Die bisherige Polizeiausbildung in Afghanistan ist laut Bundesinnenminister de Maizière keine Erfolgsgeschichte. Doch das soll sich ändern. Um die Schulung afghanischer Polizisten voranzubringen, reiste de Maizière nun zu Gesprächen nach Kabul. De Maizière besuchte kurz nach seiner Landung Hamid Karsais Sicherheitsberater Rangin Dadfar Spanta. Anschließend ging es ins ISAF-Hauptquartier zum dortigen Kommandeur Stanley McChrystal. Beide Gesprächspartner hätten sich für das deutsche Engagement bedankt, erklärte der Innenminister. Kritiker hatten in der Vergangenheit nicht nur bemängelt, dass der Polizeiaufbau in Afghanistan viel zu schleppend vorangegangen sei, sondern dass insbesondere Deutschland – zunächst zur Führungsnation auf diesem Gebiet auserkoren – bei diesem Thema versagt habe. „Das ist keine Erfolgsgeschichte, aber die Dinge werden sich zum Besseren wenden“, sagte de Maizière dazu. Insgesamt könne sich das deutsche Engagement sehen lassen.

Innenminister De Maizière diskutiert die neue Strategie der Bundesregierung...Bildquelle: tagesschau.de/dpa
Es ist insbesondere die Ausbildung, sowohl der afghanischen Armee als auch der Polizei, die es dem Westen eines Tages ermöglichen soll, Afghanistan wieder zu verlassen. Doch bis die Afghanen im eigenen Land selbst für Sicherheit sorgen können, wird es noch eine Weile dauern. Im Jahr 2014 sollen 134.000 afghanische Polizisten einsatzbereit sein. Derzeit sind es den offiziellen Zahlen zufolge 96.000 bis 98.000. Unklar ist jedoch, wie viele tatsächlich verfügbar sind. (mehr auf tagesschau.de)
Das dieser Einsatz keine Erfolgsgeschichte ist, dürfte ganz sicher keine neue Erkenntnis sein. Zudem geht ein bischen unter, das die Beamten vor Ort sich den Selbigen aufreissen um das Fehl an Personal mit den Wunschvorstellungen der Politik auszugleichen. Zumindestens wurde diesbezüglich nichts gemeldet. Wenn wir dann noch erfahren dürfen wie sich die afghanischen Kameraden, ihre neu erworbenen Kenntnisse zu Nutze machen, müste selbst Claudia Roth ins grübeln kommen.
Es war nur eine gute Minute Berichterstattung in der Tagesschau, was käme wohl dabei raus wenn wir die letzten Jahre Polizeiausbildung mal intensiv auswerten würden?
Zwei Minuten ? 😉
Ach her je! Noch so eine deutsche Pseudoerfolgsgeschichte. Man muss schon reichlich hirnverbrannt sein (so wie unsere Politiker) um eine deutsche Bürgerpolizei in ein Bürgerkriegsland wie Afghanistan zu schicken. Wenn ich dann lese
Zitat:”polizeiliche Fachkenntnisse wie Kriminalistik, Kriminaltechnik, Führungslehre, Verkehrsrecht, Verkehrslehre, Schießausbildung, Minenkunde, Erste Hilfe, Einsatzlehre, Polizeitaktik und Sport sind Ausbildungsinhalte, die von erfahrenen deutschen Polizisten partnerschaftlich vermittelt werde”
Laufen mir schauer den Rücken runter. Wenn man weis das 1/4 der Polizisten ihr erstes Dienstjahr nicht überleben und dann von unseren Bürgerpolizisten in Dingen ausgebildet werden, die in einer deutschen Großstadt vielleicht ganz nett sind, aber in einem Land wo Krieg herscht, so unnötig wie ein drittes Bein. Überhaupt ist der Deutsche “Paragraphen” Polizist so wenig geeignet für diesen Auftrag wie kein anderer Kollege Weltweit. Das was afghanische Polizisten zu wissen brauchen, ist ein Grundverständnis ihres Berufes und eine fundierte militärische Ausbildung mit exzesiven Schießtraining und Infanterie Taktiken im Feuerkampf. Das kann aber kein deutscher Polizist bieten, der erst ein paar Wochen zuvor seine 9mm Pistole gegen ein G36 Sturmgewehr getauscht hat, von der generell mangelnden Schießausbildung deutscher Polizisten mal abgesehen. Wenn es jemand gibt wo dafür geeignet ist, dann nur die Feldjäger der BW oder die paramilitärischen Polizeieinheiten europäischer Nachbarstaaten.
Wie ein hoher Militär im ISAF HQ einst sagte:” Lassen sie uns den Mantel des Schweigens über die Deutsche Polizeiausbildung breiten.”
Nach dem “Brunnenbohr Einsatz BW” die nächste große Verharmlosungsaktion der werten Herren in Berlin.
Aber selbst wenn wir die ANP dem Bedarf nach richtig ausbilden (paramilitärisch, vergessen wir den Scheiß mit Verkehrsrecht usw…), das wird alles nichts bringen, solange viele „Schutzmänner“ nach der Ausbildung den Dienst quittieren und ins feindliche Lager überlaufen oder sonstwie korrupt sind. Marc Lindemann sagte, die Polizei in Afghanistan sei eine „Landplage“. Schlechte Bezahlung, schlechte Ausstattung…. null Motivation. Wie motiviere man den durchschnittlichen Afghanen der sich für die Polizeiausbildung meldet? Wie sorge ich für ihn? Wie schütze ich ihn vor Korruption, so dass er nicht selbst korrupt wird?
Hierzu eine neue Meldung von heute: http://www.tagesschau.de/ausland/polizeiausbildung104.html
Korruption bekämpft man von oben nach unten! Entweder haben die Verantwortlichen das nie bedacht oder sie trauen sich nicht.
Ich bin ja nun schon einiges gewöhnt hier im Blog.
Aber mit diesen ganzen Abkürzungen, die hier verwendet werden, von den Bw – Insidern, stehe ich nach wie vor auf Kriegsfuß.
Wird langsam Zeit, daß ich mir selber ein Wörterbuch anlege, um wenigstens noch ein wenig mithalten zu können.
Wenn die hier, ausschließlich Herren der Schöpfung,
mir das noch zugestehen, damit mal wieder ein wenig Wärme in dieses Blog kommt. Hahaha!!!
@Gisela L.
Genau verehrte Gisela da stimme ich ihnen aber mal heftig zu.
Was verbirgt sich eigentlich hinter Abkürzung „L.“
😉
Ups aber wer im Steinhaus sitzt sollte nicht mit Glas schmeißen.
Hier werden sie geholfen:
http://www.streitkraefteunterstuetzungskommando.bundeswehr.de/portal/a/skukdo/dienstst/wbk4/service/abkverz/abiszabk?yw_contentURL=/01DB041000000001/W26Z2GM7037INFODE/content.jsp
Zum Thema ANP-Ausbildung verweise ich auf einen Berich im neuesten Spiegel Nr. 14/2010 „Das Überleben lernen“.
Ähnliche Zustände herrschen in der ANA-Ausbildung und man grübelt täglich mehr über Sinn und Unsinn.
Ich sehe schon wieder die Kritiker, die entsetzt verlauten lassen, wie kann man „Spiegel“ lesen bzw. den Inhalten glauben. Bitte wem kann und sollte man denn noch trauen, selbst die ZEIT hat in der vorletzten Ausgabe reumütig zugegeben, vor Jahren in Sachen Missbrauch an der Odenwald-Schule nicht ausreichend informiert zu haben bzw. die Sache, die von der Frankfurter Rundschau veröffentlicht worden war, einfach nicht weiterverfolgt zu haben – das sei ein nicht wieder gut zu machender Fehler gewesen, so heute das Eingeständnis. Immerhin etwas 😉