Also ich bin trotz grippaler Zustände und einer laufenden Haushaltsdebatte positiv gestimmt. Warum? Weil sich bei manchen Medien Backstage wohl einiges tut, um der Afghanistanberichterstattung mehr Fakten und Hintergründe und damit mehr Kompetenz zu verleihen. Die ARD veranstaltet morgen ein Seminar zur Vorbereitung auf die AFG-Konferenz am 28. Januar. Dazu lädt sie nicht nur die berichtenden Redakteure, sondern auch Leute vom Fach ein, die aus dem Nähkästchen plaudern sollen:
- General Egon Ramms, zugeschaltet
- Ashraf Ghani, aus Kabul zugeschaltet
- Ex-Innenmin. Ali Jalali aus Kabul
- Thomas Ruttig – Kodirektor des Afghanistan Analysts Network (AAN)
- Can Merey aus Delhi zugeschaltet, seit 2003 Südasienkorrespondent der dpa, Autor des Buches „Die afghanische Misere: Warum der Westen am Hindukusch zu scheitern droht“
- aus Berlin zugeschaltet: Andreas Peschke, Sprecher des Auswärtigen Amtes + Rüdiger König, Leiter des Sonderstabes Afghanistan im Auswärtigen Amt
- Timo Christians – Afghanistan-Referent der Deutschen Welthungerhilfe (DWHH), arbeitete mehrere Jahre für die Caritas in Kabul
- Susanne Koelbl, Der Spiegel
Also, es tut sich also etwas. Wer solch einen Fortbildungs-Vorschlag noch vor zwei Jahren gemacht hätte, wäre wohl allenfalls müde belächelt worden. Soldatenangehörige oder auch Vertreter der kämpfenden Truppe fehlen noch in dieser Runde – aber besser als gar keine Vorbereitung. Ich ziehe meinen Hut vor den verantwortlichen dieses Seminars. Senderintern gehört dazu (auch) viel Mut. Die gesellschaftspolitische Relevanz der AFG-Mission nimmt zu und wird offenbar nicht mehr nur auf Einschaltquotenbasis wahrgenommen.
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