Wer gleich noch Lust hat:
Verteidigungsminister Karl Theodor zu Guttenberg um 22.15 Uhr bei Maybrit Illner im ZDF.
Es geht weiter. Heute schon wieder eine Vorabveröffentlichung
Pressemeldung: Leipziger Volkszeitung
Leipzig (ots) – An der Planung und den Entscheidungen, die zum Luftangriff auf zwei von Taliban entführte Tanklastzüge bei Kundus am 4. September geführt haben, war ein Mitarbeiter des Bundesnachrichtendienstes BND vor Ort beteiligt. Das ergibt sich, nach Informationen der „Leipziger Volkszeitung“ (Freitag-Ausgabe), aus streng vertraulichen Unterlagen der Bundesregierung, über deren wesentlichen Inhalt bereits Parlamentarier unterrichtet wurden, die mit der Kontrolle der Geheimdienste befasst sind.
Den Unterlagen zufolge war damit neben dem kommandierenden Bundeswehr-Oberst Georg Klein unter anderem nicht nur ein Berater im Rang eines Feldwebels vom Kommando Spezialkräfte KSK, sondern auch der mit der Terroristenbekämpfung befasste BND direkt eingeschaltet. Geleitet wurde die Aktion von Oberst Georg Klein aus dem ortsbekannten Kommandostand der Spezialeinheit Taskforce 47 (TF 47). Von dort hatte man Oberst Klein alarmiert, als es um die ursprünglich beabsichtigte Bombardierung eines liegengebliebenen geschützten Bundeswehrfahrzeuges vom Typ Dingo ging. Zu diesem Zweck war Luftunterstützung von den US-Truppen angefordert worden. Das defekte Bundeswehrfahrzeug sollte nicht in die Hände der Taliban fallen. Diese Aufklärungsflüge führten im späteren Verlauf zur Entdeckung der beiden von Taliban entführten festsitzenden Tanklastzüge.
Im Rahmen der Aktion gegen die Taliban am 4. September, bei der zahlreiche Kämpfer und auch Zivilisten, einschließlich mehrerer Kinder, ums Leben gekommen sind, sei es danach „um eine gezielte Ausschaltung von Taliban gegangen“, so schilderte ein Parlamentarier gegenüber der Zeitung den Inhalt der ihm zugänglich gemachten Informationen. In Parlamentarierkreisen verdichtet sich, diesen Informationen zufolge, der Eindruck, dass es bei der gezielten Bombardierung am 4. September um eine Aktion gegangen sei, die als Reaktion auf vorausgegangene Taliban-Angriffe auf Bundeswehrsoldaten bewusst gesucht worden sei.
Wer die Sendung verpasst hat, sie wird um 17:25 Uhr am Freitag in PHOENIX wiederholt – in der Mediathek ist sie noch nicht zu finden, wird aber sicherlich noch folgen!
Hoffentlich hat Frau Will sich die Konkurrenz angeschaut: So moderiert man und solch „höfliche“ Menschen lädt man sich nach Hause ein…
Direkt ein „Seelenbalsam“ nach dieser unsäglichen Sendung von Frau Will…
Ein selbstsicherer, sympathischer und auch Fehler bzw. Fehleinschätzungen zugebender Verteidigungsminister, ein sich „mit vollem Herzen“ einsetzender Ralf Möller, der auch in der Lage ist, sich für seinen „emotionalen wortstarken Ausbruch“ im Nachhinein zu entschuldigen (Muskelmasse schließt eben Intelligenz und Höflichkeit nicht aus), Egon Bahr, dessen Verdienste die Jüngeren wahrscheinlich gar nicht mehr kennen und zu würdigen wissen, hat auch heute noch eine Menge zu sagen, der deutsch-britische Journalist Alan Posener keine schlechte Besetzung, selbst ein Herr Wohlgethan hat seine ehem. Kameraden würdig vertreten – lediglich sein Hinweis auf die nicht ausreichende Vermittlung von kulturellen Kenntnisse der Soldaten in diesem besonderen Einsatzgebiet ist veraltet und entstammt seinen eigenen Erfahrungen, die immerhin ca. 5 Jahre und länger zurückliegen. Heute weiß sehr wohl jeder Soldat, dass er keiner Frau die Hand dort zuerst geben darf etc.
Zur Ausgewogenheit und Fairness muss man eben auch einen Dr. Todenhöfer ertragen, dessen Beifall aus dem Publikum aber mit zunehmender gebetsmühlenartiger Schwadroniererei hörbar nachließ – man muss nur lange genug reden, um sich selbst zu disqualifizieren – aber immerhin: Er hat und würde nie die Soldaten für diesen Krieg verantwortlich machen…
Alles in allem eine sehenswürdige Diskussionsrunde:
http://maybritillner.zdf.de/ZDFde/inhalt/15/0,1872,7957199,00.html
Im Beitrag der ARD „Panorama“ zur Frage der PTBS hat wohl die Bundeswehrführung, hier ein Sanitätsoffizier, immer noch nichts begriffen – dort tarnt und täuscht und leugnet man immer noch. Überdeutliche Worte hierzu von Herrn Robbe!!!
http://daserste.ndr.de/panorama/media/panorama372.html
Damit hier keiner einen AFG-Entzug bekommt!
Ich schließe mich dem Vorkommentar komplett an!
Manchmal sind ein normaler Menschenverstand eines Menschen und „nur“ Schauspielers und „Muskelprotz“ mehr wert als Abitur und ein Jura-Studium.
Helga – Sie sind eine wahre Bereicherung für diesen Blog!
Leider habe ich „May Britt Illner“ nicht sehen können, werde es aber nachholen.
Was „Panorama“ angeht, kann es einem nur noch Angst und Bang werden. Welche Hilfsaussichten hat ein traumatisierter Soldat im Falle einer PTBS – offenbar nur wenig?
Der Herr Sanitätsoffizier ist wohl irgendwo dort zurückge-
blieben, als der Auslandseinsatz Afghanistan gestartet wurde. Da hatte ein Psychologe/Psychiater sicherlich noch nicht viel zu tun. Aber heute…….. 1 Psychologe für 4.500 Mann? Ich denke, dass dieser Psychologe auch bald auf der Couch resp. dem Feldbett liegt?!
Wie stellt sich das der Oberstarzt denn vor? Lässt man in den jeweiligen Lager die Soldaten antreten und legt ihnen dann kurz die Hand auf die Schulter und schon sind alle betreut und gleichzeitig in Behandlung. Oder wie darf ich mir dies so vorstellen? Wie soll 1 Psychologe das alles schaffen, auch er ist nur Mensch.
Mein Lob an Herrn Robbe der hier sehr deutlich klar- und darstellte, was Sache ist. Es fiel mir auch auf, dass er noch vor nicht allzulanger Zeit sich sehr überwinden mußte, von Krieg zu sprechen, sei es daß er nicht durfte oder…. es war halt nicht so. Diesesmal sprach er sehr eindeutig über den Krieg in Afghanistan.
So erschreckend solche Offenbarungen sind, genauso gut ist es, dass nun mal öffentlich darüber gesprochen wird, was Sache ist und nicht nur hinter vorgehaltener Hand.
Was mich aber aufregt, ist die Selbstherrlichkeit und Ignoranz, die spez. dieser Oberstarzt an den Tag legte. Wenn dieser seine Behauptung, die Soldaten in Afghanistan seien ausreichend ja sogar übermässig versorgt, selbst glaubt , dann scheint auch er, m.E., ein Fall für die Couchzu sein. Das ist doch reine Verdrängung der Tatsachen, beängstigender Realitätsverlust.
Kann es sein, dass er „PTBS“ als nicht existent ansieht? Dass es für ihn diese Krankheit nicht gibt, sonder reine Einbildung ist. Kann ich mir vorstellen. Man ist eben von altem Schrot und Korn und da gibt es so was nicht. Aber……. ein Soldat ist auch ein Mensch.
Schauen wir doch mal nach USA. Wieviele Rückkehrer aus den Einsätzen sind krank. Seelisch krank. Und dort kennt man PTBS schon lange Jahre. Nur bei uns, da muß alles erst noch erforscht werden. Unsere Soldaten sind auch nicht aus anderem „Holz“ als ihre amerikanischen Kameraden.
Die Aussage, dass im akuten Notfall sofort Hilfe bereitstünde, läßt mich fragen, wie so ein „akuter Notfall“ aussieht? Wäre es nicht besser, schon bei den geringsten Anzeichen aktiv zu werden? Denn irgendwann haben wir viel zu viele akuten Notfälle. Denn der Einsatz wird härter und härter.
Letztendlich bleibt nur noch die Feststellung, dass wir Familien wieder einmal mehr gefordert sind unsere Soldaten während ihres Einsatzes zu betreuen, jederzeit bereit zu stehen um ihnen in Wort und Schrift Mut zuzusprechen, aufzubauen wenn sie weit unten sind. Und wenn sie endlich wieder nach Hause kommen, gehen wir gemeinsam mit ihnen den schweren Weg des Zurückfindens. Wir tun das gerne für unsere Söhne und Töchter, aber wer steht dann uns bei?
<Von dort hatte man Oberst Klein alarmiert, als es um die <ursprünglich beabsichtigte Bombardierung eines <liegengebliebenen geschützten Bundeswehrfahrzeuges <vom Typ Dingo ging. Zu diesem Zweck war <Luftunterstützung von den US-Truppen angefordert <worden. Das defekte Bundeswehrfahrzeug sollte nicht in <die Hände der Taliban fallen.
Jetzt stellt sich doch die Frage: wo waren die Soldaten aus dem Fahrzeug?
Und bombardieren wir eigene Fahrzeuge, damit evtl. sie nicht in die Hand des Feindes fallen? Was kostet eigentlich so ein Dingo den Steuerzahler, dass wir die Dinger dann opfern, wenn sie mal kaputt sind?
Hier der Link zur ZDF-Mediathek: Maybritt Illner unter 22:15 Uhr suchen.
@Stefan B
Vielen Dank für die Blumen, als einsatzgeprüfte Soldatenmutter lässt einen dieses Thema in seiner ganzen Bandbreite nicht mehr los…
Man will schließlich im Fall der Fälle wissen, warum und wieso…
Wenn die Finger schneller sind als der Kopf – sorry!
Hier der Link:
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/hauptnavigation/startseite#/hauptnavigation/sendung-verpasst//
Nach dieser, etwas mehr als einer Stunde, – May-Britt Illner-
sollte sich die Moderatorin Anne Will in das letzte Mauseloch zurückziehen.
D a s war eine Talk-Runde , wie man sie sich wünscht !
Mit Gästen die suverän diskutierten, allen voran der Verteidigungsminister, – gepflegt, in sich ruhend, – ein hervorragender Egon Bahr, der Journalist Alan Posener, – eben schon typisch britisch, – und der Schauspieler Ralf Möller, der mich total auf die Bretter gehaun hat. Da sieht man mal wieder, daß man nicht ungedingt ein Diplom, – von irgendwas braucht, – der normale Mechschenverstand reicht . Ganz wunderbar, und sehr temperamentvoll, wie er sich für unsere Soldaten in Afghanistan stark gemacht hat. Da verzeiht man doch gerne den kleinen Ausrutscher.
Und “ last but not least “ , Dr. Todenhöfer.
Wer die Sendung gesehen hat, weiß, daß da ein Kommentar überflüssig ist. Jeder blamiert sich eben selber, so gut er kann.
An Hotte:
eigene Schad-KFZ werden natürlich nicht regelmäßig gesprengt/anderweitig unbrauchbar gemacht wenn sie mal liegenbleiben. Sind soweit ich mich recht errinnern kann nicht mehr als 5 Fälle bei Kfz und ein Hubschrauber bekannt geworden.
Das passiert nur, wenn sie zu Belastung der eigenen Kräfte werden – d.h. eine Bergung in keinem Verhältniss mehr steht zu der Gefahr für die eingesetzten Soldaten oder sie Kräfte zur Sicherung binden (mit einem Zug ist man da schnell mal dabei um so eine Stelle zu sichern!) die anderweitig für die weitere Operationsführung gebraucht werden.
Natürlich will man damit um jeden Preis verhindern dass fdl Kräfte sich unser Schadmaterial noch zu nutzen machen könnten!
Preis pro Dingo.. dachte sowas um die 800.000€, aber sicher bin ich mir da nicht.
Helga D:
Ich würde mir wünschen meine Mutter würde sich da so drum kümmern. Sie selbst möchte da leider nie mehr als oberflächiges Wissen..
Sie ist einfach dagegen dass der Sohnemann Offizier ist..
So kriegt man es auch über die Jahre hin dass sich Sohn und Mutter einfach gar nicht mehr verstehen.
Stefan B.
Das ist sehr schade für Sie, aber man kann eben keinen Menschen zu seinem Glück zwingen. Oft ist es auch so, dass man als Mutter eines Soldaten „schief“ angesehen wird, eben von Menschen, die irgendwas gegen Soldaten haben. Ich komme damit zurecht, stehe mit Stolz dazu. Ist aber auch nicht jedermanns Sache. Aber es ist schwer über seinen Schatten zu springen.
Dass dieses Desinteresse, aus welchem Grunde auch immer, zum Auseinandertrifften von Mutter und Sohn führt ist für mich nachvollziehbar und tut Ihnen auch sicherlich weh. Aber Sie können es nicht ändern.
Ich wünsche Ihnen von Herzen, dass Sie durch Ihre Freude an Ihrem Beruf vielleicht etwas Ausgleich erhalten. Für die Zukunft wünsche ich Ihnen alles, alles Gute.
Hallo Stefan B.,
ich hoffe von ganzen Herzen, daß das Verhalten Ihrer Frau Mutter sich eines Tages ändern wird.
Hoffentlich ist es dann nicht zu spät.
Die äußeren Einwirkungen auf die Mütter der Soldaten in der Bevölkerung , haben sich nach dem Desaster der Tankwagengeschichte, radikal geändert . Vielleicht ist Ihrer Frau Mutter bereits soetwas passiert, aber Sie kann nicht
darüber reden. Und Schuld ist wer ?, — natürlich der Sohnemann, – der Offizier geworden ist.
Vielleicht renkt sich, eines Tages doch wieder alles ein.
Haben Sie Geduld, und schreiben Sie, – schreiben reinigt, ein wenig die Seele. Das Blog hier, ist die beste Plattform dafür. Hier finden Sie Gleichgesinnte, die verstehen.
Viele Grüße an Sie und den Kopf hoch.
@Stefan B
Dies tut mir sehr leid für Sie und es wird Sie auch nicht trösten, dass Sie kein Einzelfall sind. Immer wieder höre ich in unserem FBZ von Soldatenfamilien, dass deren Ursprungsfamilien sich von ihnen getrennt haben, weil sie nicht damit umgehen können, dass Sohn/Tochter SoldatIn geworden sind.
Warum? Weil man unweigerlich mit in etwas hineingezogen wird, wovon bzw. wozu man – leider auch nach Ansicht der Bundeswehr – wiederum keine Ahnung haben und auch keine Fragen stellen sollte. Oder woher kommt der Rat von Truppenpsychologen/Vorgesetzten/Kameraden, nur ja „denen daheim“ nichts von dem Erlebten zu erzählen – meiner Meinung nach mit fatalen Auswirkungen, nicht nur für die Angehörigen, sondern insbesondere für den Soldaten selbst.
Oft geschieht dieses Ablehnen m. E. als eine Art Selbstschutz, diese Dinge nicht an sich heranzulassen, sich nicht damit auseinanderzusetzen, und deshalb lieber gar nichts wissen zu wollen. Das ist doch auch die „bequeme“ Grundhaltung der Gesellschaft. „Ich war ja schließlich immer dagegen oder ich habe ja nichts gewusst und deshalb bin ich an allem unschuldig…“
Man müsste schließlich auch über den „Fall der Fälle“ reden, Testament, Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung, Beerdigung, Pflege bei Invalidität – auch dieses Verweigern ist typisch für unsere Gesellschaft und im Übrigen auch unserer christlichen Kultur!
Aber, diese Menschen machen sich etwas vor – man kann an das andere Ende der Welt reisen – die Sorgen und Probleme reisen mit, so beschreibt es ja auch Heike Gros in ihrem Buch „Ein schöner Tag zum Sterben. Als Bundeswehrärztin in Afghanistan“. Ihre nicht bewältigten Erlebnisse gingen mit ihr und ihrer Familie bis nach Neuseeland…
Unsere „Ich & Ich“- Gesellschaft meint den Anspruch zu haben, „nur auf der Sonnenseite des Lebens“ zu wandeln und die „unbequemen „Wahrheiten“ zu verdrängen – aber genau sie sind Bestandteil unseres Lebens, wir haben verlernt und vergessen, sich mit ihnen auseinanderzusetzen – privat, beruflich, innerhalb unseres Landes und auch in der Welt.
Wenn das Schicksal uns eines Tages unweigerlich „ruft“, dann stehen die meisten hilflos demgegenüber. Sie tun sich selbst am wenigsten einen Gefallen.
So wie die Soldaten ein Querschnitt unserer Gesellschaft sind, so sind es auch deren Familien – jeder hat eine andere Art, mit dieser „Bedrohung“ unserer „heilen Welt“ umzugehen, das müssen wir ihnen leider zugestehen, wenn es auch den Einzelnen schmerzt. Ähnliche Probleme haben übrigens auch Polizei- und andere Sicherheits- und Rettungskräfte – immer wieder die Frage, „wie kann man nur“?
Lieber Stefan B., verzagen Sie nicht, seien Sie, wie alle Ihre KameradInnen stolz auf sich, gehen Sie Ihren Weg – Sie tun alle mehr, als alle „Phrasendrescher“ und „Besserwisser“ auf ihrem bequemen Sofa, die in der Regel nur von der Sorge getrieben sind, nichts von ihren „sozialen Errungenschaften“ zu verlieren!
Vielleicht schenken Sie Ihrer Mutter das hier kürzlich vorgestellte Buch von Heike Prassel zu Weihnachten: „Zur Bundeswehr? Eine Mutter zwischen Verantwortung, Vorurteil und (un)freundlichen Desinteresse“ (Adatia-Verlag)! Damit sagen Sie mehr als tausend Worte…
Speziell für Sie, stellvertretend für Ihre KameradInnen, weil ich finde, dass es gerade für Sie Soldaten, aber auch für alle Mitleser hier zum 3. Advent passt:
Ansprache einer Kerze im Advent
Ihr habt mich angezündet und schaut – nachdenklich und versonnen – in mein Licht. Vielleicht freut Ihr Euch auch ein wenig dabei.
Ich jedenfalls freue mich, dass ich brenne.
Wenn ich nicht brennen würde, läge ich in einem Karton –
zusammen mit anderen, die auch nicht brennen.
In so einem Karton haben wir keinen Sinn.
Da liegen wir nur nutzlos herum.
Einen Sinn habe ich nur, wenn ich brenne.
Und jetzt brenne ich.
Aber seit ich brenne, werde ich kürzer, immer ein bisschen mehr.
Das ist schade. Ich kann mir schon ausrechnen, wann ich so kurz bin,
dass ich nur noch ein kleines Stümpfchen bin.
So ist das! Es gibt nur zwei Möglichkeiten:
Entweder ich bleibe ganz und unversehrt im Karton,
dann werde ich nicht kürzer, dann geht mir nichts ab,
aber dann weiß ich auch nicht, was ich eigentlich soll;
oder ich gebe Licht und Wärme, dann weiß ich, wofür ich da bin,
aber um den Preis, dass ich etwas geben muss –
von mir selbst, mich selber.
Das ist schöner, als kalt und sinnlos im Karton.
So ist das auch mit Euch Menschen, genauso:
Entweder Ihr bleibt für Euch,
dann passiert Euch nichts, dann geht Euch nichts ab,
aber dann wisst Ihr eigentlich nicht so recht: Warum.
Dann seid Ihr wie die Kerzen im Karton.
Oder Ihr gebt Licht und Wärme, dann habt Ihr einen Sinn,
dann freuen sich die Menschen, dass es Euch gibt,
dann seid Ihr nicht vergebens da.
Aber dafür müsst Ihr etwas von Euch selbst,
von dem, was in Euch lebendig ist, geben:
Von Eurer Treue und Eurem Lachen,
von Eurer Traurigkeit und Euren Ängsten und Sehnsüchten.
Ihr braucht keine Angst zu haben, dabei kürzer zu werden.
Das ist nur äußerlich. Innen werdet Ihr immer heller.
Ich bin nur eine kleine, einzelne Kerze.
Wenn ich alleine brenne, ist mein Licht nicht sehr groß,
und die Wärme, die ich gebe, ist gering.
Aber mit anderen zusammen ist das Licht groß und die Wärme stark.
Aber auch ein einziges Licht durchdringt schon die Dunkelheit.
Lasst Euch deshalb Mut machen und Euch anzünden,
brennt und leuchtet und wärmt!
Das ist der Sinn Eures Lebens, wie es der Sinn einer einfachen Kerze ist.
Und wenn Ihr Zweifel habt, ob das stimmt, dann zündet eine Kerze an
und schaut in die lebendige Flamme.
Hans Albert Höntges
Ihre
Helga D.
Vielen Dank für all Ihre tollen Worte.
In der Tat kenne ich diese Situation auch von anderen Kameraden, aber man spricht dann doch eher selten darüber.
Man versucht das Beste daraus zu machen – und nimmt die Situation hin wie sie ist.
Aber es gibt ja zum Glück Plattformen wie diese hier – danke afghanistanblog!