Drei Soldaten gestern gefallen, acht verletzte Soldaten. Vier von ihnen werden als bald wie möglich ins Bundeswehrkrankenhaus nach Koblenz verlegt. Dazu noch das tragische Trauma irrtümlicherweise befreundete Truppen beschossen zu haben. Erlebnisse, die ein Leben prägen können. Zurück aus dem Einsatz und was nun? Angehörige von Gefallenen gewhen in ihrer unendlichen Trauer unter. Und die menschen um sie herum nehmen das noch nicht einmal wahr. Und viele von ihnen kämpfen von nun an gegen die Bürokratier der BW-Verwaltung. Deshalb hier für alle Betroffenen und Ratsuchenden ein Link, wo Sie kompetende Unterstützung finden: die Deutsche Kriegsopferfürsorge.

Wenn Sie Fragen haben oder mir schreiben möchten, senden Sie Ihre E-Mail bitte an tino.kaessner@dkof.de. Bitte helfen Sie gemeinsam mit mir den verwundeten Soldaten und bleiben Sie gesund! Ihr Tino Käßner
Am 14. November 2005 gegen 14:30 Uhr Ortszeit wurden wir in der afghanischen Hauptstadt Kabul durch einen Jeep absichtlich von der Straße gerammt. Dann zündete der darin sitzende Selbstmordattentäter einen großen Sprengsatz. Ich wurde lebensgefährlich verletzt. Die Ärzte amputierten meinen rechten Unterschenkel, ein Kamerad starb bei dem Anschlag und mein Freund Stefan Deuschl verlor beide Beine. Nachdem ich fünf Tage später im Bundeswehrkrankenhaus Koblenz aus dem künstlichen Koma erwachte, beschloss ich, trotz meiner jetzigen Behinderung, den Kopf nicht in den Sand zu stecken, sondern mein neues Leben in die Hand zu nehmen und positiv in die Zukunft zu schauen. In der Reha entdeckte ich wieder den Sport für mich. Über das Klettern und Ski-Fahren gelang es mir 2007, die ersten Titel im Behindertenradsport einzufahren. In meiner noch jungen Radkarriere wurde ich 2008 Deutscher Meister im 1000 Meter Bahnsprint. Heute trainiere ich für die paraolympischen Spiele 2012 in London und ich bin Botschafter der Deutschen Kriegsopferfürsorge.
Die Arbeit der Deutschen Kriegsopferfürsorge ist mir sehr wichtig und ich identifiziere mich damit. Bei der Deutschen Kriegsopferfürsorge fühle ich mich zuhause, weil hier Menschen arbeiten, die ähnliche Erfahrungen machen mussten wie ich und die sich mit der Not der Kameraden nicht abfinden.
Ich wünsche mir, dass Sie uns unterstützen. Wir sind auf gute Menschen angewiesen, die uns und unserer Sache helfen. Ein Soldat, der durch Deutschland in den Einsatz für sein Land geschickt wird, sollte als verletzter Heimkehrer zumindest die Leistungen erhalten, die ihm nach geltendem Recht zustehen. Die Familien, die einen gefallenen Soldaten zu betrauern haben, sollten mindestens die gesetzlich verankerten Entschädigungen erhalten und nicht das Land verklagen müssen, für das der Angehörige sein Leben liess. (ganzer Bericht hier bei dkof.de)
Was ich nicht verstehe ist das alle auf die Politiker oder die Bundeswehrführung warten, damit etwas passiert. Von dort kommt nichts und wird auch nichts kommen. Mit Militär habe ich nichts am Hut, ich war auch nicht Soldat, aber diese Passivität der Soldaten ist mir ein Rätsel. In der heutigen Zeit hätte ich längst eine Organisation gegründet, die Spenden sammelt und das den Soldaten zur Verfügung stellt, dass sie sonst nicht bekommt. Warum nicht eine Aktion starten um Aufklärungsdrohnen (Quadrokopter) privat kaufen zu können. Die Dinger gibt es als zivile Version für wenige tausend Euro zu kaufen. Genauso könnte man sich privat strategischen Rat besorgen und eine eigene Dokumentation aufbauen, damit nicht jedes mal die gleichen Fehler gemacht werden. Offensichtlich sind die Soldaten nicht für den Ernstfall ausgebildet, also muß man das im Selbststudium nachholen.
Zum Text von Tino Käßner: Respekt. Ich habe mir die Seite der Deutschen Kriegsopferfürsorge angesehen und werde etwas spenden.
Ich lese gerade von Guttenberg den Satz: „Wenn sich ein Gegner lange genug in einem Graben tarnt, dann können sie noch so oft eine Drohne (unbemanntes Aufklärungsflugzeug) darüber fliegen lassen und werden ihn im Zweifel nicht erkennen.“
Dann muß man eben eine Drohne mit einem Wärmebildgerät losschicken.
So, ich habe auf http://www.microdrones.com so ein Teil gefunden. Die Wärmebildkamera, die man dran hängen kann, soll bis zu 100 m weit funktionieren. Die Temperaturen können bis -20°C und +85°C gehen. Laut Presse kostet so etwas etwa 60.000 Euro. Das war der Preis für den „SensoCopter“, den die sächsische Polizei 2008 getestet haben soll. Ist das selbe Gerät.
Ich kenne mich da nicht so aus, aber könnte nicht sogar ein eingegrabener Sprengkörper über den Wärmeunterschied detektiert werden? Zumindest wenn er erst seit kurzem dort liegt?
Sprengkörper haben keine eigene Wärmequelle und verschwinden deshalb vollkommen auf einem Bild eines WBG.
Die Firma airrobot hat schon an die BW solche Drohnen geliefert. Nennt sich Mikado und ist auch in Kunduz im Einsatz. Dabei handelt es sich aber um absolute Kurzstreckendrohnen mit sehr eingeschränkten Wärembildfähigkeiten. (http://de.wikipedia.org/wiki/AirRobot_AR_100-B)
Am Karfreitag waren LUNA und KZO im Einsatz. Beides Systeme mit wesenstlich leistungsfähigeren Optiken (besonders KZO)
Die Langzeitüberwachungsdrohne Heron, welche erst seit ein paar Wochen eingetroffen ist und bei seinem Erstflug den berühmten Unfall hatte und leicht beschädigt wurde, ist am Karfreitag gegroundet gewesen, da man wohl Nachrüsten muss (ein ziemliches Trauerspiel, da die Drohne nicht als sehr Leistungsfähig gilt und eigentlich nur eine Vorentwicklungsstufe zu der wesentlich größeren Heron TP darstellt). Heron wurde angemietet, um den Zeitraum bis zu der Einführung der EADS Drohne Talarion zu überbrücken.Wobei man jetzt schon sagen kann, das Talarion eine vollkommene Katastrophe werden wird, da EADS mit solch komplexen UAV Systemen über keinerlei Erfahrungen verfügt und seinem Ruf wahrscheinlich wieder gerecht werden wird (E)infach (A)lles (D)eutlich (S)päter. Die BW wusste das genau und hat von Anfang an, die Amerikanische MQ-9 Reaper favorisiert, welche bereits die 2 Generation von Drohnen dieser Art darstellt. Jedoch war es wieder innenpolitische Parteipolitik die dies verhinderte. So setzte ein Abgeordneter in dessen Wahlkreis die Firma Rheinmetall mit ihrem Heron joint venture die BW unter Druck und drohte damit, bei der Beschaffung der 3 Tranche Eurofighter mit Nein zu stimmen, sollte die BW keine Heron mieten. Innerhalb eines Tages, wurde die Auswahl umgeschrieben und Heron gemietet. Ein wunderschönes Beispiel für Politiker, die über Leichen gehen (nämlich die Gefährdung der Soldaten) nur um ihre parteipolitischen Interessen durchzusetzen.
Sprengkörper dürften im Winter kurzfristig zu sehen sein, wenigstens einige Minuten lang. Die Kurzstreckendrohne würde ich einer Patrouille mitgeben, wobei ich einen kurzen Rundumflug programmieren würde, um schnell mal die Umgebung abzusuchen. Auch eine gezielte Position anfliegen sollte möglich sein. Ich glaube mehr als etwa 30 min machen die Akkus eh nicht. Vielleicht in einem Kasten außen auf dem Fahrzeug, damit man nicht raus muß, und wo der Akku gleich wieder aufgeladen werden kann. Also, kurz stoppen, Flieger raus lassen und Lage peilen und dann kann man einschätzen was Sache ist. Wenn da 50 Mann im Feld liegen, sollte das auffallen. Denkbar wäre sogar, dass während der Quadrokopter die Gegend abfliegt man weiter fährt und ihn am anderen Ort wieder aufnimmt.
Bei den Drohnen ist das Problem, dass die Daten dort erst ausgewertet werden müssen und das eben Zeit kostet. Es sind also Werkzeuge für die Militärführung und nicht für den Soldaten vor Ort. Talarion wird in vielleicht 5 Jahren kommen, wobei 2011 ja der Rückzug stattfinden soll.
Das nennt man dann den Primat der Politik, denn der Inspekteur Luftwaffe hat sich eindeutig für das amerikanische System MQ 9 Reaper eingesetzt und versuchte dies mit allem ihm zur Verfügung stehenden Mitteln durchzusetzen.
@Robert
Sammlungs-Initiativen zur Kompensierung von Ausrüstungsmängeln halte ich für absurd. Viele Kameraden ergänzen in eigener Regie vor dem Einsatz ihre persönliche Ausrüstung – für Großeräte und taktische Geräte wäre das eine Peinlichkeit sondersgleichen.
Vielmehr sollte man sich die Frage stellen, wieviel Bürokratie in Beschaffungs- und Entscheidungsprozessen in einer Einsatzarmee tragbar ist.