Berlin – Keine zwei Wochen nach dem tödlichen Gefecht bei Kunduz sind am Donnerstag wieder vier deutsche Soldaten gefallen. Nach Informationen von SPIEGEL ONLINE waren die Deutschen auf einer Patrouille von Kunduz nach Baghlan mit Panzerfäusten angegriffen worden. Dabei wurden vier Bundeswehrsoldaten getötet, eine bisher unbekannte Anzahl wurde schwer verletzt. (mehr auf spiegel.de)
Die Nachrichtenagenturen berichten jetzt von fünf Verletzten. Die Taliban bekennen sich zu dem Anschlag auf die Bundeswehr. ntv meldet, dass die BW-Patrouille aus Pol-e Kumri kam. Laut «Bild» wurde die Patrouille gegen 12.00 Uhr deutscher Zeit nahe der Stadt Baghlan beschossen. Die Patrouille war demnach in einem gepanzerten Fahrzeug des Typs Eagle IV unterwegs. Nach Angaben von «Spiegel Online» handelte es sich um eine gemeinsame Patrouille deutscher, belgischer und afghanischer Soldaten. Baghlan gilt dem Bericht zufolge als Hochburg der Taliban.

Minister zu Guttenberg während seiner Rede vor Soldaten im Mazar-e Sharif (Quelle: Bundeswehr/Schmidtke/Burkhard Schmidtke)
Guttenberg flog um 14 Uhr Ortszeit in Afghanistan ab, saß im Hubschrauber nach Termez (Usbekistan), als die Deutschen im Gefecht starben. Nach der Landung in Termez wurde er gleich am Hubschrauber abgeholt, ins Stabsgebäude des deutschen Feldlagers gebracht. Dort wurde er über die Situation unterrichtet. Danach entschied sich der Minister nach Afghanistan zurückzukehren. Er will die toten Soldaten in Empfang nehmen und möglicherweise anschließend nach Deutschland bringen.(mehr auf bild.de)
Informationen der Bundeswehr zum heutigen Vorfall (wird offenbar aktualisiert). Bundesregierung.de
Programmhinweis: Die PHOENIX-Runde um 22.15 Uhr: Krieg in Afghanistan – Bundeswehr in der Todesfalle?
Alexander Kähler diskutiert mit:
Reinhold Robbe (amtierender Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages)
Peter Blechschmidt (Süddeutsche Zeitung)
Eric Chauvistré (Journalist und Militärexperte)
Prof. Christian Hacke (Politikwissenschaftler)