutes Händchen für dieses schwierige und unbeliebte Ressort haben wird. Denn das „Verkaufen“ des Afghanistan-Engagements ist nicht die einfachste Aufgabe. Hoffentlich wird mit dieser Personalie auch ein positiver Umschwung in der medialen Transparenz des Afghanistan-Einsatzes spürbar.
Es wird spannend im Wehrressort. Ministerium und Bundeswehr werden sich an einen neuen Stil gewöhnen müssen, bekommen dafür aber einen Minister, der seine Stärken ausgerechnet dort hat, wo sein Vorgänger Schwächen offenbarte: In der Außenwirkung und -darstellung. Insofern ist es vermutlich das Beste, was der Truppe passieren konnte. Unterm Strich: es kann ja nur besser werden…
Ist er dem Job gewachsen? Klare Antwort: JA! (meint das Blog der Rheinzeitung) Zunächst hat er zeitweise selbst die Uniform getragen – 1991 Wehrdienst beim Gebirgsjägerbataillon 233 in Mittenwald, Unteroffizier der Reserve. Sein Großvater sowie dessen Onkel (1945 von der Gestapo ermordet)hatten Kontakt zum militärischen Widerstand gegen Hitler. Trotz seiner erst 37 Jahre hat KT bereits Erfahrung auf dem Gebiet der Außen- und Sicherheitspolitik vorzuweisen, knüpfte auf der Münchner Sicherheitskonferenz bereits zahlreiche Kontakte – natürlich im besten Englisch. Der Bayer ist also kein absoluter Neuling. Und selbst wenn es so wäre: Zu Guttenberg hat bewiesen, dass er sehr schnell lernt und dieses Wissen umsetzt. Genau deshalb hat ihn die Kanzlerin nun dorthin gesetzt. Dass er dabei astronomisch gute Umfrageergebnisse mitbringt, ist sicher nicht schädlich. (mehr dazu hier)
Wollen wir hoffen, und davon ausgehen, daß der neue Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg,
mehr für , – dann seine Soldaten/innen, – bewirken kann,
als der Scheidende.
Verdient hätten die Soldaten es , nach so langer Zeit , der fast Nichtbeachtung und des Schweigens.
Gisela L.
Aber ein Verteidigungsminister alleine kann es auch nicht schaffen – da ist noch viel zu viel „Beton“ in den Köpfen der „militärischen Führungsetage.“ Man darf gespannt sein, ob Deutschland einen ebensolchen „Change“ wie die Militärs der USA unter einem neuen Präsidenten hinbekommt…
Das ist richtig, vereehrte Helga D.,
… auch kehren neue Besen nicht zwangsläufig gut.
Vielleicht schafft es Herr zu Guttenberg , – wie in der Archäologie , – mit kleinen Pinseln erst mal den Staub aus den Köpfen der „militärischen Führungsetage“ zu entfernen. Danach kann er immer noch den Beton versuchen zu knacken.
Ja, – das kann wirklich spannend werden.
Gisela L.