Laut Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg sollen Auslandseinsätze der Bundeswehr „zur Selbstverständlichkeit werden“. Deutschland habe seit der Wiedervereinigung eine gewachsene Bedeutung in einer global vernetzten Welt – sagte er dem FOCUS.
Es ist schon bemerkenswert wie zu Guttenberg (KT) sich von seinem Amtsvorgänger abhebt. Mit seiner o.g. Aussage trifft er ins Mark einer Debatte, die zuvor kaum jemand führen wollte. In seinen wenigen Wochen als Verteidigungsminister hat er es geschafft, den Afghanistan-Einsatz in den medialen Mittelpunkt zu rücken. Viele Kollegen vermuten selbstgefällige Inszenierung, doch der Minister kommt an, vorallem in der Truppe. Wie er nun die Bündnispflichten Deutschlands bezüglich weiterer Auslandseinsätze bewerkstelligen will, bleibt abzuwarten. Das will bestimmt nicht jeder hören. Schließlich verschließt sich unsere Gesellschaft größtenteils immer noch dem sicherheitspolitischen Engagement der Bundeswehr in Afghanistan. Viele Soldaten, die aus den Einsätzen zurückkehren, beklagen Desinteresse ihres persönlichen Umfeldes. Mir ging es nach meinen drei Einsätzen ähnlich. Umso mehr freut es mich, dass Soldaten schreiben – bitte verstehen Sie das Posten der folgenden Email nicht falsch. Sie ist nur ein Beleg dafür wie sehr Soldaten auch unsere Aufmerksamkeit brauchen, riskieren viele doch täglich ihr Leben.
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich habe neulich ihr Buch mit dem Titel „Kabul ich komme wieder“ gelesen und möchte ihnen zur Herausgabe dieses Buches gratulieren. Da ich selbst Berufssoldat bin, mich gerade wieder zum wiederholten male in Afhganistan bin, kann ich die Eindrücke des Herrn Barschow sehr gut nachvollziehen. Ich kann nur sagen das dieses Buch aus der Seele eines jeden Menschen geschrieben ist, der hier als Soldat dient. Herrn Barschow und ihrem Verlag ist nur zu gratulieren. Ich kann mich sehr gut an mein erstes Mal erinnern und es trifft es haargenau auch wenn meine Zeiträume etwas länger waren. Zur Zeit bin ich sieben Monate hier aber das Land zieht einen immer wieder an. Jedesmal wenn ich hier war oder bin befand ich mich oder befinde ich mich in Einheiten die sehr eng mit den Afhganen zusammenarbeiten und dieses mal auch zusammen leben. Ich denke jeder der hier war und das auch so erlebt hat wird nie wieder am Sinn dieser Sache zweifeln. Ich bitte Sie, wenn Ihnen das möglich ist, das Herrn Barschow mitzuteilen das er das schwärzeste vom schwarzem getroffen hat und ich gratuliere ihm wie gesagt zu seinem Mut dies zu schreiben und zu veröffentlichen. Mich hat selten ein Buch so direkt angesprochen und von mir zugleich selber erzählt. Im weiteren kann ich seine Gefühle und Gedanken sehr gut nachvollziehen.
In diesem Sinne,
mit freundlichen Grüßen aus Afhganistan
Stefan
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