Wer hat denn da gequatscht. Wohlmöglicherweise jemand direkt aus dem Umfeld des ehemaligen RC Kommandeurs Brigadegeneral Jörg Vollmer. Denn anders ist nicht zu erklären wie diese Geschichte des Spiegels zustandegekommen sein soll. Sämtliche Geheimhaltungspflichten der Militärs wurden nicht eingehalten. In anderen Fällen wurden sogar Soldaten schon bei anfänglichem Verdachtsmomenten in die Heimat geschickt…
Ich habe diesen Artikel er st jetzt entdeckt. Sorry für diese Nachlässigkeit – ist aber wichtig und bringt in der Kundus-Affäre eine neue Perspektive auf den umstrittenen Vorfall der Tanklaster-Bombardierung. Nämlich auf die des RC Kommandeurs in Mazar-e Sharif (Grab des Edlen). Ich hatte ja schon vor ein paar Tagen gefragt, warum der Oberkommandierende der Bundeswehr in Nord-Afghanistan bei all diesen Fragen nicht erwähnt wird. Nun sind die Schnüffelnasen beim Spiegel fündig geworden und zeigen ein Protokoll der Ereignisse „einen Tag danach“ auf. Um 10.50 Uhr – einen Tag nach der Bombardierung – weiß der General von toten Zivilisten. Eine Kettenreaktion proaktiver Maßnahmen für eine möglichst positive Wahrnehmung der Öffentlichkeit verselbstständigt sich offenbar. Die Luft scheint dünn zu werden. Der Geheimdienstchef des US-Vier-Sterne-Generals, Mike Flynn (Zitat Spiegel) macht deutlich, was Vollmer zu tun hat, was die Deutschen aus Nato-Sicht machen sollen. „Das Wichtigste ist, dass lokale Stellen den Vorwurf widerlegen, es habe zivile Opfer gegeben“, sagt er trocken. Dem erfahrenen Militär ist schon jetzt klar, dass die Situation nach dem Abwurf von zwei Bomben südwestlich von Kunduz mit Sicherheit „eskalieren“ wird. Für die Schadensbegrenzung bietet er Vollmer deswegen vom Hauptquartier aus jede mögliche Hilfe an. (Zitat Ende)
Der Spiegel weiter:
Vollmer wird auch noch anderes zu erklären haben. Zu den vielen Merkwürdigkeiten des Tages passen auch die E-Mails, die er von einem deutschen Oberstleutnant im Feldlager Kunduz zugeschickt bekommt.
Da der Teamleiter der ersten Nato-Untersuchungskommission, der Brite Paddy Teakle, an dessen Rechner im deutschen Camp arbeitet und von dort seine streng geheimen Einschätzungen („NATO/ISAF SECRET“) an seinen Chef McChrystal in Kabul schickt, bleiben diese Vollmer und dem deutschen Einsatzführungskommando in Potsdam nicht lange verborgen.
Aus der Ablage des Rechners kopiert der Oberstleutnant mit wenigen Handgriffen die Dokumente der Rechercheure und leitet sie per E-Mail weiter. Zur „persönlichen Information“ des Generals fügt er freudig hinzu: „Die HQ-Kameraden arbeiten auf meinem Rechner.“ Vollmer wiederum gibt die Berichte sofort nach Potsdam weiter. Die Brisanz der Zeilen, in denen bereits von den ersten Fehlern deutscher Offiziere berichtet wird, erkennt Vollmer offenbar genauso wie die Tatsache, dass sie durch einen seiner Offiziere unter dubiosen Umständen weitergegeben wurden. Seine E-Mails nach Potsdam tragen in Versalien einen eindeutigen Hinweis: „KEINE WEITERLEITUNG AN DRITTE“. (lesen Sie die komplette Chronologie der ereignisse auf Spiegel.de)
Da haben wir es wieder:
„Der Fisch stinkt vom Kopf“ – und das scheinbar gewaltig!!!
Was wird wohl noch zum Vorschein kommen und wie wird man darauf reagieren?
Schweine buddeln nach Trüffeln. Hat ja was , — schmeckt nämlich gut.
Aber das, was hier passiert ist unter aller Würde.
Wenn das so weiter geht, ist diese Kundus-Affäre der
Skandal, den es für die Medien auzuschlachten gilt,
des Jahrhunderts.
Und das alles auf den Rücken unserer Soldaten.
Schämen sich diese Menschen eigentlich nicht ?
Denkanstoß:
Die Geschehnisse vom 3./4.09.2009 in Kunduz können nicht mehr rückgängig gemacht werden.
Fakt ist jedoch, dass trotz aller Tragik die Sicherheitslage ein wenig stabilisiert wurde, zumindest ist dies im Internet immer wieder aus vertrauenswürdige Quellen nachzulesen.
Daher, Hake setzten und die Zukunft mit den Erkenntnissen und Erfahrungen des „Kunduz Falls“ versuchen positiv und besser zu gestalten.
In jeder bewaffneten Auseinandersetzung kommt es zu tragischen Fehlern und Opfern, egal was wir und unsere Politik jetzt tun, wir werden sie auch zukünftig nicht zu 100% verhindern können. Wo gearbeitet wird, da fallen Späne … das ist seit Jahrhunderten so … nicht nur bei bewaffneten Auseinandersetzungen, wobei diese natürlich an Tragik schwer zu übertreffen sind.
Unsere Politik und unsere Bw muss sich wieder zu 100% auf den Auftrag in AFG besinnen … mit längerfristigen Schuldzuweisungen werden wir unserem Auftrag nicht gerecht werden.
Der Artikel wurde von Matthias Gebauer mit-verfasst, welcher so ziemlich der inkompetenteste „Journalist“ in Deutschland bezüglich Afghanistan ist. Auch ansonsten lässt die Berichterstattung im Spiegel stark zu wünschen übrig. Also nicht alles dort 100% ernst nehmen.
@ Stefan:
Kenne den Kollegen leider nicht. Wieso ist er inkompetent? Kenne Menschen, die in dieser zitierten Sitzung zugegen waren und ähnliches berichten…
Eins muss man dem Spiegel lassen, das Informantennetz, welches er im RC North offenbar hat aufbauen können, funktioniert sehr gut. Wenn sogar die LoNo bzw ISAF-Secret Mailbox des Kommandeurs zitiert wird, muss jemand aus dem engsten Umfeld die Quelle sein.
…die Zahl der dafür in Frage kommender Stabsoffizieren kann man an einer Hand abzählen….;-)
Zur Frage von Matthias Gebauers Kompetenz: Er meint leider, als ausgesprochener militärischer Laie seine Bewertungen zum zentralen Bestandteil seiner journalistischen Produkte machen zu müssen. Die Ergebnisse sind fast immer mangelhaft.
http://weblog-sicherheitspolitik.info/tag/matthias-gebauer/
P.S.
Hier hat sich einer der Autoren des Weblogs mit dem Artikel Gebauers auseinandergesetzt, den Sie auch zitieren:
http://weblog-sicherheitspolitik.info/2009/12/16/tanklaster-vorfall-matthias-gebauer-entdeckt-heikle-dokumente/
Der Sachverhalt als solcher trifft vermutlich zu (d.h. in den Dokumenten steht das, was die direkten Zitate widergeben), aber die Schlußfolgerung Gebauers ist abenteuerlich.
Egal wie man den Spiegel Artikel einschätzt, der Trend die Geheimhaltungspflichten gröblich zu verletzen ist jedenfalls erschreckend!
Wenn man bedenkt, wieviele hochsensible Interna in letzter Zeit an die Presse gelangt sind, können sich einem die Zehennägel kräuseln…
Ich kann nur hoffen, dass ein solches Verhalten bald zum EDEKA bei einigen Maulwürfen mit Stabslehrgang führt.
-> Hier haben wohl einige ihren Eid vergessen und bemühen sich nach Kräften ihrem Land und der Bundeswehr zu schaden.
(Für Geld?! Oder aus Mediengeilheit?)
Um die eigentliche Sache geht es doch schon ganz lange nicht mehr.
Hier werden jetzt die üblichen Ablenkungsszenarien aufgebaut um von eigenen Schwächen abzulenken. Wenn man nur laut genug schreit wird schon einer kommen und zuhören.
Ich zitieren mal einen User von Xing
„Man kann das Kind nicht mit Streichhölzern spielen lassen und es dann bestrafen weil die Scheune brennt.“
Was jetzt allerdings im Nachgang hier veranstaltet wird grenzt schon an eine farce!
Ich stehe zu 100% hinterm dem Post von Chris S.
Zu der OT Diskussion die hier geführt wird, die nicht Thema diese Beitrages sein darf, ob ein Journalist kompetent ist oder nicht enthalte ich mich da ich keinen pers. kenne.
Danke für zuhören