Warum gedenken wir unseren Gefallenen nicht so würdevoll wie zum Beipiel in Großbritannien?
In memoriam…
4. April 2010 von afghanistanblog
Veröffentlicht in Gefallene, Menschen | 8 Kommentare
8 Antworten
Kommentar verfassen Antwort abbrechen
Aus aktuellem Anlass…
Einige Blogs haben sich aus verschiedensten Gründen verabschiedet. Augen geradeaus, Weblog Sicherheitspolitik, Soldatenglück (jetzt wieder online). In den verschiedensten Foren wird über das Wieso & Warum spekuliert. Viele dieser Leser landen nun hier. Ich freue mich auf Ihren Input. Mit Sicherheit werde ich hier nicht alle Bedürfnisse befriedigen können - dafür ist die Zeit einfach zu kurz. Kurzum: Wer mich als Autor unterstützen möchte, ist herzlich eingeladen. Einfach eine Email an info@boris-barschow.de schicken...vielleicht finden sich ja kompetente Co-Autoren. Einzige Bedingung: Afghanistan-Erfahrung.Neueste Kommentare
Self-fulfilling prop… bei Afghanistan-Konferenz… Gegen Gleichgültigke… bei 22 Menschen gedachten der Gefa… Andreas bei Verwundetenabzeichen…? WalterMicke, bei Weihnachtsgrüße nach Afghanist… Michael Dreyer bei Solidarität bekunden… Fabrice bei Weihnachtsgrüße nach Afghanist… Bundeswehr Schuhe bei Blog-Umzug fertig… kampfpanzer leopard bei Südlich von Kundus: drei Bunde… Kommentator bei Kameraden in Not… LolaPEACE bei Solidarität bekunden… hannes bei Bundesanwaltschaft: Oberst Kle… Andrea bei Highway of Heroes…? leo bei Kundus: Top-Taliban getötet… In Kunduz nichts Neu… bei Angst vor dem Kundus-Sydrom… anonym bei TV-Tipp für heute… Boris Barschow
-
Aktuelle Beiträge
Blogroll
- Afghanistan Analysts Network
- Blog 30 Days Through AFG
- Blog Afghan Quest
- Blog AnalyticsDotCom
- Blog Augen geradeaus
- Blog Free Range International
- Blog Helmand
- Blog Operations in Afghanistan
- Blog PHOENIX AFG (Archiv)
- Blog Sicherheitspolitik
- Blog Soldatenglück
- Blogcharts Wordpress
- Buch: Kabul, ich komme wieder
- Link-Sammlung AFG-Blogs
- Seefahrer Blog
- Walter Jertz
Links
- Abendzeitung
- ADRA
- ADRA II
- Afghan News (Pajhwok)
- Aktion C.A.S.H
- Allgemeine Zeitung
- Bayern 2 Radio
- BW aktuell
- Das kleine Islamlexikon
- Deutschlandfunk
- Einsatzimpressionen
- Interview Abendzeitung
- Interview Typemagazin
- Jenny Böken Stiftung
- Lesermeinungen
- Lionsclub
- Melmapalena
- Schulhilfe Kabul
- Tagesthemen
- Vive-Verlag
- Vorwärts.de
- Was ist die Taschenkarte?
- Was ist Krieg?
- Was meinen Betroffene?
- Y-Magazin
- Afghanistan-Konferenz Allgemein Blogs & more BMVG BND Bundestag Bundeswehr Bücher Dies & Das Drogenanbau Eilmeldung Fakten Gastkommentar Gefallene Gesellschaftspolitik Hintergrund Interview Jahresrückblick Kommentare korruption KSK Lesermeinungen Medien Menschen Nachrichten NATO Newsletter Parteitage Politik Polizeiaufbau Polizeiausbildung Pressefreiheit Presseschau Propaganda Rechtsicherheit Seele Sicherheit Spenden Studie Terrorismus TV Tipp Umfrage Uncategorized Untersuchungsausschuss US-Miltär Vorträge Völkerrecht Wahlen Zivile Opfer
Archiv
- Mai 2010 (4)
- April 2010 (98)
- März 2010 (54)
- Februar 2010 (58)
- Januar 2010 (63)
- Dezember 2009 (45)
- November 2009 (25)
- Oktober 2009 (35)
- September 2009 (7)
- Mai 2009 (6)
Meta
-
Schließe dich 27 anderen Abonnenten an
“ Warum gedenken wir unseren Gefallenen nicht so würdevoll wie zum Beipiel in Großbritannien? “
…weil wir immer noch so tun, als ob jeder Gefallene im Prinzip ein schrecklicher Unfall ist, der hätte vermieden werden können! Und als solcher wird er auch in den Medien und durch die militärische und politische Führung dargestellt.
Damit ich nicht falsch verstanden werde;
Ich trauere um jeden gefallenen Kameraden und wünsche mir, dass deren Zahl nicht weiter steigt!
Ich möchte auch deren Andenken um Gottes Willen nicht schmälern, im Gegenteil!
Aber Fakt ist doch, dass unser Beruf nunmal eine spezielle Beziehung zum Tod hat, ohne zu fatalistisch klingen zu wollen.
Und ein reifer Umgang mit diesem Thema wird uns unter anderem von den Briten und anderen Nationen vorgelebt, wie die veröffentlichten Aussagen der Kameraden des Gefallenen in Ihrem Beispiel-Link illustrieren. Auf alle Fälle besser und persönlicher, als eine sterile, technokratische Beschreibung der Ereignisse in einer 20 Minuten Pressekonferenz eingefaßt in die üblichen Politiker-Worthülsen.
„Zuletzt hat der Mensch nur den Menschen. Und zuallerletzt die Erinnerung an ihn.“ – Kurt Kluge
Ich finde die Partys geschmacklos, die bei uns anlässlich runder Zahlen gefallener Bundeswehrsoldaten gefeiert werden, auch wenn der bewaffnete Kampf gegen ausländische Besatzer völkerrechtlich erlaubt ist.
Dieses Volk hat es auch zwanzig Jahre nach der Wiedervereinigung noch nicht gelernt „erwachsen“ zu werden und aus seinen Fehlern und auch aus seinen Verbrechen zu lernen.
Es wurde nach dem WWII so erfolgreich „pazifiert“ das alles was mit Aussen – und Sicherheitspolitik zu tun hat nur unter dem Deckmantel der Staatsraison vollkommen verschwurbelt an die Bevölkerung weitergereicht wurde.
Eine Kultur des scharz-weiß wurde in diesem Zusammenhang geboren. Vernünftige Diskussionen sind nur schwer und mit wenigen zu führen.
Das wir hier in Deutschland eine so lange Phase von Frieden genießen durften ist nicht zuletzt eine glückliche Fügung in der dieses Volk durch die glückliche Fügung das die handelnden Politiker der Zeit ihre Chance genutzt haben auch noch die Wiedervereinigung erleben durften.
Da sind natürlich „Gefallene“ vollkommen unpassend für die aktuell handelnden Politiker, denn denen geht es nur um den Machterhalt der eigenen Spezies.
@StFwdR
ich erlaube mir ihre Statement für mich noch plakativer auszudrücken. Wir tragen keine Wehrmachts- und erst recht keine SS-Uniformen mehr. Und jeder der seine Stimme abgegeben hat, hat für diesen Krieg gestimmt (Ausnahme natürlich wie immer die Linke).
In diesem linken Zusammenhang möchte ich diese vermeintlich oberintektuellen Zeitgenossen, die Freudenfeiern für gefallene Bundeswehrsoldaten abhalten, bitten etwas für ihr Land zu tun. Erheben sie sich, fliegen sie nach Afghanistan und suchen sie Taliban auf, reden sie mal ganz entspannt mit ihren revolutionären Freunden und beenden sie somit alle Massakar die diese Herren an ihrem Volk veranstalten. Wenn ihnen das noch nicht genug ist, setzen sie sich einen Turban auf, lassen sich einen Bart wachsen und geben über You Tube für alle sichtbar bekannt, das sie tote Bundeswehrsoldaten ganz prima finden und dann treten sie gegen ihre ehemaligen Landsleute an.
Wenn sie dazu nicht in der Lage sind, halten sie es bitte mit Dieter Nuhr:
Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten.
Unsere gefallenen Kameraden konnten mehr für ihr Land nicht leisten. Sie haben einen Eid geschworen und ihn erfüllt. Ihnen zu gedenken ist für jeden eine Verpflichtung die Wert auf Demokratie und Freiheit legen. Wenn es ihren Familien möglich ist, wünsche ich mir das ihre Bilder veröffentlicht werden um sie und ihre Anverwandten zu ehren, wie sie es verdient haben.
” Warum gedenken wir unseren Gefallenen nicht so würdevoll wie zum Beipiel in Großbritannien? ”
… weil die deutsche Politik vor einer einzigen Wahrheit Angst hat! Gefallener offiziell und würdevoll zu gedenken bedeutet auch, die volle Verantwortung für das zu übernehmen, was diese Politik ihrem Volk zumutet. Im Grunde genommen nichts anderes als dafür gerade zu stehen was sie im Namen des deutschen Volkes tut.
Und dazu gehört noch eine bittere, uralte Wahrheit um die man nicht drumherum kommt:
Einen Krieg zu führen bedeutet zwei Dinge.
1. Man führt einen Krieg um sein eigenes Territorium zu verteidigen weil man angegriffen wurde.
2. Man führt einen Krieg um ein anderes Territorium zu gewinnen.
Und 2. beinhaltet gleichzeitig einen Kampf um dieses Territorium. Ein Raum in dem heute wie früher nicht nur geografische Faktoren eine entscheidende Rolle spielen. Im Krieg ging es immer um einen Gewinn: Seinen es die Köpfe und Gedanken der „Anderen“, deren politische, ethnische oder soziale Einstellungen. Seinen es wirtschaftliche Interessen oder die Interessen an geographischen Lagen.
Und dieser Kampf hat seit Jahrtausenden „Täter und Opfer“ hervorgebracht.
Es geht also weniger um die Frage: Was wollen wir in Afghanistan?
Es geht um die Frage: Wie wollen wir diesen „Krieg“ in Afghanistan gewinnen?
Oder eben verlieren…
Solange uns die Politik auf diese Frage keine fundierte und begründeten Antwort, besser noch eine Definition, gibt werden die Deutschen, das was in Kunduz gerade passiert nicht anders verstehen als die logischen Folgen einer ganz banalen, politische gewollten, kriegerischen Auseinandersetzung.
Wenn normale Bürger in D spontan so etwas organisieren würden, wie die Einwohner von Wottoon Bassett in GB das taten, da würden wohl die Invektiven fliegen. Nicht dass ich glaube, dass das gesamte Volk so denkt, aber die, die dann die Verbalinjurien verteilen würden, sind leider die lautesten –siehe Kommentarrubriken der Online-Presse.
Man mag übrigens über den SPIEGEL sagen was man will: Er ist die einzige deutsche Zeitschrift/Zeitung, die eine Liste der Gefallenen mit Namen und Bild (soweit verfügbar) führt, und das schon seit Jahren. In GB ist das üblich (z.B. Times Online, BBC).
Die BBC zeigt fast 100% der gefallenen Männer und Frauen mit Bild, beim Spiegel ist es nicht mal die Hälfte.
BausC.
Ich mag Ihre Kommentare sehr.
Ja, – ich gehe sogar so weit, daß ich Sie für diese Kommentare bewundere. Keiner kann es so auf den Punkt bringen, danke Ihnen dafür.
Wie immer man zu den Amerikanern steht, aber wenn sie , für einen gefallenen Kameraden eine Trauerfeier ausrichten, mit den Angehörigen, könnten wir uns eine Scheibe abschneiden.
Das ist , im wahrsten Sinne des Wortes , Gänsehaut pur.
Und für die Angehörigen eine würdige Verabschiedung.
Bei uns, ach , – lassen wir das ………….