Wie die Zeiten sich doch ändern. Sind wir mit diesem Blog doch ursprünglich dafür angetreten, die ignnoranten desinteressierten Menschen dieser Gesellschaft mit der Nase in ein wichtiges Thema zu stuppsen, um andere Seiten und Blickwinkel in der Afghanistan-Berichterstattung aufzuzeigen – ja, dass es auch Menschen geht (sowohl um Afghanen als auch um Soldaten) – driftet die neue Aufmerksamkeit seit der Kundus-Affäre jetzt in eine Abzugsdebatte ab, die hierzulande eher parteipolitischen Hintergrund hat. Und jetzt melden sich die Russen wieder. Passt in die Debatte – ist aber auch nicht neu 😉
Der russische General macht den Soldaten in Afghanistan keine Hoffnung. „Ein Krieg gegen ein Volk ist nicht zu gewinnen“, sagt Machmud Garejew. „Die USA und die Nato sind zum Scheitern verurteilt. Sie müssen ihre Strategie ändern.“ Garejew spricht aus eigener Erfahrung. Während des Kampfes der Roten Armee am Hindukusch war er Mitglied des Generalstabs. Am 15. Februar erinnert Moskau an den 21. Jahrestag des Rückzugs seiner Truppen aus Afghanistan. Ruslan Auschew sieht Parallelen zwischen dem militärischen Desaster der Sowjets und dem US-geführten Feldzug gegen die Taliban. „Jetzt sind bereits neun Jahre seit dem Einmarsch der Amerikaner vergangen, und nichts hat sich geändert“, sagt der ehemalige Kommandeur eines motorisierten Regiments. Die Lage sei für die Nato-Truppen heute sogar noch schwieriger als für die Rote Armee damals, sagt Auschew. „Die Mudschahedin waren moderater als die Taliban.“ Die USA und die Nato müssten ihre Politik ändern, empfiehlt General Garejew. „Sie müssen andere Lösungen finden, beim Wiederaufbau helfen, wirtschaftliche, finanzielle und humanitäre Unterstützung leisten.“ (weiter auf rp.online-nachrichten.de)
Na da sagt der gute ja nichts neues, sondern wiederholt doch nur den aktuell verfolgten Ansatz.
Die ISAF hat bisher nicht mal 10% der Verluste und nicht im Ansatz soviel Widerstand in der Bevölkerung wie die Russen.
Der politische Wille zum Erfolg ist das A und O die zivile und militärische Umsetzung dann nur eine Frage der Ressourcen.
Und die NATO hat gar keine andere Wahl als Erfolgreich zu sein koste es was es wolle 😉
Gerade der russische Feldzug hat doch sehr deutlich gezeigt, das Militär alleine die Probleme nicht lösen kann. Dabei waren sie sicherlich nicht zimperlich, um das mal sehr dezent zu umschreiben.
Ohne Militär geht es aber auch nicht. Insofern wehre ich persönlich gegen Stimmen die den militärischen Einsatz als etwas unanständiges darstellen. Man darf und muss militärischen und zivilen Einsatz gleichberechtigt nebeneinander stehen lassen. Selbstverständlich sollte man so früh wie möglich auf Soldaten verzichten können. Dafür müssen selbige aber zunächst eine gute Arbeit machen. Sie können das wenn man sie machen ließe aber offensichtlich meint der ein oder andere Politiker, er wäre vom heimischen Schreibtisch der große Schlachtenlenker.
Vor gut 70 Jahren hat das ein Gefreiter und mittelmäßig begabter Künstler auch schon mal gedacht.