Offiziell gibt es sie in Afghanistan gar nicht: Stammesmilizen. Aber wer will, kann sie außerhalb der Städte leicht finden. Sie sind eine Art schwerbewaffnete Bürgerwehr, die vor allem in den Gegenden für Schutz sorgen sollen, wo die internationalen Truppen und die lokale Polizei sich nicht hintrauen. Dort kämpfen sie auch gegen die Taliban. Dies berichtet heute der Weltspiegel in seiner Sendung.
Oft haben sich unsere Generäle und Stabsoffiziere im Einsatz gefragt, warum die Afghanen ihre Sicherheit nicht selber in die Hand nehmen und sich die Greueltaten der Taliban und anderer Aufständischer gefallen lassen. Im Weltspiegelbeitrag berichtet der afghanische Innenminister, dass Afghanistan in der Vergangenheit keine guten Erfarungen mit solchen Milizen gemacht habe. Andererseits zeigt sich ein US-Admiral aus dem HQ ISAF Kabul von dieser Hilfe zur Selbsthilfe nicht abgeneigt.
Der Provinsgouverneur von Kundus, Mullah Omar, meinte vor zwei Tagen noch, ihm fehlten in der Provinz Kundus 1500 afghanische Polizisten, was er den Deutschen bereits vor einem Jahr mitgeteilt habe, ohne dass sich die Lage geändert habe. Deswegen sei auch der umstrittene Einsatz von Stammesmilizen gegen die Taliban in der Region gerechtfertigt. „Wir haben keine andere Option.“ (mehr auf Süddeutsche.de) Offenbar werden diese Milizen auch vom Provinzgouverneur mit Waffen unterstützt, im Weltspiegel berichtet ein Kämpfer, dass die Milizen ihre Waffen aus ihren geheimen Verstecken geholt hätten.
Noch ist der Beitrag des Weltspiegels nicht in der Mediathek gepostet. Schauen Sie einfach hier, ob er schon online ist.
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