Ein Kommentar für das neue IMS-Magazin von Boris Barschow
Die mediale Wahrnehmung des Afghanistan-Einsatzes der Bundeswehr ist seit des Tanklaster-Bombardements von Kundus eindeutig grösser geworden. Nichtzuletzt durch die Ereignisse des Karfreitages, bei denen Soldat 37, 38 und 39 gefallen sind, scheint der „Break-even-Point“ eine langsam ansteigenden Wahrnehmungswelle erreicht zu sein. Doch wie an der Börse, kann eine solche Kurve auch wieder fallen.
Wenn man sich durch den Blätterwald und den Fernsehdschungel schlägt, gibt es viele gute Gründe, unsere Soldaten aus Afghanistan abzuziehen: es fallen Staatsbürger in Uniform, die zu schlecht ausgerüstet und ausgebildet seien, die noch nicht einmal wüssten, warum sie eigentlich in Afghanistan seien und die sich nicht in einem Wiederaufbaueinsatz sähen, sondern in einem Krieg.
Die Argumente eines „Für & Wider“ des deutschen Engagements am Hindukusch konterkarieren sich: angeblich sind über 70 Prozent der deutschen Bevölkerung gegen den Afghanistan-Einsatz, andererseits geben nach der jüngsten sozialwissenschaftlichen Studie der Bundeswehr 47 Prozent der Befragten an, noch nie etwas über den Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr gehört oder gelesen zu haben. Irgendetwas kann in dieser Gleichung nicht stimmen.
Nach meinem ersten ISAF Einsatz 2007 als Reservist, komme ich als Journalist das erste mal ins Grübeln: „Komisch, aus meiner subjektiven Perspektive gestaltet sich das Land nicht so schrecklich und grausam wie es unsere Medien immer vermitteln.“ 2009 nach meinem insgesamt dritten Einsatz stelle ich eine von den Medien prognostizierte Steigerung der Anschläge in Nord-Afghanistan fest. Die Lage ist nicht mehr ruhig und stabil. Im Gegenteil: ich muss sie sogar am eigenen Leib über mich ergehen lassen, als wir 1,5 Stunden gefechtsbereit zusammen mit der QRF im Flughafengebäude von Kundus eine Rundum-Sicherung durchführten, nach dem drei Raketen, eine davon 25 Meter neben uns, einschlugen. 25 Meter in die andere Richtung ein Tanklastzug. Das war knapp und ist eine bleibende Erinnerung.
Trotz dieser persönlichen Erfahrungen ist es meines Erachtens nach ist es nicht richtig, wenn sich die internationale Gemeinschaft nun aus Afghanistan zurückziehen will. Die vergangenen Afghanistan-Konferenz sollte viel Neues und Hoffnungen bringen, doch hat es den Anschein als wolle sich die Staatengemeinschaft ohne Gesichtsverlust aus dem geliebten dunklen Land verabschieden. Eine neue Strategie?! Ein Rückzug wird angekündigt. Ein fataler Fehler. Die Aufständischen können jetzt abwarten – auch darauf, dass dem Westen im Zuge der Finanzkrise offenbar das Geld ausgeht. Oder lastet auf den NATO-Staaten der Erwartungsdruck der Medien nach einer nachvollziehbaren Sinnhafigkeit dieses militärischen Einsatzes, dass ein Rückzug auf Raten die einzig authentische Antwort dafür sein kann?
Warum sind wir in Afghanistan? Um dem Land zu einer eigenen Sicherheit und Stabilität zu verhelfen, damit es seine Geschicke möglichst bald wieder in die eigenen Hände nehmen kann. Dazu gehört der Aufbau eines Sicherheitsapparates: die Ausbildung von afghanischen Polizei- und Militärkräften. Gleichzeitig soll der internationale Terrorismus im Land zerschlagen werden, der seit dem 11. September 2001 die Welt bedroht. So weit so gut. In stoischer Regelmäßigkeit berichten die Medien über all das, was in dieser Mission nicht rund läuft, ohne zu wissen, welche Erfolge am Hindukusch schon erzielt worden sind. Gute Journalisten sollten immer beide Seiten einer Medaille aufzeigen. So haben wir es alle einmal gelernt: ausgewogen und möglichst objektiv berichten. Doch was hierzulande im Mediendschungel passiert, da kann man dem einen oder anderen schon Absicht unterstellen. Wenn nur über Tod und Zerstörung berichtet wird, dann ist das kein realistisches Abbild einer internationalen Mission – auch nicht der deutschen Verantwortung im Regional Command North (RC North). Dass in der Provinz Kundus viele Paschtunen leben, ist bekannt. Jeder Taliban ist ein Paschtune, aber nicht jeder Paschtune ein Taliban. Es war nur eine Frage der Zeit, wann die Kämpfe der Taliban gegen die ansässigen Warlords auch auf die Bundeswehr überspringen. Die Paschtunen verstehen sich dort als ethnische Minderheit, fühlen sich von den anderen Ethnien unterdrückt. Wer Afghanistan beherrschen will, muss auch den Norden des Landes kontrollieren – deshalb siedelte der afghanische König vor über hundert Jahren die Paschtunen in Kundus an. Diese Auswirkungen spüren wir und die Paschtunen bis heute. Jetzt führen die Medien eine Debatte über schlechte Ausbildung von Soldaten und fehlendem Material und ein Untersuchungsausschuss wird eher zu einer parteipolitischen Schlammschlacht als zu einem Aufklärungsorgan, das eigentlich die Umstände dieses Vorfalles untersuchen sollte. Dabei liegen die eigentlichen Probleme dieses Einsatzes doch ganz woanders.
Vergleicht man nun die Anschlagzahlen auf die Bundeswehr im RC North mit den der anderen Regional Commands, kann man behaupten, dass der Norden als so sicher gilt, dass man ihn schon fast an die afghanische Regierung „zurückübertragen“ könnte. Stürzt sich nun die geballte Kraft deutscher Medien auf die verhältnismäßig geringe Anzahl der Anschläge auf die Bundeswehr, wird ein Bild vermittelt, dass so einfach nicht stimmt: Kriegsszenarien und Apokalypse. Kein Wunder, wenn in der Heimat dann eine Ausstiegsdebatte geführt wird. Es gibt so viele Erfolge, die bereits in Afghanistan erreicht worden sind, über die aber niemand berichten möchte. Und schließlich sind wir in diesem Land auch dazu angetreten, den Menschen, den Afghanen, zu helfen. Mitnichten haben wir unsere Zielen bisher erreicht, die wir uns in Afghanistan gesetzt hatten, Das ist noch ein weiter Weg. Doch die Erfolge, die wir bereits hatten, werden nicht in die Waag-Schale der Medien gelegt, um ein authentisches Bild dieses Landes und des Einsatzes zu zeichnen. Die Ring-Road ist fertig – klar: immer noch umgekämpft, weil auch der Gegner sie benutzt und strategisch stören will. Ein Staudammprojekt im Westen des Landes wird mehr Strom bringen. Es gründen sich seit langem erste afghanische Unternehmen, die Arbeitsplätze schaffen und damit Familien ernähren, die nicht mehr als Taliban-Wochenendkämpfer tätig werden müssen. Die Informationsstruktur des Landes verbessert sich immer schneller. Diverse Internetunternehmen ermöglichen einem Großteil der Bevölkerung eine freien Zugang zu Informationsquellen, immer mehr Kinder können die Schule besuchen, lernen lesen und schreiben. Gerade dort liegt die Zukunft des Landes. Es ist (auch) ein Krieg um Bildung in Afghanistan.
Ich habe soviel Afghanen kennengelernt, die Hoffnung in den Westen legen. „Bitte verlasst uns nicht“, schrieb mir einmal ein Afghanen in einem Brief „ohne Euch sind wir verloren.“ Ein Satz, den ich nie wieder vergessen werde.
Nehmen wir heute in der Politik eine bessere Transparenz des Einsatze wahr als es vor einigen Monaten noch der Fall war? Verteidigungsminister zu Guttenberg hat das „K-Wort“ eingeführt., ein Minister, ein General und ein Staatsekretär sind zurückgetreten. Die Zeitungen und Bildschirme sind „voll“ mit Geschichten über die Truppe in Afghanistan. Plötzlich sind Stories über den „Landser“ möglich, Gesichter und Namen werden gezeigt, kritische Debatten über Materialmängel und schlechte Soldatenausbildung dominieren die Berichterstattung. Alles nicht neu. Und all das war vor Jahren schon so. Doch damals hat es offenbar niemanden interessiert. Heute sehen wir preiverdächtige Dokumentationen wie z.B. „Die Afghanistan Lüge“, lesen über das „Kundus Syndrom“ und eine Trauerfeier wird erstmals seit dem Busattentat 2003 wieder live im Fernsehen übertragen. Wenn es diese Berichterstatter mit ihren Beiträgen „ernst“ meinen, warum haben sie mit diesen Geschichten nichts schon viel früher begonnen?
Haben wir nun nach dem Karfreitag den „Break-even-Point“ wider des gesellschaftspolitischen Desinteresses erreicht? Ein Soldat der Bundeswehr-Universität wollte neulich von mir wissen, ob sich nun die öffentliche Wahrnehmung dieses Einsatzes endlich ändere. Solange Fernsehen und Verlage ihre Angebote durch quotenunterstütztes Denken fernsteuern lassen, wird sich nicht viel verändern. Dass eine Kanzlerin sich von ihren politischen Berater zur Teilnahme an der Trauerfeier überreden lassen musste, spricht Bände. Afghanistan, Wiederaufbau des Landes und Krieg sind in Deutschland noch nicht wirklich angekommen. Wir alle haben eine Verantwortung. Sowohl als Wähler als auch als Staatsbürger in Uniform.
Der Afghanistan-Einsatz hat etwas mit Aufmerksamkeit zu tun: den Menschen des Landes gegenüber einerseits und den deutschen Soldaten und ihren Angehörigen gegenüber andererseits. Und wir dürfen nicht vergessen: 41 andere ISAF Nationen haben durchaus höhere Verluste erlitten als Deutschland. Ein Soldat weiß, dass sein Beruf im Ernstfalle kein Zuckerschlecken bedeutet. Nur sollten wir alle ehrlich mit den Realitäten eines solchen Einsatzes umgehen: als Wähler, als Politiker und als Journalisten. Mehr Transparenz, damit sich jeder eine eigene Meinung bilden kann. Vielleicht erhält sich dann die Wahrnehmungswelle, wenn wir unser Interesse investieren wie ein Fondmanager seine Anteile an der Börse.
Sehr anregender Beitrag…ich mag mich aber nicht so recht mit dem „Break-Even-Point“ in Verbindung mit drei Gefallenen abfinden. Da gibt es sicher glücklichere Formulierungen. …Wendepunkt…
Medien sind als 4. Gewalt in der Lage, Politik zu machen.
Die BILD hat das gerade spektakulär bewiesen.
Solange sie ein Thema haben, über das quotenträchtig berichtet werden kann, werden sie dies auch tun. Durch die gestiegene Zahl von Angriffen auf die BW kann das Thema immer wieder aufs neue in Erinnerung gerufen werden. Ein unendlicher Pool von Storys. Es lohnt sich auf einmal Journalisten wie Uli Gack regelmäßig nach Kunduz zu schicken.
Eine kluge Armee(hat nicht zu Guttenberg einige Posten „strategische Kommunikation“ geschaffen?) nutzt dieses oberflächliche und ungerichtete Interesse, und manipuliert es in ihrem Interesse. Zunächst wird Empathie für die Soldaten gefordert und langsam entwickelt sich diese auf der medialen Seite. Es ist eine Zeitfrage, bis sie auf die Bevölkerung überspringt.
Der nächste Schritt ist das Budget… Bildung UND Verteidigung sollten von der nächsten Kürzung ausgenommen werden. Die derzeitige Ausrüstungsdebatte kann in diese Richtung schwenken.
Die Armee muss die Medien nutzen und vor allem offen sein. So lange sie Bilder ermöglicht, wird es Medien geben, die diese senden. Genau hier kann dann immer wieder die Botschaft eingebracht werden.
Mehr Empathie und bessere Ausrüstung…
Sicherlich wird der ein oder andere Journalist widersprechen… Na und?
pi
Bei der ganzen Afghanistandebatte vermisse ich eine Frage:
Wie soll die Bundeswehr mit einem Dorf umgehen, in dem sie scheinbar keinen einzigen Sympathisanten hat?
Auf der Bw-Homepage zu finden:
– ZDF Video: Die Afghanistan Lüge
Link: http://www.bundeswehr.de/portal/a/bwde/kcxml/04_Sj9SPykssy0xPLMnMz0vM0Y_QjzKLd443DnQHSYGZASH6kTCxoJRUfW99X4_83FT9AP2C3IhyR0dFRQCsXOUq/delta/base64xml/L2dJQSEvUUt3QS80SVVFLzZfQ18yVk1I?yw_contentURL=%2FC1256EF4002AED30%2FW284BB65816INFODE%2Fcontent.jsp
– Erfahrungen aus erster Hand: „Generation Einsatz“
Ein privat erschienenes Buch von Angehörigen des FschJgBtl 313
Link: http://www.deutschesheer.de/portal/a/dso/aktuelles/nachrichten/jahr2010/april2010?yw_contentURL=/C1256F870054206E/W2849HNC422INFODE/content.jsp
– Actionreiche Krimikost: „Alarm für Cobra 11“ auf bwtv
Link: http://www.bundeswehr.de/portal/a/bwde/kcxml/04_Sj9SPykssy0xPLMnMz0vM0Y_QjzKLd443DnQHSYGZASH6kTCxoJRUfW99X4_83FT9AP2C3IhyR0dFRQCsXOUq/delta/base64xml/L2dJQSEvUUt3QS80SVVFLzZfQ18zUkE!?yw_contentURL=%2FC1256EF4002AED30%2FW284BL3Q365INFODE%2Fcontent.jsp
– Soldaten berichten aus dem Einsatz
Link: http://www.deutschesheer.de/portal/a/13div/aktuelles/nachrichten/jahr2010/maerz2010?yw_contentURL=/C1256F870054206E/W2842ESK422INFODE/content.jsp
– Ärztliches Bulletin zum Gesundheitszustand der Verwundeten (2. Aktualisierung)
Link: http://www.bundeswehr.de/portal/a/bwde/kcxml/04_Sj9SPykssy0xPLMnMz0vM0Y_QjzKLd443cTYFSYGYxgEh-pEwsaCUVH1fj_zcVH1v_QD9gtyIckdHRUUAk8MRmQ!!/delta/base64xml/L2dJQSEvUUt3QS80SVVFLzZfQ180QzU!?yw_contentURL=%2FC1256EF4002AED30%2FW284BLB3518INFODE%2Fcontent.jsp
Breit gefächertes Angebot (Oh Gott, Cobra 11, dann doch lieber Dauerdienst auf Höhe 431?!) das die Bw mittlerweile auf ihrer Homepage anbietet.
Eine signifikante Verbesserung zu den letzten acht Jahren.
Ich denke auch, dass sich Einiges in der Wahrnehmung der Bw getan hat, es scheint mir nur die Verknüpfung zur Sinnhaftigkeit der Tätigkeit zu fehlen.
Evtl.: Kommt Zeit – kommt auch dies.
Das Verhalten der kanadischen Bevölkerung zu ihrer Armee, finde ich persönlich sehr respektvoll ohne dabei zu arrogant zu wirken.
Arrogant passt nicht, mir fällt nur im Moment kein anderes Wort ein.
Was man auch deutlich feststellen kann, ist dass Regionalzeitung zum Teil deutlich differenziertere und sachlichere Artikel liefern als die großen Medien (Spiegel, Welt, Zeit, Focus, etc.). Bei letzteren lässt sich doch i.d.R. ein ideologischer Grundton erkennen. Durch die geringere Verbreitung gehen diese Stimmen halt leider unter.
Gratulation Herr Barschow – ein wirklich sehr ausgewogener Kommentar !
Das grundlegende Problem aber bleibt bestehen. Keiner findet vernünftige Argumente, warum wir heute noch in AFG sind.
Antwort 1:
– weil ca. 40 weitere Nationen dort sind.
Schlechtes Argument, hat schon in der Schule nicht gegolten wenn man sich auf das Handeln von Anderen bezogen hat und damit eigenes Verhalten entschuldigen wollte.
Antwort 2:
– weil unsere Sicherheit bedroht ist.
Glaube ich nicht. El-Kaida ist nicht schon lange nicht mehr in AFG eingegraben, sondern sitzt in Pakistan, Jemen, Somalia usw.
Alle 19 Attentäter von 9/11 waren Saudis, zu dem Staat die Amerikaner beste Beziehungen pflegen. Alle Anschläge in Europa wurden von einheimischen Islamisten durchgeführt.
Antwort 3:
– um das Land aufzubauen.
Ein sehr nobles und edles Motiv, dass wirklich Anerkennung verdient, aber warum AFG und nicht halb Afrika und andere sehr arme und zerfallene Staaten ?
Außerdem wird der Aufbaueinsatz immer mehr zur „Lebenslüge“ wie es ex VM Rühe sagte.
Also es bleibt die Sinnfrage allgemein und die Zielfrage des Einsatzes im Besonderen.
Man führt einen Krieg weil man Interessen hat und nicht weil man humanitäre Ideale in der Welt verbreiten will.
Also was sind unsere Interessen in AFG und sind sie 39 Leben von deutschen Soldaten, ca. 100 – 300 Verletze (frei geschätzt) und mindestens 1000 Soldaten mit PTBS wert ?
Oder werden hier nur Soldaten verheizt, genauso wie in der Starfighterkrise (kam gestern auf ARTE), weil die Politiker Fehler gemacht haben und sie nicht zugeben wollen und können, sowie nicht wissen wie sie da wieder rauskommen ?
Was wir Bürger vermissen ist: Transparenz!! Wir möchten informiert werden und zwar nicht nur durch die aktuellen Meldungen, wenn es Tote gibt! Tote, die es hätte nicht geben müssen!
Was wissen wir den von Afghanistan? Wir Normaldurchschnittsdeutschen? Was wird uns denn erzählt? Es ist doch eine Frechheit, mit welcher Sparflamme die politische Riege Informationen ermöglicht!
Der Sohn einer sehr guten Freundin von mir ist Soldat in Afghanistan – er ist US-Amerikaner. Noch nicht einmal einen Lebkuchen konnte ich ihm von Deutschland aus schicken zu Weihnachten, er hätte den Umweg über die USA machen müssen – und warum hätte er nicht über Ramstein sein Ziel erreichen können? Was ist denn diese ISAF, wenn sie für alltagsgesteuerte Gehirne nicht begreifbar ist?
Wir leben in einer globalisierten Welt, unsere Familien sind inzwischen darüber verstreut, wie die Streusel auf dem berühmten Kuchen und weil wir anderen helfen wollen, zerbröseln wir uns in unangebrachtem Nationalismus, der sich darüberhinaus politisch nicht mit sich selbst auskennt?
Ich habe die Doku gesehen und sehe seitdem parallel: im Schlamm versinkende Stiefel in Afghanistan und schlechtsitzende Anzüge hier in Berlin, die Kanzlerin eingeschlossen – sie trägt’s halt gern ein bißchen bunter …
Ein bißchen mehr geschichtsbewußte Intelligenz würde ich erwarten von Politikern, die sich verantwortungsbereit sehen, aber bisher nicht das erfüllen, was ihnen das bereitgestellte Budget des Volkes, ermöglicht. Wir Bürger haben offensichtlich mehr erwartet, als politischer Intelligenz möglich ist … ?
Nicht nur eine US-amerikanische Mutter und Schwiegermutter hält sieben lange Monate die Luft an … ich bin mit ihnen, sogar wütend und das ganz deutsch!
@ ankeberlin
Ein weibliches Wesen in dieser Männerhierarchie, —
wunderbar.
Man erzählt uns auch nur Lügen auf Sparflamme, vereehrte ankeberlin, – daß sollte man sich verinnerlichen. Glauben Sie nur nicht , daß wir das bekommen werden, was Sie
Transparenz nennen. Transparent ist in dieser Regierung, –nothing ! Da weiß ja die rechte Hand noch nicht mal , was die linke Hand tut. Ich sage nur Westerwelle / Merkel.
In was leben wir ? In einer globarisierten Welt? Ich denke mal, daß man uns das weiß machen will. Die Realität, wie Sie erfahren durften, sieht bei Weitem anders aus.
Wir hätten es ja in der Hand, als Bürger der BRD, aber , — wir tun nix. Und wenn wir etwas tun, – ist es das Falsche.
Wie immer halt. Ich glaube von dem, was man mir vorsetzt, schon lange nichts mehr.
Ganz besonders nach dem Vorfall, bei dem drei unserer
deutschen Soldaten gefallen sind.
@Georg & Antwort 2
Die Befürchtung liegt nahe, dass das Engagement im Norden Afghanistans in eine Abnutzungschlacht ausartet. Das amerikanische Truppen auf dem Weg in den Norden sind bzw. dort zur Hilfe eilen (CAS-EVAC – DANKE dafür!!), ist ja kein Geheimnis.
Eine Diskussion um die Instabilität Pakistans und die Gefährdung durch das dort vorhandene Atomwaffenpotential http://bit.ly/aU7IdS (unreflektierte Quelle als Denkanstoß) existiert momentan nicht.
Ich denke, auf Dauer ist auch dieses Land auf internationale Unterstützung zur Aufrechterhaltung der Sicherheit angewiesen.
Die Taliban leben in und aus diesen Ländern – der Nachteil von internationalem Militärengagement ist, das immer erst umfassende Infrastruktur- und Versorgungsmaßnahmen erforderlich sind.
Und – passend zum Blickwinkelschwenk – Deutschland hat in den 80er Jahren nicht unerheblich vom sowjetisch-amerikanischen Stellvertreterkrieg profitiert. Worin wäre das Wettrüsten der Supermächte denn letztlich geendet, wenn „die Roten“ sich nicht auf afghanischem Boden verausgabt hätten.