Liebe Blog-Gemeinde,
hoffe, Sie hatten eine besinnliche und vielleicht auch nachdenkliche Weihnachtszeit. Im Jahresendspurt haben wir eine ungewohnte Aufmerksamkeit bzgl. des AFG-Einsatzes unserer Soldaten – ausgelöst durch eine Schlammschlacht der Politik über „wer-hat-wann-etwas-oder-vorenthalten“. Der U-Ausschuss wird im Januar intensiv seine Arbeit aufnehmen. Der Fall wird uns also noch ein wenig beschäftigen. Derweil läuft das Nachrichtengeschäft schon wieder weiter. Anbei jüngste Meldungen von Standhaftigkeit bishin zur Geschmacklosigkeit. Ich verspreche, im nächsten Jahr endlich mal wieder den Fokus auch auf die Afghanen zu richten. Denn die haben wir in letzter Zeit total vergessen. Ich soll Sie übrigens von meinem Kumpel Sharif aus Afghanistan grüßen. Seine Tochte ist jetzt ein halbes Jahr alt und hat schon eine Herzoperation in Indien hinter sich. Offenbar ist sie mit einem Herzfehler auf die Welt gekommen. Und ich bin froh, hier wieder ein paar Menschen zusammengebracht zu haben, um in einen intensiveren Dialog zu treten. Und: ich freue mich über die vielen neuen Leser unhd Kommentatoren. Nächstes jahr möchte ich dieses Blog ein wenig „aufbalsen“. Ein Freund aus vergangenen Zeiten möchte sich der Sache annehmen. Neuer Look, neue Funktionen nach und nach, damit Vielfältigkeit garantiert werden kann. In Planung auch ein Spenden-Button für die Aktion Cash, damit Sie, wenn Sie mögen, direkt spenden können. Darüber aber bei Gelegenheit mehr. Und den Soldaten und ihren Anghörigen wünsche ich viel Kraft und Durchhaltevermögen. Gemeinsam sind wir stark! Ach ja: gestern wurden wir bei WordPress erstmals unter den Top 100 gelistet. Bravo!!! Dank an die Leser und Leserinnen. Und nun zu den Meldungen:
Abzug und eidesstattliche Versicherung…?
Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg ist für eine klare Ansage, wann der Abzug aus Afghanistan beginnen soll. Da sollte die Regierung konkreter werden als bisher, sagte Guttenberg der «Bild am Sonntag», auch mit Blick auf die Ziele des Einsatzes. Der Minister warnte aber gleichzeitig davor, sich festzulegen, bis wann alle Bundeswehrsoldaten aus Afghanistan abgezogen sein sollen. Dies könne den Kräften helfen, die Afghanistan wieder zu einem Zentrum des weltweiten Terrorismus machen wollten.
Im Streit um die Umstände der Entlassung des Generalinspekteurs Wolfgang Schneiderhan ist Guttenberg bereit, seine Aussagen im Untersuchungsausschuss zu beeiden. „Wenn der Ausschuss es für notwendig erachtet, werde ich meine Aussagen selbstverständlich auch unter Eid machen“, sagte Guttenberg. (mehr auf Focus.de)
Big Brother (GB): Quote mit Kriegsversehrten…?
Mit verwundeten Soldaten will die britische Fernsehsendung «Big Brother» einem Zeitungsbericht zufolge mehr Zuschauer vor die Bildschirme locken. Die Produzenten der Show suchten nach Kriegsversehrten, die bei ihrem Einsatz im Irak oder Afghanistan ein Bein oder einen Arm verloren haben. Das berichtete die «Daily Mail». Damit solle die vorerst letzte Staffel zur aufsehenerregendsten Produktion in der Geschichte der Reality-TV-Show werden. Die Pläne sorgten für Entsetzen bei Kriegsveteranen. (mehr auf Zeit.de)
Oberst Klein erklärt Angriff…
Der deutsche Oberst Georg Klein hat seinen Befehl zum Angriff auf zwei entführte Tanklaster bei Kundus schon am Tag danach in einer schriftlichen Erklärung verteidigt. Der „Spiegel“ zitierte aus einer Stellungnahme Kleins, in der er als Grund für das Kommando die frühzeitige Abwendung einer Gefahr für seine Soldaten nennt. Unterdessen fordert Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) in der „Bild am Sonntag“, man solle das Ziel aufgeben, in Afghanistan eine Demokratie nach westlichem Vorbild zu etablieren. (mehr auf Welt.de)
Big Brother: Quote mit Kriegsversehrten
Der „Humor“ der Engländer wirkt auf uns Deutsche stets etwas eigenartig – dies ist aber einfach nur widerlich und abartig! Den Medien scheint wirklich jedes Mittel recht, um ihre Quoten nach oben zu treiben – auf dem Rücken der Menschen!
Deutschland ist trotz mancher „Schwäche“ doch gar nicht so schlecht – noch nicht…
Dachte erst, ich sehe nicht richtig, als im im Netz diese Meldung las.
Ich kann da nur fragen „Gehts noch?“. Oder wird das auch so ein Fake wie diverse, angebliche Reality-Shows im dt. TV? Man mimt auf Kriegsversehrten, der Zuschauer glaubt’s schon?
Und trotzdem, liebe Helga D. dürfen wir nicht die ganze Schuld auf die Macher von „BB“ schieben. Wer sich hierzu meldet, und das muß ja so sein, macht sich auch mit schuldig, wenn Kriegsversehrte zum Schauobjekt werden. Das finde ich genauso verwerflich.
Wie krank im Geiste wird der Mensch eigentlich noch?
Man kann es drehen und wenden – es bleibt eine Sauerei!
Der englische Humor ist für uns Deutsche schon immer hintergründig, kaum verständlich und unendlich schwarz,
gewesen.
Das die TV-Sender Englands es schon nötig haben , sehr weit unter der Gürtellinie zu produzieren, ist eine Abscheulichkeit sondergleichen, und das spricht Bände.
Diese Versehrten , die sich für eine derartige Schau zur Verfügung stellen, denen muß der Geldbeutel ziemlich leer entgegen blicken. Anders kann ich mir das nicht vorstellen.
Wenn das so sein sollte, kann man eigentlich nur noch fragen : ….,. wie weit geht die Würde des Menschen noch bergab.
Das schlimmste dabei ist ja, daß die Leute sich massenhaft solch perverse Shows angucken. Leider gibt der Erfolg bei der Einschaltquote von Sendungen wie Dschungelcamp o.ä. den Produzenten recht. Manchmal fragt man sich schon, was denn nun die kranke Gesellschaft ist, die afghanische oder die unsrige…
Ich empfehle da das Buch des Psychiaters, Psychotherapeuten und Theologen: „Irre! Wir behandeln die Falschen…“
Sie mögen vielleicht gar nicht so falsch liegen, liebe Frau Gisela L., wenn es den britischen Kriegsversehrten nämlich genau so geht, wie den amerikanischen – dann sind sie wirklich auf dererlei Einnahmequellen angewiesen! In den USA werden sie zwar zunächst als Helden verehrt und mit reichlich Orden bestückt, dann aber vergessen – dort gibt es kein „soziales Auffangbecken“, weder für die Kriegsveteranen, noch für „John Doe“ oder „John Sixpack“, wie die „Otto Normalverbraucher“ heißen. Ich habe sie selbst am Straßenrand oder in heruntergekommenen Trailer-Parcs vegetieren sehen.
Hat jemand Kenntnis, wie die soziale Absicherung der britischen Soldaten ist? Die, des Lieschen Müllers ist nämlich auch reichlich desolat.
Manchmal vergessen wir hier in Deutschland, wie gut es uns eigentlich immer noch geht!