Einsfestival heute Abend 20.15 Uhr (ARD)
Nach einem Einsatz in Afghanistan kehrt Soldat David in den heimatlichen Schwarzwald zurück. Er will sein Leben mit Freundin Kerstin, Familie und Freunden dort wieder aufnehmen, wo er es verlassen hat und würde den Einsatz am liebsten als erfolgreich überstandenes Abenteuer abhaken. Doch die Begegnung mit Bedrohung und Gewalt haben David verändert. Die Verstörung, die er zu unterdrücken versucht, bricht sich Bahn in der zwischen Spiel und Gewalt oszillierenden Beziehung zu seinem kleinen Halbbruder. Bennis Bewunderung zieht David an, er verbringt immer mehr Zeit mit dem Jungen und bringt ihm bei, seine Ängste zu bekämpfen – mit Strategien und Werten, die er aus dem Einsatz mitgebracht hat. Als David es immer weniger schafft, seine traumatischen Erfahrungen zu verdrängen, brechen nicht nur seine Alltagsbeziehungen zusammen, es eskaliert auch sein Verhältnis zu Benni.
Die Geschichte des Bundeswehrsoldaten David, der traumatisiert aus Afghanistan zurückkehrt, nachdem er dort einen Jungen erschossen hat, gewinnt derzeit leider immer mehr an Aktualität. Die dargestellten Symptome der PTBS (Posttraumatische Belastungsstörung) sind von der Autorin genau recherchiert und von Hanno Koffler sehr überzeugend gespielt. Der Film vermeidet vordergründige Wertungen der politischen und militärischen Umstände, sondern bleibt ganz nah an dem Erleben der Figuren. Und das macht ihn stärker als jeder erhobene Zeigefinger.
Spielfilm Deutschland 2008
Darsteller:
Hanno Koffler, Petra Schmidt-Schaller, Jona Ruggaber, Magarita Broich, Wolfram Koch, Maxim Mehmet, Bruno Cathomas, Christina Große
u.a.
Regie: Brigitte Maria Bertele
Buch: Johanna Stuttmann
Kamera: Mathias Prause
Ton: Johannes Grehl
Oh nein.. über den Film hatte ich mich schon vor 1 Jahr erkundigt und wollte ihn unbedingt sehen.. und jetzt habe ich ihn verpasst?
NEIN 😦
Nachtrag:
Fr 15.01. um 22.30 Uhr gibt es einen Wiederholungstermin.
TV-Tipp für Sonntag, 10.01.10, ARD, 19:20 Uhr,Weltspiegel
„Alltag in Talibanistan.“
http://www.daserste.de/weltspiegel/
@Stefan B.
Haben Sie den Film gesehen. Auch ich habe lange nach ihm gesucht und ich habe ihn letztendlich vor dem Ende abgeschaltet!
Er war, soweit ich informiert bin, der erste mit diesem Thema – und für mich der Schlechteste.
Warum werden Soldaten immer als „junge Dumpfbacken“ dargestellt, die Väter haben immer nur dumme Bemerkungen auf Lager, die Mütter keinen blassen Schimmer, wo ihre Söhne waren, und die Freundinnen haben nur Sex und Kohle im Sinn…
Der Alltag in unseren Soldatenfamilien sieht völlig anders aus. Viele Soldaten haben die 30 überschritten, haben Ehefrau und Kinder, Grips im Kopf, stehen mit beiden Beinen im Leben, die Eltern wollen natürlich wissen, wo und wofür ihre Söhne/Töchter ihr Leben riskieren – wer es nicht glaubt, ist gerne eingeladen, sich einmal bei den Treffen der Familien in den FBZ umzuschauen – die überwiegende Mehrheit sind Eltern! Und auch viele Frauen/Lebensgefährtinnen haben ganz andere Sorgen als „Sex im Alltag“, sie müssen einen „Alltag zwischen Kindern, eigener Berufstätigkeit und alleiniger Bewältigung der Familienprobleme oftmals fernab ihren Ursprungsfamilien“ bewältigen- das muss manche Frau und Mann ihnen erst einmal nachmachen.
Die wenigsten Soldaten kommen mit PTBS zurück aus dem Einsatz, sondern „gestresst“, mit „akuter Belastunsreaktion“ und „Anpassungsstörungen“ wie wir im Fachjargon sagen. Das ist etwas völlig anderes.
Darüber – über einen „normalen“ Alltag einer Soldatenfamilie und den ganz „normalen Stressreaktionen“ eines Soldaten sollte man einen Film drehen – aber dann interessiert es ja „kein Schwein“ mehr. Die Leute wollen Action, draufhauende hirnlose Rambos sehen, dumme Blondchen und verblödete Muttis, die nicht wissen, warum ihr Junge denn eine Waffe trägt…
Dabei ist die Realität oft härter als jeder Sciene fiction-Film…
Nacht vor Augen – solch eine Darstellung soll Verständnis in der Gesellschaft wecken? Das Gegenteil dürfte wohl eher der Fall sein. Die Soldaten sind nach meiner Erfahrung aus einem ganz anderen Holz geschnitzt!
Weltspiegel 10.1.2010: Man will noch nicht einmal ansatzweise glauben, dass an diesem Bericht auch nur ein Funken Wahrheit steckt. Oder kann nicht sein, was nicht sein darf?
http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/3614532
Damit nicht die gleichen Fehler im Jemen wieder gemacht werden oder besser gesagt, bevor man wieder in den nächsten Krieg schliddert, sollte die Welt andere Wege gehen:
http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/3614506
Gerd
Hallo Helga,
ich habe den Film noch nicht gesehen – sondern damals nur Trailer. Diese fand ich aber sehr erweckend, da ich zu diesem Zeitpunkt auch keine anderen, ähnlichen Filme kannte (Willkommen zuhause z.B.).
Es erschrecken mich umso mehr ihre Einschätzungen, von denen ich mir bei der Wiederholung ein Bild machen werde.
Auch ich denke genauso wie sieh – dass PTBS ernstzunehmen ist – aber eben nicht alles PTBS ist.
Stress, Anpassnungsschwierigkeiten, Belastungen durch die Trennung und Erlebnisse die schwer zu erklären sind den Menschen hier. Teilweise weil es keiner hören will – teilweise weil einfach zu wenig Verständnis und wissen da ist.
Es gibt viele Faktoren – doch vor allen die Anpassungsschwierigkeiten verstehe ich voll und ganz.
Deshalb immer wieder Hut ab vor den Familien & Co. die dort gemeinsam durchgehen, auf die sich jeder verlassen kann und die das zusammen meistern.
Und man muss es auch mal sagen – das Gros unserer Soldaten im Einsatz sind doch nicht die, die noch zuhause wohnen. Es sind die mit eigener Familie, die schon länger dabei sind.
Ich habe den Film nun gesehen und möchte eigentlich nichts weiter dazu sagen – eine Sache fiel mir aber direkt auf und ich frage mich was man sich dabei gedacht hat?
Erst beim zweiten Hinsehen habe ich es entdeckt: IFAS statt ISAF 😉 Wirklich unglaublich…
Ach seit doch gnädig mit dem Regiseur und seinen Helferchen des Filmes.
Auch im großen Kult-Film „Ben Hur“ fuhr der Hauptdarsteller mit einer Rollex Uhr am Handgelenkt im Streitwagen durch den Film.
Spaß beiseite: Sowas dürfte eigentlich nicht passieren. Irgendeiner hat da böse geschlafen……
Ja, liebe Manuele,
……. das war das sogenannte “ Skriptgirl “ ! So nennt man die Dame , die Protokoll führen muß, wie, wann, wo einer die Zigarette gehalten hat, linke Hand oder rechte Hand.
Hat er/sie die Augen nach unten , oder die Wimpern nach oben gerichtet.
Kam er/sie von links ins Bild, oder von rechts….. usw.usw.
Wenn diese Dame /Herr gut ist, stimmts, wenn nicht :
siehe Bild !!!!!
Alles klar ?
@Gisela L.
Danke, liebe Gisela! Nun bin ich wieder um einiges gscheiter.
Trotzdem, geschlafen hat die…….oder der