Auf die deutschen Truppen in Afghanistan kommt eine neue Belastungsprobe zu: Die USA wollen die Bundeswehr im deutschen Verantwortungsbereich im Norden Afghanistans Medienberichten zufolge „entmachten“. Die Stabilisierung der Region gehe den Amerikanern zu schleppend voran, berichtet das Handelsblatt.
Wenn das stimmen sollte – was ich aber nicht glaube – dann könnten wir unsere Soldaten am besten gleich morgen alle nach Hause holen…und müssten uns nicht mit Mandaten und fehlender Rechtssicherheit und Untersuchungsausschüssen herumschlagen…
Da kommt es wohl sehr darauf an, wer denn die Amerikaner sind.
Da nun die USA in Kundus eh die Hauptlast
der Kämpfeder zivilen Aufbauanstrengungen mit Ausbildung von ANP und ANA übernehmen und das deutsche Kontingent da zahlenmäßig nur noch unter ferner liefen mitmarschiert, wird man sich in den US-Streitkräften sicher wünschen, auch das formelle Oberkommando über diesen Bereich zu bekommen.So sehe ich das auch.
Meine Vermutung war (wohl) richtig – das Dementi:
http://www.focus.de/politik/schlagzeilen?day=20100207&did=1232452
Meine Meinung nach unterstellen sích amerikanische Soldaten keinem anderen Oberbefehl als ihrem eigenen. Selbst wenn formal es so aussehen könnte, das eine andere Nation das Sagen hat, so wird faktisch nichts unternommen ohne das die eigene Führung zugestimmt hat. Wer überzeugt mich vom Gegenteil?
Wobei es durchaus nachvollziehbar wäre. Ich bin jeden Tag aufs Neue fassungslos, wie feige die politische Führung ist.
Genralleutnant Brund Kasdorf, Chef des Stabes im HQ ISAF Kabul bestätigt, dass die Amerikaner im RC North unter deutschem Kommando operierten:
http://www.welt.de/die-welt/politik/article6297655/Machtpoker-in-Nordafghanistan.html
Entscheidend ist hier der Begriff des „tactical command“. Diesen werden die Amerikaner in Bezug auf ihre Kräfte besitzen und auch nicht aus der Hand geben.
Ja, die US Kräfte unterstehen dem COM RC North (DEU, zukünftig 2-Sterner), aber geführt werden sie von einem seiner neuen Stellvertreter (US, 1-Sterner), dessen Befehle wohl direkt aus dem HQ ISAF kommen werden.
Alles andere wäre sehr verwunderlich.
Hoffentlich kommt es nicht überheblich rüber, aber auch hier kann ich nur noch müde mein Haupt schütteln: Wenn hier so manch einer wüsste, wie „fertig“ die Amis sind und wie dankbar für jeden einzelnen Soldaten auch aus anderen Nationen und auch zu deren Bedingungen, sogar Deutsche 😉 Und wie blank die Taschen auch der USA sind! Ich kann nur immer wieder – wenn auch vergeblich – dazu auffordern, glauben Sie bloß nicht alles, was an amerikanischer Propaganda herüberschwabbt – wenn sie eines uns voraus haben, dann die Selbstvermarktung! Leider verfehlt diese Werbestrategie bei mir völlig die Wirkung – alle Nationen pfeifen aus dem letzten Loch und wollen nur noch eines: So schnell wie möglich und ohne große personelle und finanzielle Verluste dort heraus, auch die USA.
Alles was hier geschrieben und kommentiert wird, entspricht dem, was sich “ tratsächlich “ in Afghanistan abspielt ü b e r h a u p t nicht!
Da verlasse ich mich lieber auf das, was mir von einigen, bekannten , heimgekehrten “ Soldatinnen “ erzählt wird.
Alle Medien ,- wer auch immer , – lügen uns hier die
“ Hucke “ voll , das sich die Balken biegen. Wenn die heimgekehrten Soldatinnen erzählen dürfen,
würde das hier das Blog sprengen.
Leider habe auch ich einen Maulkorb verpaßt bekommen.
Leider !!!
@ Gisela L.
Ihre Aussage würde natürlich auch erklären warum das Weblog „Augen geradeaus“ schließen musste.
Realitätsnähe ist nicht gefragt.
Neulich habe ich den Spruch gelesen (sinngemäß): Nachrichten ist das, was eigentlich nicht an die Öffentlichkeit kommen sollte, alles andere ist Öffentlichkeitsarbeit (mehr oder weniger geschickt versteckt)
Zum eigentlichen Theama bin ich auch der Meinung, dass amerikanische Soldaten nicht von einem deutschen Offizier direkt befehligt werden. Wäre absolut unwahrscheinlich !
Und wenn die Amerikaner tatsächlich 5000 Soldaten im Norden stationieren, dann haben sie zwei Punkte erkannt. 1. die stationierten Kräfte sind für den Auftrag zu gering und 2. die vorhandenen Kräfte dürfen aus politischen Gründen den von der NATO gewünschten Auftrag nicht ausführen.
Unmittelbar nach dem Vorfall in Kunduz, sollen ja nach Medienberichten 300 amerikanische Spezialkräfte in Kunduz stationiert worden sein. Die werden auch nicht Däumchen drehen in der Kaserne !
Die Frage, wer denn wem untersteht würde ich eher in den (philosophisch-) symbolischen Bereich einordnen. Sowohl der Kommandeur (D) als auch der Stellvertreter (US) im RC North unterstehen ja dem Com ISAF. Und das Ziel aller NATO-Truppen bleibt das Gleiche, auch wenn es halt deutlich unterschiedliche nationale „Akzentuierungen“ gibt.
Das war vorher so und wird sicherlich auch nach der US-Verstärkung so sein.
Entscheidender halte ich den offensichtlichen PR-Fehlschlag dieser Aktion. Alles spricht von Entmachtung, kaum einer von Hilfe des Waffenbruders. Im Süden haben die US-Streitkräfte eine vergleichbare Anzahl an Soldaten unter kanadisches Kommando gestellt. Meines Wissens nach geschah das auch, um die Kanadier zum Bleiben zu bewegen nach dem Motto: Wir vertrauen und unterstützen euch – bitte bleibt hier.
Entsprechend hat die US- und D-Führung (mil und zivil) es verpasst, dies als Aufwertung des deutschen Engagements darzustellen. Hätte man nicht in Grafenwöhr ein Video drehen können, in dem ein US-Black Hawk übt, deutsche Verwundete aus der Kampfzone zu retten?
Wie sagte doch Donald Rumsfeld so schön: Macht nix, wenn die Deutschen (Transport/Spürpanzer Fuchs) in Kuweit sind, solange sie nicht im Weg rumstehen, wenn wir loslegen.
Aber wir ziehen doch jetzt die Soldaten ab…
Immerhin werden 850 Soldaten mehr hingeschickt um den Abzug in ein paar Jahren zu überwachen…
Gruß
AMUNO
vom
http://www.literaturasyl.de/
*schmunzel* ich glaube Sie haben da nicht ganz aufgepasst 😉