Noch mehr Bundeswehrsoldaten für Afghanistan? Diese Pläne von Schwarz-Gelb stoßen bei den Wählern auf große Ablehnung. 100 Tage nach Amtsantritt wird die Arbeit der Regierung zunehmend schlechter bewertet. Das zeigt das aktuelle ZDF Politbarometer. Mit 76 Prozent hegt eine große Mehrheit der Deutschen Zweifel am Erfolg des internationalen Militäreinsatzes in Afghanistan, nur 18 Prozent glauben an eine erfolgreiche Mission dort (weiß nicht: sechs Prozent). Auch stoßen die Pläne der Bundesregierung, das Bundeswehrkontingent für Afghanistan um bis zu 850 Soldaten aufzustocken, auf deutliche Ablehnung. Knapp zwei Drittel der Befragten (65 Prozent) und Mehrheiten in allen Parteianhängergruppen sind dagegen, dass die Zahl der deutschen Soldaten in Afghanistan erhöht wird, 29 Prozent finden die Truppenverstärkung richtig (weiß nicht: sechs Prozent). (mehr hier)
Politbarometer…
29. Januar 2010 von afghanistanblog
Veröffentlicht in Politik, Umfrage | 20 Kommentare
20 Antworten
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Aus aktuellem Anlass…
Einige Blogs haben sich aus verschiedensten Gründen verabschiedet. Augen geradeaus, Weblog Sicherheitspolitik, Soldatenglück (jetzt wieder online). In den verschiedensten Foren wird über das Wieso & Warum spekuliert. Viele dieser Leser landen nun hier. Ich freue mich auf Ihren Input. Mit Sicherheit werde ich hier nicht alle Bedürfnisse befriedigen können - dafür ist die Zeit einfach zu kurz. Kurzum: Wer mich als Autor unterstützen möchte, ist herzlich eingeladen. Einfach eine Email an info@boris-barschow.de schicken...vielleicht finden sich ja kompetente Co-Autoren. Einzige Bedingung: Afghanistan-Erfahrung.Neueste Kommentare
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Die Umfrageergebnisse zur Akzeptanz des deutschen Afghanistanengagements sind auch das Ergebnis jahrelanger unzureichender Politik und beschönigender, teilweise auch unwahrer Information der Öffentlichkeit.
Jetzt fehlt eine umfassende und ehrliche Analyse sowie ein darauf aufbauendes gesamtstrategisches Konzept, das eine „Übergabe in Verantwortung“ in möglichst kurzer Zeit wirklich zum Ziel hat und nicht innen- und parteipolitisch orientierte Kompromisse. Die verantwortlichen Politiker haben unverändert nicht den Mut, die Bevölkerung ehrlich zu informieren, welche umfassende Kraftanstrengung, einschließlich der hinreichenden Verstärkung mit gut ausgerüsteten Kampftruppen, jetzt erforderlich sind, um unserer Verantwortung gerecht zu werden. Deswegen ist das Ergebnis nicht eine kohärente Strategie mit dem Ziel einer nachhaltigen Stabilisierung Afghanistans und der Schaffung würdiger Lebensbedingungen ffür die afghanische Bevölkerung sondern ein fauler Kompromiss, der eher nach Scheitern als nach Erfolg riecht.
Lesen Sie bei Interesse auch:
http://www.md-office-compact.de/Chefsache.htm
Wegen mangelndem Interesse und Hintergrundinfos gibt es dieses Blog. Nur: die Medien zeigen überweigend nur die eine Seite der Medaille. Von den vielen Erfolgen, die schon erreicht werden konnten, berichtet so gut wie niemand. Vielen Dank für ihren kritischen Kommentar.
Ja klar, denn positive Nachrichten sind für die Medien kein gutes Geschäft. Lautete so nicht die Faustformel? Fraglich bleibt, ob das verantwortbar ist.
Woran liegt diese Haltung der deutschen Bevölkerung? Wie könnte man den Leuten mehr sicherheitspolitisches Wissen einbläuen, damit sie endlich verstehen?
Aber wie solls auch anders sein, wenn Frau Käßmann am Neujahrsmorgen grob fahrlässig ins Mikrofon predigt: „Nichts ist gut in Afghanistan.“
Schaue man sich doch mal den Außenminister Sikorski (Polen) an. Er hängte an seine Forderung, Deutschland solle seine Truppen aufstocken, noch an, dass auch in seinem Land der Einsatz unpopulär wäre, Polen aber trotzdem 1500 Soldaten zum Hindukusch schicke. Gibt es einen Politiker bei uns der den Schneid hat den Preis der Macht zu bezahlen?
(Menschliche) Verantwortung – das ist das entscheidene Stich- bzw. Fremdwort!
Interessant wäre mal, herauszufinden auf welcher Basis die Leute ihre Entscheidung treffen: Ist das einfach nur Bauchgefühl? Oder haben die 70 Prozent ihre „dagegen!“-Entscheidung aufgrund einer Auseinandersetzung mit dem Thema getroffen? Gibt es dazu Untersuchungen?
Wenn ich mir die Kommentare zu den Online-Artikeln aller Zeitungen so durchlese, drängt sich mir immer stärker das Bild einer Person auf, die die Ohren zuhält und laut La-la-la singt. Ich will keinen Krieg (man hat mich gar schon auf Anti-Kriegs-Demos gesehen), aber jetzt aus Afghanistan „möglichst sofort“ abzuziehen ist meiner Ansicht nach Verrat an den Afghanen.
Der gestrige 3sat-Beitrag „Staatsbürger in Uniform“ beleuchtet übrigens das Verhältnis der Staatsbürger zu ihren uniformierten Landsleuten ein bisschen genauer. Die Abwesenheit des Krieges, aber die Anwesenheit von Soldaten, die im Krieg waren, womöglich getötet haben.
Danke für den Link. Sehr guter Beitrag – darüber müsste man mehr lesen oder sehen im TV. Drei mal bin ich zurückgekehrt in die sog. heimische Gesellschaft. War dreimal unterschiedlich, aber unterm Strich Desinteresse oder „warum tust Du Dir so etwas überhaupt an“ oder „jammer nicht, Du wusstest, wodrauf Du Dich einlässt“ – solche Menschen kann ich nicht mehr ernst nehmen, Verachtung wäre das falsche Wort dafür, eher bemitleide ich sie für ihren begrenzten Horizont…
Mein Cousin ist seit dem 1. September 2001 Zeitsoldat, und einige Monate später sah der krisensichere Job dann ganz anders aus. Seitdem habe ich mich in wechselnder Intensität mit dem Thema beschäftigt und für dieses Jahr das Lese-Thema „Afghanistan“ ausgewählt. Das dröhnende Schweigen in der deutschen Publikationslandschaft (Bücher, Zeitungen, Reportagen) ist schon irgendwie auffällig, wenn man es mit der Menge an leicht zu findenden Biographien, Sachbüchern, Reportagen, ja sogar Hörspielen und Romanen zum Thema z.B. auf dem britischen Markt vergleicht.
Allerdings hat mein Buchhändler jetzt einen Tisch mit Büchern zu Afghanistan aufgestellt, glaube ich (ich hatte es eilig, muss ich nächste Woche nochmal genauer hinsehen).
„Warum tust Du dir das an?“ –Äh, weil wir (das Wahlvolk) die Regierungen gewählt und wiedergewählt haben, die unsere Armee dorthin schickt? Aber alle Die Linke wählen wollen sie dann auch nicht ;-).
Steht denn „Kabul, ich komme wieder“ auch dabei? 😉
🙂
Weiß ich nicht. Gesehen habe ich im Vorbeiwetzen „Operation Kundus“ (?). Aber normalerweise hat der Buchladen auf dem Tisch immer mehrere Bücher zu einem aktuellen Thema.
Die Haltung der Bevölkerung im Allgemeinen und zu Afghanistan insbesondere ist so präzise gar nicht zu erfassen. Es hängt allein schon davon ab, wie sie fragen, also die Begrifflichkeiten, ob sie von Frieden-, Kriegs- oder UN-Einsatz, Wiederaufbau oder Gefechten sprechen und fragen. Je komplexer ein politischer Sachverhalt, desto schwerer ist die Meinung des Volkes zu messen und desto weniger Leute vermögen ihn geistig zu durchdringen.
Wie auch immer, ob nun die Mehrheit der Bevölkerung gegen oder für die Fortführung des Engagements in Afghanistan ist, was ich mir wünsche, ist nicht, daß sich die Politik an demoskopischer Zahlenmystik orientiert und entscheidet, sondern etwas so bedeutungsvolles, wie einen Einsatz mit uniformierten deutschen Staatsbürgern in kriegsähnlichen Zuständen, offen, nachvollziehbar und klar Position beziehend diskutiert, darüber politisch streitet und entsprechend der Mehrheiten umsetzt. Ganz kurz vor dem Kongress, als die Amerikaner es schon längst getan hatten, hat es unsere Bundesregierung endlich geschafft, eine eigene Strategie und Erfolgskriterien zu artikulieren. Wahrscheinlich müssten wir ohne diesen internationalen Erwartungsdruck immer noch auf eine Entscheidung der BKin warten.
Meine These: Der gemeine Bürger fühlt sich in seiner Ruhe gestört. Dieter Bohlens Beiträge zur Lage der Nation genießen weit mehr Aufmerksamkeit. Was nicht gegen Herrn Bohlen spricht. Ist es dem Volksesel zu wohl begibt er sich aus’s Eis. Das wir 60 Jahre Frieden genießen haben wir mit Millionen Toten, Verstümmelten und Vertriebenen bezahlt. War das so unglaublich schrecklich, das so etwas kein zweites mal passieren kann? Es scheint so unwahrscheinlich, das wir uns fortan aus allem raushalten können. Abgesehen davon kostet uns das enorm viel Steuergeld. Mehr Netto vom Brutto heißt, einfach raus aus Afghanistan und die Bundeswehr am besten ganz abschaffen.
Wie wäre es mit Outsourcing? Die bummelig 30 Mrd Euro legen wir auf die hohe Kante. Sollte die Regierung der Meinung sein sich in einen Konflikt einschalten zu müssen, wird dieser weltweit ausgeschrieben. Wer weiß, ggf. macht z.B. das argentinische Heer das beste Angebot und die können dann die Kohlen für uns aus dem Feuer holen. Kein Krieg? Prima dann wird das Geld anderweitig ausgegeben. Wieso ist da noch keiner drauf gekommen?
Der Krieg in Afghanistan ist nicht wirklich ein Thema. Zumindestens kann ich das in meinem Freundeskreis nicht feststellen.
Angefangen mit Herrn Barschow und den anderen bloggenden Medienprofis möchte ich gerne fragen, wie sie unsere Nachrichtensendungen empfinden.
Will sagen, immer wieder wird als erste und wichtigste Nachricht gezeigt, was Herr Obama zu SEINEM Volk spricht. Es wird zu unserem Problem gemacht, das er z.B. seine Gesundheitsreform nicht so recht zum Laufen bekommt.
(Ein Amerikaner denkt nicht eine Sekunde in seinem Leben z.B. über die in Deutschland diskutierte Kopfpauschale nach. Der findet Deutschland nicht einmal auf der Landkarte. )
Anschließend kommt dann deutsche Politik und nie welche Gefechtssituationen unsere Soldaten in Afghanistan durchmachen. Der Herr HFw und OFw wurden eine halbes Jahr später für ihren unglaublichen Mut und Tapferkeit ausgezeichnet. Den Nachrichten war es vom Vorfall an, bis zur Verleihung der Medallie, kein Wort wert.
Gefechtserfolge gibt es nicht.
Mit Soldaten auf Patrouille gehen davon gab es hin und wieder Berichterstattungen. Es waren aber immer amerikanische Soldaten. Deutsche machen sowas ja nicht. Wenn ich Recht informiert bin war es kürzlich Ulli Gack der zum ersten Mal entsprechende Bilder zeigte.
Mir hat es die Tränen in die Augen getrieben, zu sehen wie der Feldwebeldienstgrad im Graben mit G36 im Anschlag ein Interview gab. Dabei konnte man genau sehen wir er ständig das Gefechtsfeld beobachtete um sicher auch den Reporter zu schützen.
Und dieser Kamerad muss sich das Geschwafel von einigen Vertretern der Politik anhören, die ihm erklären wie er sich zu fühlen hat; die ihm dem Auftrag gegeben haben, das zu tun was er als Soldat zu tun hat um dann in den abendlichen Nachrichten (nach Obama natürlich) zu erklären, dass das so alles nicht gemeint war.
Und weil das alles so schrecklich ist, bilden wir jetzt nur noch aus. Na gut das die Fussstreifen mit den afghanischen Kamerdaden nicht in Hammelburg stattfinden, wird dezent ignoriert. Aber fragen sie mal rum, wer darüber etwas mehr weiß. Ok, hier im Blog und ein paar wenige Informierte. Der Rest? Heute abend DSDS schauen dann wissen wir bestimmt mehr.
@ BausC
Vereehrter ,
sehr süffisant , leicht zynisch, aber – treffend und zwar
mitten ins Herz.
Danke dafür.
Es ist ja auch kein Wunder, wenn der deutsche Michel von DSDS und ähnlichen Formaten eingeschläfert, sich mit so etwas unagenehmen wie kriegerischen Auseinandersetzungen konfrontiert sieht. Das ist unangenehm, da müßte man ja Stellung zu beziehen!
„Das ist ein undankbares Thema, da will sich keiner in die Nesseln setzen….“
Das war die Auskunft eine Partei-Kreisvorsitzenden!
Die Parteien trauen sich nicht mal in ihren eigenen Organinsationen das Thema auf die Tagesordnung zu setzen, selbst ansonsten politisch engagierte Mitglieder sind in Sachen Afghanistan vollkommen ahnungslos!
Es ist erstaunlich, wie „grundpazifiert“ sich dieses Volk nach 65 Jahren in Frieden und Freiheit darstellt.
Die Bundeswehr kommt in dern öffentlichen Wahrnehmung nicht mehr vor, im Einsatz schon gar nicht.
Das viele Bundesbürger ISAF mit einem Sendeformat wie DSDS assoziieren ist da nicht verwunderlich.
Da ist so viel Unwissenheit über die Zusammenhänge in der Bevölkerung vorhanden, das derartige Umfrageergebnisse kein wunder sind.
@BausC:
Vortrefflich. Besser hätte man es nicht sagen können und dazu eine perfekte Würze!
@ StFwdR
Mein Handflächen sind schon rot ;
Beifall, Beifall !!!
http://www.tagesschau.de/ausland/afghanistan1626.html
Mal schauen was aus diesem Luftangriff wird in den Medien – vermutlich wieder mal 0!
Wer über Sinn und Strategien von Kriegen diskutiert, sollte auch solche Wahrheiten lesen:
„Der Bote aus dem Jenseits“
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-68525259.html
Wir Soldatenfamilien müssen es auch, ob in den USA, in Großbritannien, in Deutschland – überall! Wir können uns dem nicht entziehen und es ist täglich ein „Spagat“, den wir im Hinblick auf unsere persönlichen Beurteilungen über Kriege vollziehen müssen. Es ist immer leicht zu fordern und zu urteilen, so lange man selbst nicht betroffen ist! Wie oft ist man versucht, voller Wut und Angst zu sagen: Raus aus Afghanistan! Doch die meisten von uns tun es nicht, wir kämpfen um Wahrheiten, um Antworten und sind dazu bereit, unseren Anteil gemeinsam mit unseren SoldatInnen zu leisten und ernten dafür Häme, Beleidigungen, Desinteresse – Danke Deutschland!!!
Warum muss der SPIEGEL auf „amerikanische Storys“ zurückgreifen, war man in Deutschlands Armee mal wieder nicht mutig genug für einen solchen Bericht? Wird auch hier à la Bush weitergeschwiegen? Aber eines Tages müssen die Kameraden und Vorgesetzten uns doch die Wahrheit sagen, dann können sie nicht mehr ausweichen, dann wollen manche Eltern/Frauen/Männer auch nach Afghanistan, um versuchen zu begreifen, um Antworten zu bekommen!
Was wäre, wenn ein Außen- und/oder Verteidigungsminister, vielleicht in Begleitung von „orientierungslosen/begriffsstutzigen/nicht verstehenden Frau Roths“, dreimal an unsere Türen klopfen und die Antworten geben müsste?
Wenn uns auch keine Milliarde der Welt das Leben unserer Männer/Frauen und Söhne/Töchter ersetzen kann, von diesen Entschädigungen für gefallene und getötete SoldatInnen ist Deutschland unendlich weit entfernt.
Wie eine deutsche Soldatenmutter, deren Tochter Jenny Böken in Ausübung ihres Dienstes als Offiziersanwärterin am 03.09.2008 auf dem Segelschulschiff „Gorch Fock“ tödlich verunglückt ist, verletzten SoldatInnen und ihren Hinterbliebenen schnell und unbürokratisch hilft, lesen Sie bitte hier
http://www.jenny-boeken-stiftung.de/index.php?option=com_content&view=article&id=27&Itemid=27&lang=de
Vielleicht möchten auch Sie diese Stiftung und/oder ähnliche Projekte wie
http://www.traumalos.de/
unterstützen, ich bin jedenfalls dabei!
Denn wer fordert, dass „unsere SoldatInnen für Frieden, Menschenrechte oder gegen Terrorismus in Kriegen oder Stellvertreterkriegen kämpfen, damit Atombomben nicht in Schurkenhände geraten, Verschwörungstaktiker behaupten gar, es gehe eher um Erdöl, sowie Deutschlands Gesicht in der Welt wahren“ sollen, der sollte sie bzw. ihre Familien auch dann nicht im Stich lassen, wenn sie seelisch und/oder körperlich verletzt bzw. gefallen sind.
Wir Soldatenfamilien sitzen „alle in einem Boot“ und es ist für mich immer wieder erstaunlich, wie schnell Kontakte untereinander entstehen, obwohl viele Hundert Kilometer entfernt und noch nie persönlich gesehen – auch wir pflegen eine „Kameradschaft“, die nur wir nachempfinden können. So wie unsere SoldatInnen untereinander im Einsatz und zwar nationenübergreifend. Mögen manche „Litzenträger“ und politisch Verantwortliche aufeinander herumhacken und ihren Eitelkeiten frönen, die SoldatInnen „an der Front“ haben für solch Kindergartenverhalten weder Zeit noch Sinn.
@ afghanistanblog
Wenn Sie die Jenny Böken-Stiftung unterstützen, wird man Sie sicherlich gerne in deren Buch-Empfehlungen aufnehmen. Dort findet man eine Vielzahl von Büchern, die sich mit der Bundeswehr, Afghanistan, Seefahrt etc. beschäftigen. Ihre „Kollegen“ Uwe D. mit „randnotizen“ und auch Herr Wohlgethan sind schon lange drin 😉
@ Helga D.
Wenn man “ Der Bote aus dem Jenseits “ im Spiegel
gelesen hat, wird man sehr , sehr aufgerüttelt, nachdenklich, mitfühlend , traurig und hilflos im Herzen.
Diese Aufgabe , eine Todesnachricht von gefallenen
Soldaten , auch von dafür geschulten Menschen , die es in allen Nationen gibt, an die Familien zu überbringen, muß daß Schrecklichste an Arbeit sein , was man sich sich vorstellen kann.
Warum wird bei uns nicht davon gesprochen, oder erzählt , von diesen Männer oder Frauen , die genau die gleiche Arbeit, für unsere gefallenen SoldatInnen leisten müssen ? Warum sind die Amerikaner, in dieser Beziehung so offen ?
Diesen Männer fällt es jedesmal immer wieder genauso schwer, als sei es daß erste Mal.
Wie man auch immer die Amerikaner beurteilt, in manchen Dingen sind sie uns doch ein ganzes Stück voraus.
Vermutlich muss man die Umfrageergebnisse so lesen, dass sich 30 Prozent für den Afghanistan-Einsatz interessieren, 70 Prozent. Die mangelhafte Kommunikationspolitik der Regierung ergänzt dabei quasi „kongenial“ (gibt es auch so etwas wie konstupide?) die begrenzten Kompetenzen des kommerziellen Journalismus. Das ist insofern ein gutes Zeichen, als dass es der deutschen Bevölkerung so gut geht, dass sie sich unbedroht und unberührt fühlt. Aber: Wer sich interessiert findet, u.a. im Netz hinreichend Informationen, um sich zu orientieren. Daher meine Vermutung: Die Mehrheit der Bevölkerung interessiert sich nicht und befasst sich damit quasi nur im Moment der Befragung. Dort fällen die Befragten ihr Urteil dann anhand ihrer Wahrnehmungen über die Medien. (Der Soziologe Niklas Luhmann sagte dazu: „Was wir über die Welt wissen, wissen wir über die Medien“). Genau auf dieser Medienrealität setzt auch Bischöfin Kässmann mit ihrer Schilderung an. Und ehrlich gesagt: Ich kann das verstehen, denn in einer komplexen Welt, in der es noch deutlich mehr existentielle Themen vergleichbar der Lage in Afghanistan gibt, können wir uns nicht um alles kümmern. Wir sprechen über das, was uns wichtig erscheint (nicht, was anderen wichtig ist). Und der Mehrheit der Deutschen sind deutsche Soldatinnen und Soldaten eben nicht so wichtig. Und weil sich politische Macht entlang dessen organisiert, was der Masse wichtig ist, regiert die Regierung wie sie regiert, und das noch nicht einmal ungeschickt, auch wenn uns das nicht gefallen sollte: http://bendler-blog.de/2010/01/28/merkels-media-markt/