Der Bruder des afghanischen Präsidenten Hamid Karsai steht auf der Gehaltsliste des US-Geheimdienstes CIA. Das berichtet die „New York Times“ (Mittwoch) unter Berufung auf derzeitige und frühere US-Funktionäre. Ahmed Wali Karsai, der als eine Größe im illegalen afghanischen Opium-Handel gilt, erhalte von der CIA seit acht Jahren Geld für diverse Dienste. Unter anderem habe er dabei geholfen, in der südafghanischen Region Kandahar eine paramilitärische Einheit zusammenzustellen, die unter CIA-Regie operiere. Auch soll er den US-Kräften Zugang zu Immobilien verschafft haben. (mehr dazu bei SZ-online.de)
Dazu ein Kommentar von Ansgar Graw, Die Welt:
Wie weiter am Hindukusch…?
Überraschend ist die Nachricht nicht. Die Kumpanei zwischen der US-amerikanischen Central Intelligence Agency (CIA) und dem afghanischen Drogengroßhändler Ahmed Wali Karsai folgt einfacher Logik. „If he is a bastard, at least he is our bastard“, nach diesem Motto gehen nicht nur Amerikaner in Afghanistan vor – wenn schon ein Schurke, dann doch bitte auf unserer Gehaltsliste. Gleichwohl ist die Kluft zwischen Ahnung und Gewissheit groß. Die Debatte über den Sinn des Afghanistan-Engagements bekommt neue Nahrung. (weiterlesen hier)