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Archive for the ‘Bücher’ Category

Es sind ja die kleinen Dinge im Leben, über die man sich freut. Endlich halte ich es in meinen eigenen Händen – das 19 DEU EINSKTGT ISAF – Buch aus meinem letzten Einsatz. Hatte schon gedacht, man hätte mich vergessen. Gott sei Dank hat ein Leser dieses Blogs mich im Koningentbuch entdeckt und hat es mir dankenswerterweise besorgt. Und heute wurde es mir endlich mit der Post zugestellt. Eine schöne Erinnerung an eine sehr intensive und lehrreiche Zeit in Mazar-e Sharif. Danke dafür an den Kameraden, der hier ständig mitliest und sich engagiert.


Im Einsatz ist nicht alles Gold, was glänzt. Das musste ich am eigenen Leibe miterleben. Die Facetten eines Einsatzes sind so weit gefächert, das kann sich das niemand vorstellen kann, der noch nicht im Einsatz war. Menschen verändern sich, kümmern sich um Dinge, mit denen sie eigentlich gar nichts am Hut haben, einige ziehen sich total zurück und „funktionieren“ nicht mehr, andere werden zu pro-aktiv und überschreiten ihre Kompetenzen, reissen aus der Spur aus. Manch ein Vorgesetzter war mit seiner Leitfunktion überfordert, weil er eher mit sich selbst beschäftigt war als mit seinen Untergebenen…da verändert sich die Perspektive und das Urteilsvermögen- auch dieses Phänomen (leider) einfach „menschlich“. Wenn ich sehe wie wir hier aus der Ferne auf hohem Niveau über Afghanistan und den Bundeswehreinsatz diskutieren und debattieren, dann würden ihnen die Ohren wackeln, wenn Sie wüßten, mit welchen menschlichen Problemen mancher Auftrag im Einsatz wenig bis gar nicht umgesetzt werden kann. Der Oberhammer war, dass mir mal jemand gesagt hat, ich „solle mit meinem esoterischen Gelaber“ aufhören. Interkulturelle Kompetenz hat auch etwas mit Zuhören und Aufmerksamkeit zu tun. Und das sollte schon in den eigenen Reihen beginnen. Wenn das der Führer vor Ort das schon nicht kapiert, dann sind die besten Ansätze aus der Hauptstadt wie Perlen vor die Säue geworfen. Für mich war dieses Verhalten mehr als enttäuschend und zeigt im Grunde nur – abgesehen von den politischen Debatten, die diesen Einsatz tangieren (Rules of Engagement etc. pp) – dass das Karriereverhalten mancher im Einsatz weitergelebt wird: nur nichts falsch machen, sich hinterher nichts nachsagen lassen müssen. Ein nicht unwichtiger Soldat sagte nach den ersten Begrüßungsworten zu mir: „Herr Barschow, mit Ihnen habe ich ein Problem – Sie haben ein Buch geschrieben!“ Ja und? So ein Einsatz hat etwas mit Vertrauen zu tun. Und wenn derjenige eine dieses nicht aufbauen will, weil er metastasenhaft von Vorurteilen besessen ist, dann ist das enttäuschend und unprofessionell. Aber wir sind ja alle nur Menschen mit ihren eigenen Fehlern – und die gibt es schließlich auch beim Militär.


Mit dem Kontingentbuch halte ich nun die schönen Erinnerungen in den Händen, Erinnerungen anBegegnungen mit Kameraden, interessante Gespräche, manch einem konnte ich durch Zuhören helfen, dem anderen im Dialog. Freundschaften sind entstanden, die hoffentlich nie brechen werden, hat man doch gemeinsam Dinge erlebt, die zusammenschweissen…weil man sie erlebt hat, was viele (hierzulande) nicht erleben wollen. Aber tausende andere tun es für uns – unsere Soldaten. Mütter, Väter, Söhne und Töchter…sie gehen als verlängerter Arm der Politik in den Einsatz. Verdammt – gerade sie haben unseren Respekt, unsere Achtung und Anerkennung verdient, weil sie ihr Leben riskieren! Und deswegen gibt es dieses Blog auch. Weil andernorts zu wenig darüber berichtet wird…

P.S.: den unterirdischen peinlichen Rechtschreibfehler im Koningentbuch bitte ich stellvertretend für die Macher des Buches zu entschuldigen…;-)

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Wenn man es einmal geschafft hat, ein Buch zu schreiben, dann denkt wahrscheinlich jeder Autor, dieses Buch sei das wichtigste, auf das die Welt warten musste. Spätestens dann, wenn man seine Füsse erstmals über die Türschwelle einer Buchmessen-Halle bewegt, merkt man, dass es irgendwie nicht so sein kann 😉 Hebt man selbige dann gleichzeitig hoch, kippt man nicht um…Geschäftiges Treiben engagierter Klein- und Großverlage, Lesungen von der Stange, ein akustisches Kaleidoskop von ineinander verschmelzenden Stimmen, Rückkopplungen verursachen fast einen Hörsturz, alle drei Meter. Messeradio, Autorensofas in sämtlichen Farben – hier prallen Ansichten und Subjektivität des Weltgeschehens aufeinander. Ich glaube, ich verschwinde im Nichts, im Nirvanda eines endlosen Strudels. Oft bleibt man irgendwo stehen – nicht, weil man irgendetwas interessantes hört oder sieht, sondern weil man einfach mal verschnaufen muss: Mangas hier, Mangas dort – ich glaube ich werde alt. Mit Schwertern bewaffnete Ritter schlagen draussen Schlachten, (er)leben ihre Lieblingsbücher (aus).

Drei Jahre ist Kabul, ich komme wieder nun fast alt. Was soll ich hier? „Uui, schau mal, da steht mein Buch.“ Ex-Modelmacher hypen ihre qutotenträchtige Vergangenheit, Althippies referieren über ihre Wander- und Kiffererfahrung aus den 60ern. Wer soll das alles lesen? Eine halbe Stunde soll ich referieren: im Sachbuch-Forum. „Handverlesene“ Autoren am Fließband lamentieren im stoisch-monotonen Wortfetzen über Themen, die die Welt nicht interessiert. Altsolzialisten, über die Wirtschaftskrise und andere, bei denen ich nicht verstehe, was sie eigentlich meinen. Halle 5 Stand B101 vielleicht nur eine praktische Kreuzung auf dem Weg zum Restaurant, um sich die schrumpeligen Krampfadern auf einem Hocker zu glätten 😉 Mist, was tue ich, wenn keiner kommt und Pause machen will? Aber da steht doch: Boris Barschow schildert eindrucksvoll seine Eindrücke aus Kabul. Eindrucksvoll? Mmmmh. Hier? Soll ich eine halbe Stunde vorlesen? Hört doch eh keiner zu. Die Altsozialisten räumen das Podium. Haben auch noch überzogen. Typisch. Los weg da. Zirka 30 Pausiernde erheben sich von ihren Stühlen und verschwinden. Mist.

Der Weg aufs Podium gleicht der Besteigung des Mount Everest. Bloß nicht umdrehen und nach unten gucken. Augen zu und durch. Als ich sie wieder öffne, erschrecke ich. Zirka 90 neue Pausenteilnehmer. Puuh. Der Moderator vom Verlag fragt, „Wie kommt man eigentlich nach Afghanistan?“ Mit dem Flugzeug, denke ich, hole innerlich tief Luft und fange einfach von vorne mit der Geschichte an. Die Zeit rast. Anfangs noch sehe in den Augenwinkeln viele miteinander tuscheln. Allmählich bewegen sich die Köpfe weniger, starren aufs Podium. Habe ich sie jetzt? Mir fallen gerade soviele Geschichten ein, die Zeit rast.

Als ich das Wort Krieg benutze, grinst der Typ in der ersten Reihe nicht mehr. In der vierten Reihe rechts hat eine Frau mein Buch in ihren Händen. Hinten links ein älterer Herr: permanent am Nicken. Ich rede über Aufmerksamkeit, über meine Erfahrungen und Freundschaften mit Afghanen, beklage das gesellschaftspolitische Desinteresse hierzulande, erzähle die eine oder andere Positiv-Geschichte über das Land am Hindukusch und bemerke, wieviele Menschen und Familien in Deutschland vom Afghanistan-Einsatz betroffen sind. Rede ich mich gerade in einen Wahn? Egal. Da müssen die Leute jetzt durch. Sie sind doch freiwillig hier. Nach gefühlten zwei Minuten ist die halbe Stunde rum. Der Moderator verschwindet wortlos zur nächsten Lesung. Ich bedanke mich bei den Zuhörern für ihre Aufmerksamkeit. Applaus. Den hatten die Alzsozialisten nicht.

Bevor ich das Podium verlassen kann, stellen sich mir plötzlich völlig unerwartet einige Zuhörer in den Weg, fragen nach Widmungen und debattieren mit mir über den Zeit-Artikel Das Kundus Syndrom. Woow. Zwei andere fragen nach der Blogadresse. Eine andere will das Buch ihrem Sohn schenken, der Bundeswehrsoldaten auf den Afghanistan-Einsatz vorbereitet. Ein pakistanischer Journalist von der Deutschen Welle hält mir sein Mikrofon unter die Nase. Ein Entwicklungshelfer-Pärchen bedankt sich sehr freundlich, dass ich mir die Zeit genommen habe, extranach Leipzig zu kommen – hatte ich doch anfangs noch gedacht, was ich hier eigentlich soll. Und ein weiterer Mann bittet um mein Leseexemplar. Wooow. Als ich endgültig gehe, sehe ich nur einen, der offenbar eingeschlafen ist. Das ist doch eine gute Quote. Danke dafür.

Oktober 2008: schon etwas alt ;-), aber erst jetzt online entdeckt, einfach mal als Vergleich zu heute...

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Buchmesse…

Der Messebesuch hat sich gelohnt. Eine exponierte Kurzlesung. Unerwartet viele Interessierte, zirka 90 Zuhoerer, Widmungen, interessante Gespraeche und ein Interview von einem Pakistani fuer die Deutsche Welle. Und ein paar neue Blogleser konnte ich auch rekrutieren. Melde mich morgen Abend wieder. Habe ich in der Welt etwas verpasst? Uebrigens: Leipzig ist eine coole Stadt. Muss man gesehen haben!

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On the road…

…so: ab morgen mache ich mich auf den Weg nach Leipzig zur Buchmesse und bin erst So. Abend wieder im heimatlichen Bloggerlande. Aber: Dank des neuen IPhones bin ich jetzt auch unterwegs ganz gut connected und kann Ihre Kommentare mit links freischalten. Wenn mr jemand interessantes vor die Linse springt, werde ich die Vielfalt dieses Gerätes 100 % ausnutzen und werde Sie hier auf dem Laufenden halten. Meine erste Buchmesse…mmmhhh….reichlich spät, aber mal gucken…immer zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sein 😉 Also, bis dieTage…mal gucken, was mich dort so erwartet.

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Datum 20.03.2010 Uhrzeit 17:00 - 17:30 Veranstaltungsart Lesung und Gespräch Titel "Kabul ich komme wieder" Boris Barschow schildert eindrucksvoll seinen Blick auf Kabul. Moderation Miriam Spies Veranstalter vive!Verlag Ort Sachbuchforum Halle 5, Halle 5, Stand B101

Mehr zu „Kabul, ich komme wieder“ am 15. Februar im Köln Radio um 21.04 Uhr oder zum selbigen Zeitpunkt live im Internet hier.

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Leider habe ich es erst zu spät entdeckt. Ein Theasterstück über Soldaten in „Der Werkstatt“ in Bonn – Uraufführung heute Abend 20 Uhr:

Über das deutsche Verhältnis zum Krieg, zum Fremden, zur Bedrohung durch den Terrorismus und nicht zuletzt zum eigenen Land hat Lothar Kittstein im Auftrag von Theater Bonn ein Stück geschrieben.

Ein fremdes Land. Ein Haus im Gebirge. Stille. Einsamkeit. Hier haben drei deutsche Soldaten auf einer Erkundungsfahrt Unterschlupf gefunden. Der Wagen ist defekt, sie sitzen fest. Ihr Auftrag ist klar: Den Frieden im Land sichern, Demokratie ermöglichen, neue Strukturen aufbauen. Doch je länger die Situation währt, desto mehr bricht sich Bahn, was im soldatischen Leben keinen Platz hat und den Auftrag gefährdet. Die Spannungen und Sehnsüchte werden stärker – bis schließlich die Situation eskaliert.

In der Inszenierung von Stefan Heiseke sind Maria Munkert, Bernd Braun und Konstantin Lindhorst zu sehen.

Leider ist die Uraufführung heute schon ausverkauft – und ich habe keine Karte mehr ergattern können.

Weiter Spieltermine und Reservierungen hier.

Aus dem Generalanzeiger:

„Haus des Friedens“ heißt das neue Stück. Es handelt von drei deutschen Soldaten, einer Frau und zwei Männern, die im Auslandseinsatz sind und irgendwo festsitzen. „Natürlich werden alle Afghanistan denken“, bemerkt der Autor. Dabei betont er die Offenheit seines Werkes und die „Modellhaftigkeit“. „Ich schreibe letztlich was Fiktives“, sagt er, „ein Kunstwerk im emphatischen Sinn des Wortes“.

Kittstein, dem die Beredsamkeit in die Wiege gelegt wurde, unterstützt seine Ausführungen durch engagierte Gesten. Er kann alles erklären, jedes Thema schnell durchdringen, alles auf intelligente Formeln bringen, und seien die Fragen auch noch so trivial. Ein kluger Kopf, und wahrscheinlich auch ein sehr begabter Vater. Gleichzeitig legt Kittstein glaubwürdig dar, dass sein Thema – deutsche Soldaten im Auslandseinsatz – ihn gefunden hat und nicht er sein Thema. Im neuen Stück steckt viel Leidenschaft.

Der Verfasser kennt seine Rolle und akzeptiert die Bedingungen der Arbeitsteilung. Bei den Proben des Regisseurs Stefan Heiseke mit den Schauspielern Maria Munkert, Bernd Braun und Konstantin Lindhorst ist er nicht dabei.

Beim Schreiben hat Kittstein zwar mit den drei Schauspielern gerechnet, „große Nähe ist aber schwierig“: ein ambivalentes Verhältnis. Ähnlich würde er auch empfinden, wenn seine Frau Birte Schrein die Rolle der Frau in „Haus des Friedens“ übernommen hätte.

Das formuliert Kittstein sehr diplomatisch. Kann man diesen schon auffällig sympathischen Theatermann eigentlich provozieren? Zum Beispiel mit der (akademischen) These, sein neues Stück könne ja am Mittwoch bei der Premiere total untergehen. „Das Scheitern“, sagt Lothar Kittstein, „ist das Recht jeder Theateraufführung.“ (mehr hier general-anzeiger-bonn.de)

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Vorgestern wurde ich zum Freien Bürgerradio nach Köln eingeladen. Thema: Afghanistan. Da sage ich natürlich nicht nein – zwar kein Massenradio, die Sendung wird wohl aber auch im Kölnradio ausgestrahlt, geschätzte Zuhörer ca. 20000. Immerhin. Wer schon mal reinhören möchte – hier. Die Sendung der springende Funken.

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Gleich zwei neue Buchtitel zum Thema Afghanistan sind und werden auf dem Büchermarkt erscheinen. In letzter Zeit häufen sich die Veröffentlichungen zum Bundeswehreinsatz deutscher Soldaten. Einmal aus der Sicht der Frauen und einmal aus der Perspektive eines Hauptmannes d.R., 2009 als Feldnachrichtenmann in Kundus eingesetzt. Mit Sicherheit wird dieses Buch von manchen Bundeswehr-Vertretern wieder mit Argus-Augen betrachtet – zumal die Feldnachrichtenoffiziere ihrer Meinung nach mit ihrer Tätigkeit nicht wirklich im Fokus der Öffentlichkeit stehen dürfen/sollten. Dennoch und gerade deshalb wird dieses Buch einen interessanten und seltenen Blickwinkel aufzeigen. Bemerkenswert ist, dass die letzten Buchpublikationen über den Afghanistaneinsatz der Bundeswehr (Can Merey, Achim Wohlgetan,  u.a.) sich überwiegend mit einem negativen Touch dieser Mission auseinandersetzen. Klar, die sicherheitspolitische Debatte, die derzeit geführt wird, ist eine andere als noch vor einem halben Jahr, aber dadurch wird die gesellschaftspolitische Wahrnehmung dieses Einsatzes wieder nur aus einer Perspektive dargestellt – Erfolge am Hindukusch bleiben somit (hoffentlich nicht) ausgeblendet. Wir sind uns alle einig – denke ich – dass einee sicherheitspolitische Debatte und subjektive Wahrnehmung eines Einsatzes zwei völlig verschiedene Diskussionsebenen darstellen (da nehme ich mich selber nicht aus), insofern ist die Betrachtung der Gesamtlage aus Familienangehörigen-Sicht und der eines Nicht-vom-Einsatz-direkt-Betroffenen auch nochmal unterschiedlich. Der Politische Willensbildungsprozess im Parlament und in den Parteien auf der einen Seite und der Soldat als verlängerter Arm der Politik im Einsatz. Letztere baden ein Planungsdesaster der Politik aus.

Sterben für Deutschland? Frauen der Bundeswehr erzählen.

Quelle. piper-verlag.de

Was bewegt die Frauen, die Deutschland  in der Welt verteidigen? Jasna Zajček hat sie befragt: eine aufrüttelnde Reportage über die Bundeswehr und die Frauen, die sich dem traditionellsten aller Männerberufe verschrieben haben. Deutsche Soldatinnen sind im Einsatz in Afghanistan. Sie kämpfen gegen Terroristen am Horn von Afrika, jagen Piraten vor der Küste Somalias. Die Bundeswehr ist nicht länger ein rein männliches Terrain: Rund 14.000 Frauen verbringen ihr Leben an der Waffe. Was ist ihre Motivation, was sind ihre Träume und Erwartungen? Die Journalistin Jasna Zajček hat ein Jahr lang Soldatinnen während ihrer Ausbildung begleitet; sie ging mit ihnen an Bord einer Fregatte und war vor Ort in Dschibuti. Zajčeks eindringlicher Bericht beschreibt nicht nur die weibliche Sicht auf die Front, sondern stellt zugleich die brennende Frage unserer Zeit: Wie wird die Bundeswehr aktuell und künftig ihrer Rolle in der Welt gerecht?

Die Autorin Jasna Zajček: geb. 1973 in Berlin,  gewann mit einer Undercover-Reportage aus einem US-Army-Trainingslager in Bayern den CNN Journalist Award 2005. Im Jahr 2007 war sie auf Einladung des Goethe-Instituts Austausch-Kulturjournalistin in Beirut. Heute lebt sie sowohl in Berlin als auch in  Beirut und berichtet regelmäßig für diverse Medien aus dem Nahen Osten. 2007 erschien ihr erstes Buch »Ramadan Blues«.

Unter Soldatinnen. Ein Frontbericht. Erscheint im März 2010 bei piper-verlag.de, 256 Seiten Gebunden € 14,95 [D], € 15,40 [A], sFr 26,90 ISBN: 9783492053693

Unter Beschuss: Warum Deutschland in Afghanistan scheitert

Quelle: ullsteinverlage.de

Seit 2002 ist die Bundeswehr in Afghanistan – um das Land zu stabilisieren. Doch daran ist schon lange nicht mehr zu denken. Die Lage ist außer Kontrolle. Fast täglich hageln Raketen auf das deutsche Lager, werden Soldaten Opfer von Sprengfallen und Hinterhalten. Am Hindukusch herrscht Krieg.Der ehemalige Nachrichtenoffizier Marc Lindemann war noch 2009 in Kunduz stationiert. Schonungslos analysiert er die begangenen Fehler: den versäumten Wiederaufbau und die Heuchelei der Politik, die den Einsatz lange als humanitäre Mission verkaufte. Er fordert von der Bundesregierung endlich Ehrlichkeit und ein klares Konzept.

»Dieser Einsatz ist ein Desaster! Wir können doch nicht auf Waffen verzichten, nur weil sie kriegerisch aussehen.« Volker Rühe
»Es ist eine Hybris anzunehmen, den Krieg nach eigenen Regeln führen zu können.« Der Spiegel

Der Autor: Marc Lindemann ist Politologe und war mehrmals als Nachrichtenoffizier für die Bundeswehr in Afghanistan. Er war für die Gewinnung und Aufbereitung sicherheitsrelevanter Informationen zuständig, schrieb Lageberichte und stand in engem Kontakt zur afghanischen Bevölkerung sowie zu befreundeten Streitkräften und Geheimdiensten.

Ersachienen im Januar 2010 bei ullsteinbuchverlage.de, Paperback  € 18,95 [D], € 19,50 [A], sFr 34,50 ISBN-10: 3430300460  ISBN-13: 9783430300469

„Unter Beschuss“ sei nicht nur das Lager der deutschen Soldaten in Kunduz, „unter Beschuss sind auch alle anderen in dem Buch“, sagte Susanne Koelbl weiter. Vor allem mit der Politik, speziell mit Bundesverteidigungsminister a.D. Franz-Josef Jung und Generalinspekteur a.D. Wolfgang Schneiderhan rechnet der Autor schonungslos ab: „Wahrscheinlich warten die Soldaten, die heute durch die Erfahrungen eines Krieges geformt werden, vergebens auf eine gradlinige Führung, die sie verdienen. Offiziere vom Schlag des ehemaligen Generalinspekteurs gingen nie durch die realen Prüfungen eines Kampfeinsatzes. Sie wurden in Stäben und Ämtern sozialisiert, die stets näher an der Politik waren als an der Truppe.“

„Die Ziele, was am Hindukusch erreicht werden kann, müssen der Realität angepasst werden – das bedeutet auch eine Abkehr von der Vorstellung, man könnte dort eine Demokratie nach amerikanischem Vorbild errichten. Stabilität ist nicht nichts. Wenn wir es schaffen, die herzustellen, können alle Hilfsorganisationen das erreichen, was sie wollen“, sagte der 32-jährige Autor am Donnerstag in Berlin.

Eine Rezension vom Handelsblatt lesen Sie hier.

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Noch habe ich das Buch nicht gelesen, aber ich freue mich auf dieses  Werk – weil es ein Journalist geschrieben hat, der als Reservist im Einsatz war.  Somit wären wir schon mal zu zweit 😉

Der Journalist (Schwäbische Zeitung) und Reserveoffizier Claus Liesegang hat zwar vier Monate am Hindukusch verbracht und in 18 kleinen Episoden (plus einem Text aus der Süddeutschen Zeitung) seine Familie und Freunde per E-Mail mit auf seine Reise genommen, doch seine Kabul Mails erheben weder Anspruch auf Allgemeingültigkeit noch darauf, Afghanistan und den Einsatz vollständig abzubilden. Es sind persönliche Erlebnisse und Schlaglichter auf kleine Ausschnitte aus dem großen Ganzen, das die Welt nunseit Ende 2001 bewegt. Mal augenzwinkernd, mal tief berührt beschreibt Liesegang landeskundliche Details, einzelne Menschen und individuelle Eigenarten der Bundeswehr im Einsatz.  Wenn Sie so, durch die Augen des Autors, einen Blick auf Kabul, Afghanistan und die Soldat(inn)en werfen und dabei ein bisschen schmunzeln wollen, dann lesen Sie dieses Buch.

Mit einem Nachwort von Siba Shakib, Autorin der Bestseller „Nach Afghanistan kommt Gott nur noch zum Weinen”, „Samira und Sami “ und „Eskandar”

Verlag Opferkuch; ISBN 978-3-9811422-9-7; Preis: 13,80 Euro. Der Erlös geht jeweils zu 50 Prozent in ein afghanisches  Hilfsprojekt und zugunsten der Familien der ums Leben gekommenen Soldaten.

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Genau drei Jahre und 10 Tage liegen zwischen diesen beiden SPIEGEL-Titeln. Es hat sich offenbar einiges an der Wahrnehmung des Afghanistan-Einsatzes getan.

Foto: privat - 20.11.06 während meiner einsatzvorbereitenden Ausbildung in Wildflecken

Spiegel Titel vom 30.11.09

Auszug aus  „Kabul, ich komme wieder„:

…als ich zwei Stunden später auf eine Tankstelle fahre, um meine Müdigkeit mit einen Kaffee zu bekämpfen, greife ich noch schnell ins Regal und schnappe mit die letzte Ausgabe des SPIEGEL’s. Die Dame hinter der Theke beäugt skeptisch meine Uniform. Ich denke mir nichts weiter dabei und steige innerlich verständnisvoll grinsend wieder in mein Auto. Da fällt mir die Schlagzeile des SPIEGEL-Magazins ins Auge: „Deutsche Soldaten müssen das Töten lernen“. Dieser Satz brennt sich in mein Hirn. Ich bin jetzt Soldat und Mitglied einer Armee, die sich in einem Einsatz befindet. Momentan muss sich diese Armee einer militärpolitischen Debatte stellen. Im Spiegel heißt es dazu: Die Bundeswehr könne sich aus internationaler Sicht nicht mehr länger den Kämpfen im Süden Afghanistans entziehen. Dort sterben Amerikaner, Kanadier, Niederländer und Afghanen im Kampfeinsatz gegen die Taliban. Und wir Deutschen müssen uns von diesen Nationen vorhalten lassen „nur“ Wiederaufbau zu betreiben. Deutschland könne sich nun nicht mehr drücken. Sie sollten auch kämpfen. Die Vorausbildung, zu der ich gerade fahre, bekommt dadurch eine neue Qualität. Vor meinem geistigen Auge sehe ich mich schon mit meinem G36 hinter einem Felsvorsprung liegen. Ich erfahre am eigenen Leib, was es noch bedeutet, eine Uniform zu tragen. Plötzlich kann ich die skeptischen Blicke der Verkäuferin in der Tankstelle verstehen. Was sie wohl dachte? Ob sie Mitleid mit mir empfand? Oder interessiert sie das alles gar nicht? Noch möchte ich keine Antworten auf alle diese Fragen haben…


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Laut Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg sollen Auslandseinsätze der Bundeswehr „zur Selbstverständlichkeit werden“. Deutschland habe seit der Wiedervereinigung eine gewachsene Bedeutung in einer global vernetzten Welt – sagte er dem FOCUS.

Es ist schon bemerkenswert wie zu Guttenberg (KT) sich von seinem Amtsvorgänger abhebt. Mit seiner o.g. Aussage trifft er ins Mark einer Debatte, die zuvor kaum jemand führen wollte. In seinen wenigen Wochen als Verteidigungsminister hat er es geschafft, den Afghanistan-Einsatz in den medialen Mittelpunkt zu rücken. Viele Kollegen vermuten selbstgefällige Inszenierung, doch der Minister kommt an, vorallem in der Truppe. Wie er nun die Bündnispflichten Deutschlands bezüglich weiterer Auslandseinsätze bewerkstelligen will, bleibt abzuwarten. Das will bestimmt nicht jeder hören. Schließlich verschließt sich unsere Gesellschaft größtenteils immer noch dem  sicherheitspolitischen Engagement der Bundeswehr in Afghanistan. Viele Soldaten, die aus den Einsätzen zurückkehren, beklagen Desinteresse ihres persönlichen Umfeldes. Mir ging es nach meinen drei Einsätzen ähnlich. Umso mehr freut es mich, dass Soldaten schreiben – bitte verstehen Sie das Posten der folgenden Email nicht falsch. Sie ist nur ein Beleg dafür wie sehr Soldaten auch unsere Aufmerksamkeit brauchen, riskieren viele doch täglich ihr Leben.

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich habe neulich ihr Buch mit dem Titel „Kabul ich komme wieder“ gelesen und möchte ihnen zur Herausgabe dieses Buches gratulieren. Da ich selbst Berufssoldat bin, mich gerade wieder zum wiederholten male in Afhganistan bin, kann ich die Eindrücke des Herrn Barschow sehr gut nachvollziehen. Ich kann nur sagen das dieses Buch aus der Seele eines jeden Menschen geschrieben ist, der hier als Soldat dient. Herrn Barschow und ihrem Verlag ist nur zu gratulieren. Ich kann mich sehr gut an mein erstes Mal erinnern und es trifft es haargenau auch wenn meine Zeiträume etwas länger waren. Zur Zeit bin  ich sieben Monate hier aber das Land zieht einen immer wieder an. Jedesmal wenn ich hier war oder bin befand ich mich oder befinde ich mich in Einheiten die sehr eng mit den Afhganen zusammenarbeiten und dieses mal auch zusammen leben. Ich denke jeder der hier war und das auch so erlebt hat wird nie wieder am Sinn dieser Sache zweifeln. Ich bitte Sie, wenn Ihnen das möglich ist, das Herrn Barschow mitzuteilen das er das schwärzeste vom schwarzem getroffen hat und ich gratuliere ihm wie gesagt zu seinem Mut dies zu schreiben und zu veröffentlichen. Mich hat selten ein Buch so direkt angesprochen und von mir zugleich selber erzählt. Im weiteren kann ich seine Gefühle und Gedanken sehr gut nachvollziehen.

In diesem Sinne,
mit freundlichen Grüßen aus Afhganistan
Stefan

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Neulich bat mich der Adatiaverlag, ein Vorwort zum neuen Buch von Heike Prassel zu schreiben. Gefragt – getan, weil das Thema wichtig ist. Und im Blog haben wir darüber schließlich immer wieder einmal diskutiert:

“Der Staatsbürger in Uniform ist Teil einer politischen Wertegemeinschaft, die bis in unsere Familien reicht. Und der Wertediskussion müssen wir uns alle stellen, sowohl als Wähler als auch als Mensch.”

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Erscheinungstermin: 26.11.09, 248 Seiten, broschiert, ISBN 9783940461087, € 14,90, http://www.adatiaverlag.de

Silke Webers Leben ist in Ordnung. Sie ist beruflich selbstständig, glücklich verheiratet, und die Söhne, Leon, 8, und Hagen, 19 Jahre alt, geben auch keinen Anlass zur Sorge.

Doch eines Tages gerät ein Missklang in die Harmonie: Hagen möchte zur Bundeswehr gehen und sich für 16 Jahre als Soldat verpflichten.

Zur Bundeswehr?! Niemals, das werde ich zu verhindern wissen, denkt sich Silke. Doch mit Basta-Politik kommt sie bei Hagen nicht weit. In cleverer Voraussicht hat er sich mit Argumenten bewaffnet und entlarvt kurzerhand die Einwände seiner Mutter als das was sie sind – Vorurteile gepaart mit Unwissen. (weiterlesen hier)

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Die Frankfurter Buchmesse und Afghanistan, dachte ich und googelte so durchs Web. Mal gucken, was da dieses Jahr so erscheint. Ergebnis:

Der erste Treffer bei Google war dieser hier aus dem Jahre 2001 (das waren noch Zeiten). Der nächste führte zum Internet-Live-Stream des SZ-Magazins von der Frankfurter Buchmesse 2009:

„Stefan Kornelius – Der unerklärte Krieg. Deutschlands Selbstbetrug in Afghanistan Donnerstag, 12:30 Deutschland führt Krieg gegen Afghanistan: gegen die Taliban, gegen islamistischen Terror und gegen den Kollaps einer ganzen Region. Doch Berlin erweckt noch immer den Eindruck, die Bundeswehr sei als Aufbauhelfer in den Hindukusch entsandt worden. Der Einsatz wird zwar sehr ernst genommen, über sein Ziel gibt es aber keinen Konsens. Die „heuchlerische Interpretation“ des Mandats der Vereinten Nationen in der Öffentlichkeit, so meint Stefan Kornelius in seinem „Standpunkt“ über den Afghanistan-Einsatz, „steht einer realistischen Wahrnehmung Afghanistans im Weg und gefährdet gar die Soldaten“.

Stefan Kornelius ist seit 2000 Leiter des außenpolitischen Ressorts der „Süddeutschen Zeitung“. Er studierte in Bonn und London Politik, Geschichte und Staatsrecht und besuchte die Henri-Nannen-Journalistenschule in Hamburg.“

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Sie erinnern sich bestimmt an meinen Post „Buchautor gefährdet Afghanistaneinsatz.“ ? Ein dänischer Elitesoldat soll durch sein Buch einsatzrelevante Details veröffentlicht und damit die dänische Mission am Hindukusch gefährdet haben. Folgender TAZ-Artikel ist mir die Tage leider durch die Lappen gegangen – dank eines Leserhinweise hier nun die – wenn sie stimmt – skandalöse Geschichte zur Geschichte:

(TAZ) Das dänische Militär lancierte eine angeblich von Terroristen stammende Buchübersetzung im Internet – übersah aber die Funktion, die den Verfasser anzeigt.

Sie hatten Unrecht und brachten Leib und Leben dänischer Soldaten in Gefahr. Das dänische Gericht, das es abgelehnt hatte, das Buch eines Elitesoldaten zu verbieten und die Tageszeitung Politiken, die mit der Begründung eine Zensur verhindern zu wollen dieses Buch vollinhaltlich abgedruckt hatte. Denn nichts konnte wohl besser beweisen, dass die in diesem verbreiteten Informationen eine „Gebrauchsanweisung für al Qaida“ darstellten, als die Tatsache, dass die Terroristen sich sofort die Mühe gemacht hatten, das gesamte Buch umgehend ins Arabische zu übersetzen.

Drei Tage nachdem das dänische Militär mit seinem Verbotsantrag gerichtlich gescheitert war, trat Verteidigungsministers Søren Gade mit Hinweis auf eine bereits im Internet kursierende arabische Fassung erst vor den verteidigungspolitischen Ausschuss des Parlaments und dann vor die Medien. Und stellte die rhetorische Frage, ob denn nun wirklich noch jemand das Interesse des Feindes an dem Buch des Jägersoldaten Thomas Rathsack und damit die Berechtigung des Zensurversuchs des Militäroberkommandos bezweifeln könnte. Mit dem Erfolg, tatsächlich für eine Weile Betroffenheit auszulösen. (jetzt wird´s spannend. weiter lesen auf TAZ.de)

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Offene Worte…

In Anlehnung des vorherigen Postes möchte ich Ihnen ein Interview mit einem Freund und Kameraden nicht vorenthalten: es ist Hauptfeldwebel Uwe D., der das Buch Randnotizen geschrieben hat. Im WDR in Frau.TV hat er sich entschieden zu sprechen, über seine Einsatzerlebnisse – wie sie ihn und sein Umfeld verändert haben. Ich kann nur sagen, ich habe eine Gänsehaut bekommen als ich den Beitrag gesehen habe (der übrigens  am 5. oktober zwischen 11.30 und 12.00 Uhr wiederholt wird):

„Auslandseinsätze der Bundeswehr – ein Thema über das besonders in letzter Zeit wieder viel diskutiert wird. Sollen deutsche Soldaten weiter in Afghanistan bleiben? Und sind sie im Kriegseinsatz? Egal wie die Politik entscheidet, hunderte von Soldaten sind und waren dort im Einsatz. Und kehren nach Hause zurück mit Erlebnissen, die nicht nur sie, sondern auch ihre Familien verändern. Und jetzt wird inzwischen auch offen über die Probleme gesprochen. Die Medien machten erst unlängst darauf aufmerksam, dass besonders die Einsätze in Afghanistan zu posttraumatischen Belastungsstörungen führen können. frauTV hat einen Mann getroffen, der schon mehrere Einsätze als Personenschützer hinter sich hat.“ (WDR)

Uwe_D

Um das Interview zu sehen, klicken Sie hier.

Zu Hause und doch alleine

Wenn Uwe D. nach einem Einsatz nach Hause kam, hatte er das Gefühl hier läuft alles. Nur er gehörte irgendwie nicht mehr dazu. Er zog sich zurück, wurde empfindlicher, ging oft in Abwehrhaltung, ließ irgendwann nichts mehr so richtig an sich ran. Er glaubt zwar, dass sie beide nur das beste wollten, aber oft war das genau das Falsche. Zum Beispiel wenn er auf dem Sofa lag und seine Frau dachte, ihn nicht mit allem zu belasten, weil er ja schließlich schon genug um die Ohren hatte. Er aber fühlte sich ausgeschlossen. Oder wenn er selbst, als endlich ein bisschen Ruhe eingekehrt war, das Thema am liebsten gar nicht mehr angesprochen hat. Sie aber gerne mehr gewusst hätte und sich dann ausgeschlossen fühlte.

Lieber Uwe, danke für Deine offenen und ehrlichen Worte. Wer redet, hat die Chance, gehört zu werden – wenn das Gegenüber es auch möchte. Ich wünsche Dir alles Glück auf Erden und das alles so wird wie Du bzw. Ihr Euch das wünscht. Und ich bin dankbar, dass wir uns begegnen durften. Auf bald…

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Neues Buch…

Kaum etwas ist wirklich so wie man es sich als
Außenstehender vorgestellt hat,
bevor man wirklich dort war
.“

Es ist wieder ein neues Buch über den Hindukusch erschienen: „Afghanistan leben & sehen“ ist ein lesens- und sehenswertes Buch mit ungewöhnlichen Bildern des Alltags, Widersprüchen und Kontrasten. Es ist ein Bericht einer Frau, die erfahren hat, was es heißt, als Frau in Afghanistan zu leben und zu arbeiten und das für mehr als zwei Jahre. Da die Autorin Veronika Picmanova eine Fotografin ist, erzählt sie ihre Geschichte und die des Landes in beeindruckenden Bildern. Außerdem gibt die Autorin dem fachlich und technisch interessierten Publikum anhand von spezifischen Beispielen wichtige Hinweise und Tipps zur Reportagefotografie.

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In Dänemrk erhitzen sich die Gemüter über einen Elitesoldaten, der ein Buch über seinen Afghanistaneinsatz veröffentlicht hat. Eine Zeitung hatte sich die Vorveröffentlichungsrechte gesichert, die Auflage des Blattes war noch nie so schnell vergriffen. Nun greift die dänische Regierung ein und will die Veröffentlichung des Buches verhindern – schon beginnt eine Debatte über die Pressefreiheit Dänemarks. Medienwirksam. Immerhin.

Deutschlandradio berichtet heute:

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Der Erfahrungsbericht eines dänischen Soldaten im Afghanistankrieg sorgt in Dänemark für eine neue Debatte über den Einsatz in Afghanistan. Die Militärführung fürchtete, dass Kriegsrelevantes durch das Buch bekannt würde, und versuchte, die Veröffentlichung zu stoppen.

Die Wogen schlugen hoch, die Gemüter waren erhitzt. Sonst verhaltene Herren fielen sich ins Wort. Dienstagabend, dänisches Fernsehen: Gerade war bekannt geworden, die Tageszeitung „Politiken“ würde am darauffolgenden Tag ein Buch abdrucken, dessen Veröffentlichung die Militärführung zu verhindern suchte, denn, so Kommunikationschef Lars Sønderskov:

„Wir machen ja keinen Spaß, wenn wir sagen, der Inhalt des Buches ist eine Gefahr für die Sicherheit des Königreiches und beeinträchtigt unserer Verhältnis zu anderen Staaten. Natürlich kann ich keine Details nennen, aber der Leser erhält ein sehr detailliertes Bild, wie unsere Soldaten und Spezialeinheiten in Afghanistan operieren und wie wir mit unseren Verbündeten zusammenarbeiten.“ (weiterlesen auf deradio.de)

Der Tagesspiegel schreibt:

Die Schilderungen des hochdekorierten Elitesoldaten Thomas Rathsack sind spannend und geben einen Einblick in den Alltag gefährlicher Missionen. Doch dem Militär zufolge enthalten sie sensible Informationen, welche sowohl die nationale Sicherheit des Königreichs als auch die guten Beziehungen zu alliierten Nationen gefährdeten.

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Foto:  Finn Frandsen  – „Der Soldat & Autor Thomas Rathsack“

Nun könnten den Nationalhelden Bußgelder und schlimmstenfalls bis zu acht Jahre Gefängnis erwarten, glauben dänischen Rechtsexperten. Rathsack wurde inzwischen unmittelbar von seinem gegenwärtigen Posten entfernt und suspendiert. Eigentlich hatte der Verlag vor, das Buch erst am Ende des Monats zu veröffentlichen, aber die Chefredaktion der Zeitung entschied sich wegen des drohenden gerichtlichen Verbotes jetzt dazu. „Das Militär kann nicht allgemein Bezug auf die nationale Sicherheit nehmen, um zu bestimmen, welche Bücher in Dänemark veröffentlich werden dürfen oder wie und unter welchen Bedingungen Medien Bericht erstatten“, sagte Chefredakteur Thøger Seidenfaden am Mittwoch. Seidenfaden unterstrich zudem, dass das Buch, in dem der Elitesoldat sehr detailliert über brenzlige Situationen in seinem Einsatzalltag berichtet, keinerlei Informationen enthalte, die andere Soldaten gefährden oder wichtige Informationen preisgeben würden. (weiterlesen auf Tagespiegel.de)

Einen Leitartikel des „Nordschleswigers“ mit dem Titel „Jäger und Gejagde“ finden Sie hier. Und die TAZ titelt ihre Story zum Thema mit „Spezialeinsatz für die Pressefreiheit

Da können die verschiedenen AFG-Buchautoren in Deutschland nicht klagen – meines Wissens nach wurde noch kein Werk von ihnen probiert, zu verhindern. Dennoch sind die Befindlichkeiten mancher bundeswehraffiner Menschen ziemlich hoch, probieren sie doch hinter den Kulissen, das eine oder andere Werk zu diskreditieren, haben mir ein paar der Autoren verraten.

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