Ich habe den Presseclub heute leider nicht gesehen. Vielen Dank für den Leserhinweis von Helga. Wen jemand den Mediathekslink (—>Danke an Helga) findet, wäre ich für einen Post hier dankbar – bisher ist er noch nicht online. Frau Susanne Koelbl vom Spiegel durfte ich neulich in Berlin kennenlernen – wir sind noch zu einem Online-Interview verabredet. Dazu bei Gelegenheit dann mehr. Auf meine Frage, wann sie die letzte Positivgeschichte veröffentlicht habe, meinte sie: „Ich stecke gerade mitten in den Recherchen.“ Werde Frau Koelbl einige Fragen per Mail zukommen lassen. In pucto user generated content posten Sie hier Ihre Fragen, die Sie an sie haben sollten – ich nehme sie dann mit auf meine Liste.
ARD Pressetext zur Sendung:
US-Präsident Obama schickt 30.000 Soldaten zusätzlich nach Afghanistan. Und er verlangt auch von den Verbündeten mehr Truppen. Am 10. Dezember bekommt er den Friedensnobelpreis. Ein kriegführender Präsident als Symbol des Friedens? Der Glanz Obamas verblasst. Unklar bleibt seine Strategie. Können die zusätzlichen Soldaten die NATO einem Sieg näher bringen? Und wie gefährlich ist es, bereits heute ein Abzugsdatum zu nennen? In Deutschland wächst die Skepsis der Bevölkerung: Mehr als Zweidrittel wünschen sich den schnellen Abzug der Soldaten aus Afghanistan. Angela Merkel hat eine Reaktion auf Obamas Bitte um mehr Truppen kurzerhand vertagt. Ist der Krieg in Afghanistan noch zu gewinnen? Darüber diskutiert WDR-Chefredakteur Jörg Schönenborn am Sonntag im ARD-Presseclub mit den Gästen: Nikolaus Busse, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Susanne Koelbl, Der Spiegel, Constanze Stelzenmüller, Publizistin, Andreas Zumach, Publizist (mehr hier)
Anne Will hat heute in ihrer Sendung auch Afghanistan als Thema.
Danke für den Hinweis. VG BB
Schade, ich hätte mir Friederike Böge von der FAZ als Teilnehmerin gewünscht.
Sie hat mehrere Jahre in Kunduz gelebt, schrieb die besten Artikel nach der Bombardierung der Tanklaster am 04.09.09 und überrascht auch sonst immer wieder mit ihrer Sichtweise auf die Vorgänge in AFG.
hier nun der Link zur Sendung:
http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/3464908
Danke an die Leserin Helga.
Die ganze Sendung gibt es als Abruf-Video auch bei PHOENIX: http://www.phoenix.de/content/phoenix/die_sendungen/diskussionen/277445
Der Presseclub ist jetzt abends im Programm „Einsextra“ wiederholt worden. Sehr beeindruckend, gepflegte Gesprächskultur.
Für mich war Frau Susanne Koebl vom Spiegel am Beeindruckensten. Sie war auch dieses Jahr in AFG, hat sich die neue Strategie der US-Marines in Helmand angeschaut, bei der die US-Marines in ungewohnter Rolle, Seite an Seite mit den Paschtunen in den Dörfern über längere Zeit leben müssen, nachdem sie vorherdie Taliban vertrieben haben.
Auch über das Kriegsziel waren sich die Diskutanten weitgehend einig. Einen militärischen Sieg wird es über die Taliban nicht geben, auch nicht mit 30000 – 40000 zusätzliche Soldaten, lt US-Sicherheitsberater Jones sogar nicht mit 500000 Soldaten. Man wird wohl nur soviel Stabilität erzeugen können, das eine friedliche Entwicklung der Dörfer und Städte möglich wird. Hoffentlich kann dann die ANA und die ANP die Sicherheit gewährleisten, wenn der Westen mit den militärischen (!) Abzug anfängt. Die Amerikaner haben nie vor AFG als Ganzes wieder aufzugeben. Sie wollen zwar militärisch abziehen, aber ansonsten sich hier festsetzen, genauso wie in Saudi Arabien, um ihre Interessen in der Region zu vertreten.
Der vielleicht interessanteste Einzelpunkt kam von Susanne Koebl. Seit 3 Jahren verschlechtert sich die Sicherheitslage in Kunduz. Kunduz gilt als zweite, nördliche Hochburg der Talibanbewegung. Obwohl die Berichte von der Bw, vom BND im Kanzleramt vorlagen, hat man keine Strategieveränderung, keine geänderten ROE, Truppenverstärkung, entsprechende schwere Waffen usw. in die Region gebracht. Auch hat man es aus innenpolitischen Gründen vermieden der deutschen Bevölkerung die Wahrheit über die Situation in Kunduz zu sagen. Insofern ist die vermutliche Verschleierung der tatsächlichen Vorgänge bei der Bombardierung in Kunduz nur die Spitze eines Eisberges, oder der Gipfel einer gezielten Desinformationskampagne gegenüber der eigenen Bevölkerung.
Wen dem so sein sollte, wird der Untersuchungsausschuss einen der schwerwiegensten politischen Skandale der jüngeren deutschen Geschichte an den Tag bringen.
Sorry, Susanne Koelbl und nicht Koebl
@Georg:
Auf den Punkt gebracht!!!
@ Georg
Besser geht’s nicht. Danke !