Die NATO muss sich nach Ansicht ihres Generalsekretärs Anders Fogh Rasmussen zu einem globalen Sicherheitszentrum entwickeln. Man solle über die Notwendigkeit nachdenken, die NATO zu einem Forum für globale Sicherheitsfragen zu machen. Das Bündnis solle ein Schnittpunkt für ein Netzwerk von Sicherheitspartnerschaften und ein Beratungszentrum für internationale Sicherheitsfragen werden. Das sagte Rasmussen heute auf der internationalen Sicherheitskonferenz in München.
Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg hat das Prinzip der Einstimmigkeit in der Nato infrage gestellt und hat sich damit gegen die Nato als eine globale Rolle der Allianz ausgesprochen. Damit stellte er sich gegen Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen. In der Debatte über die Zukunft des transatlantischen Bündnisses auf der Münchner Sicherheitskonferenz sagte der CSU-Politiker am Sonntag, die Einstimmigkeit in allen Gremien der Nato sei eine „gepflegte Absurdität“. Er sprach sich außerdem gegen eine globale Rolle der Allianz aus. Dagegen plädierte Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen dafür, die Allianz zum Gravitationszentrum in Sicherheitsfragen zu machen.
Die Nato arbeitet derzeit an einem neuen strategischen Konzept, das im Herbst stehen soll. Rasmussen und Guttenberg betonten beide, dass die in Artikel fünf festgelegte Beistandspflicht der Kern des Bündnisses bleiben müsse. Rasmussen sagte: „Die Allianz sollte zum Zentrum eines Netzwerks von Sicherheitspartnerschaften werden.“ Er verwies auf den internationalen Einsatz in Afghanistan, an dem 44 Staaten beteiligt sind. Die Isaf-Mission zeige, dass solche Sicherheitspartnerschaften bereits existierten. Die Nato könne „eine Clearing-Stelle für alle globalen Sicherheitsfragen“ werden. (mehr auf rp-online.de)
Wenn man eine globale NATO (z.zt. 28 Staaten) will, muss man die Frage beantworten, was dann zukünftig die UNO (192 Staaten) noch soll. Und: wem nützt das?