Der Bundeswehralltag in Afghanistan
Das ehemalige Verseidag-Gebäude an der Girmesgath ist im Ausnahmezustand. Ein Tarnnetz ist das erste, was der Besucher sieht. Davor eine Holzbank, die Christoph Tölke vom Verein Kunst und Krefeld einer Bank aus einem Bundeswehrlager in Afghanistan detailgetreu nachgebaut hat. „Dort halten die Soldaten Zigarettenpause, vielleicht schreiben sie auch einen Brief nach Hause“, sagt Roland A. O. Köhler. Der Fotograf, der seit zehn Jahren in Kooperation mit der Bundeswehr in die Krisengebiete der Welt fährt, um künstlerisch zu arbeiten, hat die Räume, die sonst meist Rückblicke auf Lebenswerke geben, zum hochaktuellen Aktionsraum gemacht. Am Sonntag, 11.30 bis 14.30 Uhr, wird dort eine Ausstellung mit Fotografien aus Afghanistan eröffnet: „Was bleibt … Stille“. Es ist das erste Mal, dass der Wahl-Kölner, der in Krefeld studiert und lange gelebt hat, die Fotografien der zivilen Öffentlichkeit zeigt. „Wir verstehen uns nicht als historischer Verein, deshalb ist es uns wichtig, uns aktuell zu positioniren“, sagt Tölke. Und auch Köhler liegt daran, „den Brückenschlag zwischen Bundeswehr, Zivilwelt und Kunst“ zu schaffen. (mehr auf rp-online.de)
Die Ausstellung
Roland A. O. Köhler ist 1951 in Thüringen geboren.
Studium 1970-73 an Werkkunstschule und Fachhochschule Design, später an der Essener Folkwangschule.
Atelier Lange hatte er sein Atelier am Krefelder Karlsplatz, heute lebt und arbeitet er in Köln.
Ausstellungen 1990 im Krefelder Kunstverein, 1997 im Kaiser-Wilhelm-Museum.
Bei Kunst und Krefeld, Girmesgath 5, zeigt er erstmals seine Fotos. Sie sind noch bis 21. März zu sehen.
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