Berlin/Kunduz, 02.04.2010, Einstellzeit: 21.05 Uhr.
Gegen 13.00 Uhr afghanischer Ortszeit (10.30 Uhr MESZ) wurden deutsche ISAF-Kräfte etwa 6 km westlich von Kunduz beschossen. Die Soldaten haben das Feuer erwidert. Im Verlauf des Gefechts gerieten die Soldaten in einen weiteren Hinterhalt. Dabei sind drei deutsche Soldaten gefallen. Fünf Soldaten wurden zum Teil schwer verwundet. Sie wurden zur medizinischen Versorgung in die Feldlager Kunduz und Masar-e Sharif ausgeflogen. Die deutschen Kräfte befinden sich weiter im Einsatzraum.
Verteidigungsminister Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg hat seinen Urlaub unterbrochen und wird weiter laufend über die Lage informiert. Der Minister sagte: Mit großer Betroffenheit habe ich heute von den gefallenen und verwundeten deutschen Soldaten in Afghanistan erfahren müssen. Ich bin in Gedanken und Gebeten bei den Soldaten und ihren Familien. Angesichts von Gefechten dieses Ausmaßes wird deutlich, wie gefährlich der gleichwohl notwendige Einsatz in Afghanistan ist.
Stand: 20.15 Uhr
Ansprechpartner für die Presse: Einsatzführungskommando der Bundeswehr
Hier eine Liste der Zwischenfälle der Bundeswehr in Afghanistan seit 2002.
Diese Betroffenheitsbekundungen sind eine unerträgliche Heuchelei! Wo bleibt denn die Kampfausstattung für die Truppe in Afghanistan? Zwar hat sich die deutsche Politik durchgerungen, nun den Begriff Krieg zu verwenden, ist aber nicht bereit, daraus die erforderlichen Schlußfolgerungen zu ziehen. Man sähe, so der Verteidigungsminister, „wie gefährlich der Einsatz sei.“ Eine bahnbrechende Erkenntnis, die in den Ohren der in Afghanistan betroffenen Soldaten wie Hohn klingen muss. So ähnlich verdruckst klangen auch die Erklärungen von Herrn Jung.
Das Foto soll am Ort des gestrigen Gefechts aufgenommen worden sein. Das Fz sieht für mich aus wie ein Dingo.
Soldatenglück.de hat noch etwas mehr Infos:
http://soldatenglueck.de/2010/04/03/30419/die-ersten-bilder-des-blutigen-karfreitag-aus-kunduzafghanistan-video/