„Ich gehe davon aus, dass die Herren lesen können“: In der Affäre um den Luftschlag bei Kundus weist Verteidigungsminister Guttenberg den Vorwurf der Lüge zurück – und kontert mit Anschuldigungen gegen Oppositionspolitiker. (mehr bei Süddeutsche.de)
Und bei Beckmann in der ARD um 22.45 Uhr auch nochmal der Verteidigungsminister zuGast. Wer es verpaßt: Wiederholung morgen Vormittag bei PHOENIX. Wer es nicht abwarten kann, verfolgt die wesentlichen Zitate zu Guttenbergs live-versetzt im Augen geradeaus Blog.
“ Ich gehe davon aus , daß die Herren lesen können „.
Diese Antwort bekamen die Reporter auf idiotische
Fragenstellungen , als es um die Vorwürfe von Herrn Gabriel ( SPD ) und Herrn Trittin ( Die Grünen ) ging , die Herrn zu Guttenberg der Lüge bezichtigten.
Langsam sollte sich die Opposition schon mal warme Kleidung besorgen, und nicht nur weil der Winter vor der Türe steht.
Bei „Beckmann“ gestern Abend in der ARD war ein bemerkenswerter Verteidigungsminister Herr zu Guttenberg zu sehen – derart offene Worte und Forderungen sind ein Novum in Deutschlands Verteidigungspolitik, vielleicht in der Politik überhaupt. Kaum wächst aber ein „zartes Pflänzchen der Hoffnung“ auf einen „Strategiewechsel der Politik“ durch einen jungen und frischen Wind in die angestaubte Politikerriege bringenden Menschen, muss es gewaltsam mit „allen zur Verfügung stehenden Waffen“ von Politikerkollegen der Opposition und auch den Medien zertreten werden.
Es wundert mich, dass man nicht auch noch minutiös darlegt, wer was an welchem Tag und zu welcher Uhrzeit gewusst bzw. nicht gewusst hat. Herr zu Guttenberg hat wiederum betont – und ich denke einmal, er weiß, was er sagt – dass er es von dem ehem. GI Schneiderhan schriftlich hat, dass ihm Dokumente vorenthalten worden sind. Herr Schneiderhan wiederum dementiert dies nicht, sondern behauptet – man beachte die Spitzfindigkeiten – dass in dem COM Isaf-Bericht alles enthalten gewesen wäre… Man spricht hier also von zwei verschiedenen Dingen!!!
Herr zu Guttenberg hat gestern Abend deutlich betont, dass er es sein will, der entscheidet, was ihm vorgelegt werden muss und er diese Sachverhalte auch lesen will. Fakt ist: Ein Minister kann sein engstes Umfeld ohne Angabe von Gründen entlassen, dies wird in der Praxis immer wieder in den verschiedenen Ressorts praktiziert. Wenn ein Minister dem Bundespräsidenten und dem Bundeskanzler schlicht und einfach darlegt, dass aus seiner Sicht eine vertrauensvolle Zusammenarbeit nicht mehr gewährleistet ist, werden diese die Note unterschreiben – und das mit Recht! Immerhin hält der Minister seinen Kopf und sein Amt hin.
Das Verhalten des ehem. GI Schneiderhan finde ich mit Verlaub gesagt „unter allem Niveau“ und schädlich für das Ansehen der Bundeswehr und das seiner ihm ehemals anvertrauten Soldaten und Kameraden! Er kann und darf seine Version vor dem Untersuchungsausschuss darlegen, er hat dies nicht in der Öffentlichkeit zu tun! Er muss und sollte sich genau diesen „Maulkorb“ umlegen, den man von den Soldaten verlangt. Diese haben „keine Meinung zu haben“ und lediglich ihren Befehl und Auftrag erfüllen. Wenn hier ein Minister Herrn Schneiderhan und seinem Staatssekretär mangels Vertrauen den „Befehl/Auftrag“ erteilt, das „Schlachtfeld“ zu verlassen, dann haben sie das kommentarlos zu tun!!!
Aber auch hier kommt wieder „Parteibuch-Gezänk“ zum Vorschein, immerhin ist Herr Schneiderhan von der Opposition (SPD). Und was will man von einem Generalinspekteur erwarten, wenn er selbst – anders als Herr Kujat – sich nicht vor seine Soldaten stellt, sondern diese in aller Öffentlichkeit diskreditiert („die Soldaten wollen einen Einsatz mit „Wellnesscharakter“ oder so ähnlich) und damit deren Forderungen nach besserer Ausrüstung und fundierter Rechtsgrundlage abschmettert.
Auch die Sichtweise des Bundespräsidenten a. D. Richard von Weizsäcker zu diesem Thema ebenfalls gestern in „Beckmann“ hoch interessant.
Leider kommen derart interessante und ruhig moderierte Beiträge für viele Arbeitstätigen viel zu spät, noch ist die Sendung noch nicht in der Mediathek.
Da kann ich mich Gisela L. und Helga D. nur anschliessen.
Aber scheinbar ist es in Deutschland immer noch nicht möglich, sich über Erfolg zu freuen oder gar Helden zu feiern.
Ich finde es geschmacklos (und schliesse mich da Richard von Weizsäcker gerne an), dass die politische Kundus-Debatte auf dem Rücken der Soldaten ausgetragen wird.
Wer „Beckmann“ verpasst hat, hier der Link zur Mediathek:
http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/
Das Verhalten des Generalinspekteurs Schneiderhan kann man schlichtweg als das eines „schlechten Verlierers“ be- zeichnen. Erst mal in der Versenkung verschwinden, vor sich hinbrodeln und dann aus dem Loch heraus querschießen. Nicht fein, aber auch nicht unüblich.
Es gehört eben Grösse dazu fair zu bleiben und eigene Fehler einzugestehen. Wenn man das nicht kann, dann sollte man aber auch gaaaaaaaanz ruhig sein.
Aber wie Frau Helga D. in einem ihrer Blogs so treffend meinte: Man muß die Leute nur lange genug reden lassen, sie disqualifizieren sich selbst……………………
War ein Mann mit solchem Verhalten wirklich gut für unsere Soldaten?
Derweile ersetzen die Großkopferten bei der SPD das Denken durch Haschisch und Mystizismus:
http://rotstehtunsgut.de/2009/12/15/rumi-und-die-deutschen-panzer-ein-gastbeitrag-von-ulrich-kasparick/
@ califax
Richtig sympathisch , Ihr “ kleiner “ Kommentar.