Bei einem Luftangriff im nordafghanischen Einsatzgebiet der deutschen Bundeswehr ist am Montag nach NATO-Angaben ein hochrangiger Taliban-Kommandant getötet worden. Bei dem im nordafghanischen Kunduz getöteten Taliban-Anführer handelt es sich nach offiziellen Angaben um den „Schatten-Gouverneur“ der Aufständischen für die Provinz. Mullah Jar Mohammad alias Mullah Noor Mohammad sei erst kürzlich von den Taliban eingesetzt worden, sagte der Regierungs-Gouverneur der Provinz Kunduz, Mohammad Omar. Die Internationale Schutztruppe ISAF hatte zuvor mitgeteilt, ein hochrangiger Taliban-Kommandant in Kunduz und zwei seiner Berater seien am Montag bei einem Präzisions-Luftschlag getötet worden. Die ISAF hatte keinen Namen genannt. Zwei Berater des Mannes seien bei dem Angriff rund 30 Kilometer nordöstlich von Kunduz-Stadt ebenfalls gestorben, teilte die NATO-geführte Internationale Schutztruppe ISAF mit. Die drei Aufständischen seien in einem Fahrzeug in einer ländlichen Wüstengegend unterwegs gewesen, als der Präzisionsluftschlag sie getroffen habe. In der Provinz Kunduz waren am Karfreitag drei deutsche Soldaten in einem Hinterhalt der Taliban getötet worden. Bei einer Operation gegen die Aufständischen in der Nachbarprovinz Baghlan waren am 15. April vier Bundeswehr-Soldaten gestorben. (Fundstelle der standart.at)
Er starb auf dem Weg zu einer Beerdigung: Bei einem von den USA angeführten Präzisionsluftschlag ist der Taliban-Schattengouverneur der Provinz Kunduz getötet worden. Deutsche Einheiten waren an der Aktion offenbar nicht beteiligt. Bei dem Taliban-Anführer handelt es sich um Mullah Noor Mohammad. Er war vor etwa zwei Monaten aus der südafghanischen Taliban-Hochburg Helmand nach Kunduz gekommen, nachdem Mullah Salam, sein Vorgänger als Schattengouverneur, in Pakistan festgenommen worden war. Noor Mohammad war mit drei anderen Kommandeuren auf dem Weg nach Dascht-i-Archi, wo eine Beerdigung von mehreren am Wochenende getöteten Taliban stattfinden sollte. Der Taliban-Kommandeur sei „an allen Aspekten der Militäroperation (der Aufständischen) in der Provinz Kunduz“ beteiligt gewesen, heißt es in einer Mitteilung der Isaf. Er sei verantwortlich dafür gewesen, Zielprioritäten zu setzen, Waffen zu verteilen und Angriffe gegen ausländische und afghanische Sicherheitskräfte zu leiten. Mit der Ernennung der sogenannten Schattengouverneure wollen die Taliban ihre Macht im Land verdeutlichen. Da die Zentralregierung von Hamid Karzai außerhalb von Kabul kaum Einfluss hat und weder Polizei- noch der Justizapparat funktionieren, bieten sich die Aufständischen als Parallelregierung an. Von der Klärung bei Familienstreits bis zu Eigentumsfragen erledigen die Schattengouverneure alle Aufgaben, die sonst eine Regierung hätte. Daneben freilich organisieren sie auch den bewaffneten Widerstand gegen die internationalen Truppen. (mehr auf spiegel.de)
Sprache kann schon verräterisch sein !
Wenn man die beiden Berichte über den gleichen Vorgang vergleicht, fallen einem schon Unterschiede auf.
Zitat Spiegel:
Er starb auf dem Weg zu einer Beerdigung: Bei einem von den USA angeführten Präzisionsluftschlag ist der Taliban-Schattengouverneur der Provinz Kunduz getötet worden.
Zitatende
Was will uns der Spiegel mit dieser Beschreibung sagen ?
Das es unmenschlich ist einen Talibian, der die Angriffe auf deutsche Patrouillien koordinierte, auf dem Weg zu einer Beerdigung zu vernichten ?
Und weiter heißt es:
Zitatanfang:
Mit der Ernennung der sogenannten Schattengouverneure wollen die Taliban ihre Macht im Land verdeutlichen. Da die Zentralregierung von Hamid Karzai außerhalb von Kabul kaum Einfluss hat und weder Polizei- noch der Justizapparat funktionieren, bieten sich die Aufständischen als Parallelregierung an. Von der Klärung bei Familienstreits bis zu Eigentumsfragen erledigen die Schattengouverneure alle Aufgaben, die sonst eine Regierung hätte. Daneben freilich organisieren sie auch den bewaffneten Widerstand gegen die internationalen Truppen.
Zitatende
Sind die Taliban also die Guten, die die Lücke der Regierungsgewalt schließen und dafür sorgen, dass entrechtete Bauern wieder ihren Acker bekommen ?
Wohl kaum, auch sie nehmen sich was sie brauchen und der einfache Bauer hat das Nachsehen und führen öffentliche Enthauptungen durch.
Was soll uns der Satz sagen, daneben organisieren sie den bewaffneten Widerstand ?
Organisieren sie einen bewaffneten Widerstand, so wie die Anti-AKW Bewegung einen friedlichen Widerstand gegen eine vermeintlich ungerechte Sache organisiert ?
Werte Spiegelredaktuere, die Taliban organisieren nicht einen Widerstand gegen einen unrechtmäßige Besatzer, sondern sie führen einen Bürgerkrieg gegen die lokalen Machthaber, wer immer diese auch sein mögen. Die Nato hat sich lediglich auf eine Seite der Bürgerkriegsparteien gestellt und versucht mit Hilfe von lokalen Warlords, Kräften der ehemaligen Nordallianz und den offiziellen Regierungstruppen die Taliban an der Machtergreifungen zu verhindern.
Dessen Geistes ich bin, dessen Worte ich find !
Korrektur: Wessen Geistes Kind ich bin, dessen Worte ich find !
Man beachte wieder mal den latenten Anti-Amerikanismus des Spiegels. Die Operation fand anscheinend im Rahmen von ISAF statt, aber der Spiegel will wie immer sein Bild von den bösen, schießwütigen US-Spezialeinheiten verkaufen.
hmm…
ok Spiegel wird wohl nicht anders werden 😉
aber die amis geben schon Grund zur Besorgnis/Ärgernis.
Gerade z.B. die sach so tollen Drohnen sind nicht immer so genau.
und wenn einige Zivilsiten dabei drauf gehen.
wen kümmerts ?? Es ist einfach eine Lüge – die mit den superschlauen und supergeanuen waffen.
Und die Sondereinsatzkommandos die Nachts ranrauschen und Leute liquidieren …?
/Camerad
Mal nen Link zu den Drohnen
den WikiLeaks film mit den schiesswütigen Amis kennt Ihr ja schon;-)
http://www.timesonline.co.uk/tol/news/world/us_and_americas/article5575883.ece
Intersseant das gerade Obama den Drone-Wars begrüsst; Im Gegensatz zu Busch.
/Camerad
@Camerad
Tja, da sind sie wieder, die „deutsche Mainstreampresse“ mit ihren antiamerikanischen Reflexen und die Überheblichkeit gegenüber der Art der Kriegsführung der US-Kräfte.
Und wir ?
Statt unser politisches Gewicht in die Waagschale zu werfen und zu versuchen den Konflikt zu lösen, beschränken wir uns auf Mitläufertum und halbgaren Beteiligungen.
Und warum ?
Weil die Politik keine klaren Ziele vorgibt, oder, was schlimmer wäre, vielleicht auch gar nicht hat.
Bemerkenswert in diesem Zusammenhang ist für mich eigentlich nur die Verwendung des Wortes „Präzisionsluftschlag“, impliziert sie doch das nur die USA das können 😉
Und das im Gegensatz zur Kunduz-Bombardierung, bei der wir deutschen uns als Bolzer gezeigt haben 😉
Und natürlich geht das nicht gegen die Feinde des Wiederaufbaus von Afghanistan, sondern gegegen die „Schattenregierung“ der Taliban (???) denen so zumindest eine scheinbare Legitimation unterstellt wird.
Das Prinzip, des gezielten Tötens ist das Merkmal des Krieges. Daher ist völlig unabhängig von der Wortwahl die Situation klar beschrieben. Im Krieg kann es keinen zivilen Aufbau geben. Wenn die Polizei nicht in der Lage ist jemanden festzunehmen, ist das eine Sache, wenn man dann statt dessen einfach tötet, hat man jeden Anschein eines Rechtsstaates schon längst aufgegeben.
Demokratie und Rechtsstaatlichkeit ist mit einem militärischen Angriff einfach nicht zu verteidigen. Mit militärischer Verteidigung schon eher (ist aber eventuell nicht sehr effektiv…) Auch die Mafia übernimmt normalerweise zivile Aufgaben und wird deshalb häufig hingenommen.
Wenn aber das Gewaltprinzip, das Recht des Stärkeren, bzw. des besser Bewaffneten, die einzige Ordnunggrundlage ist. Dann ordenen eben mafiöse Strukturen und nicht demokratische die Welt. Das hat übrigends nichts mit gelegentlichen Wahlen zu tun…
@georg,
ich erfreue mich gerade an dem Zitat: „Wessen Geistes Kind ich bin, dessen Worte ich find!“ Die „Objektivität“ des Spiegel mal wieder treffend entlarvt.
Darüber hinaus will der Spiegel in o.a. Artikel wieder den Eindruck erwecken, gegenüber Talibanführern dürfe nur mit dem polizeilichen Mittel der Festnahme reagiert werden.
Warum aber sollte gegenüber Taliban-Kommandeuren im Raum Kundus nur Festnahmen erlaubt sein, wie der Spiegel meint? Gibt es neuerdings ein Tötungsverbot für Talibankommandeure im Krieg? Bei der Neigung der westlichen Politik zur Selbstfesselung auf diesem Kriegsschauplatz ist das nicht ganz auszuschließen. Eher scheint es aber so, dass der Spiegel noch in den Kategorien von Herrn Jungs Stabilisierungseinsatz verharrt und gegenüber Talibanführern nur Polizeimaßnahmen als angemessen ansieht. So wie Herr Ströbele es sich vorstellt: “Den Taliban einfach die Waffen wegnehmen und dann festnehmen.” Wenn der Spiegel den fortgeschrittenen Infantilismus des Herrn Ströbele unterstützt, zeigt dies einmal mehr den qualitativen Niedergang des Spiegel auf.
Die Drohnen sind genau. Das ist nicht das Problem. Es ist eine Frage der Informationslage. d.h. befindet sich die Zielperson da wo man glaubt und wer befindet sich sonst noch dort?
Im Irak war McChrystal übrigens für diese Spezialeinsätze am Boden verantwortlich. Die Einheit bestand aus Amerikanern und Briten und hat einen sehr wichtigen Beitrag zum Sieg über AQI geleistet.
Viel problematischer waren da die vielen unangekündigten Hausdurchsuchen. Damit bringt man die Bevölkerung viel deutlicher gegen sich auf. Aber das hat man in AFG inzwischen zurückgefahren.
Taliban getötet ?
Na Klasse, – kann nur sagen weiter so !!!
Diese rücksichtslosen Gotteskrieger haben es nicht anders verdient.
Klingt hart für ein weibliches Wesen, nicht wahr ?
Aber das ist meine Meinung “ geworden !“
Daß der Spiegel sich wieder stramm seinen linksliberalen Wurzeln nähert zeigt auch dieser Kommentar:
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,691318,00.html
Da werden teils richtige Umstände zitiert um völlig absurde, durch mich längst überwunden geglaubte linke Thesen zu postulieren (Weltfrieden, „Heal the world – Syndrom“).
Insbesondere das lästige Gerede vom erstrebenswerten Pazifismus zeugt von einer nicht zu beschreibenden Infantilität und Naivität in Bezug auf Außen- und Sicherheitspolitik.
Es ist ist diese Altlast der 68er, welche Deutschland in die Misere gebrachthat , nach der Wiedervereinigung keine eigenen (realistischen) Interessen zu formulieren und zielstrebig zu verfolgen und somit zum Spielball aller Mächte zu werden bzw. zu bleiben.
Ich frage mich angesichts der Kommentare langsam, auf welchem Blog ich hier gelandet bin… Einige definieren sich selbst anscheinend als rechts-antiliberal?. Wer mit Schlagworten auf politisch Andersdenkende verweisend argumentiert, hat wohl offensichtlich das Argumentieren selbst aufgegeben!
Ich vermisse das Menschliche. Ich war selbst in Afghanistan aber lange bevor die Russen den Krieg dorthin brachten – mein Herz blutet…
Wenn man das Video von Wikkileaks anschaut, kann man für diese Art von Militarismus nur noch Verachtung empfinden. Wenn sogar Zivilisten gezielt und vor allen Dingen ohne Not getötet werden, ist die Grenze zum Mord längst überschritten. Wenn Krieg heute anscheinend nicht ohne Verbrechen funktioniert, können die noch so hehren Ziele auch nicht erreicht werden… Diese grundlegende Haltung des Militärischen dient dann den ebenso verbohrten Fundamentalisten als nicht wiederlegbares Argument ihre eigenen ebenso fragwürdigen Ziele durchzusetzen…
Auf der Strecke bleiben alle friedlichen Kräfte…
So funktioniert es nicht, und das ist Fakt!
Wieso ist jemand antiliberal wenn man Feinde tötet? Der Spiegel Beitrag war ideologische Phrasengedresche und nix seriöses.
Es ist sehr wohl menschlich in AFG zu kämpfen. Wie viele Menschen sind durch medizinische Hilfe, Nahrungsmittelhilfe, Trinkwasserprojekte, Katastrophenhilfe in AFG in den letzten Jahren gerettet worden? Wie viele Flüchtlinge sind zurückgekehrt?
Wenn sie vor den Russen da waren, dann kennen sie das alte Afghanistan. Leider kennen es in Afghanistan nur noch wenige, da diese entweder tod oder im Exil sind. Wenn wir am Ende des Einsatzes wieder auf dem Niveau von 1960 sind, dann hat sich das ganze gelohnt.
Wikileaks Video ist IRAK. Jeder sollte die Langfassung ansehen und dann eine Kommentierung von Seiten des US Militärs lesen. Der Piloten mussten davon ausgehen, lediglich Aufständische anzugreifen. Er hat NIE die Intention gehabt Zivilisten zu töten.
Sowas passiert. Klingt hart – ist es auch.
pi
Jemand ist antiliberal, wenn liberal als Vorwurf formuliert wird. Phrasengedresche ist auch, wenn man einem Beitrag ohne inhaltliches Argument Phrasengedresche vorwirft.
Ich bezweifle sehr, dass ein Einsatz der mehr und mehr den Kriegszustand als gegeben akzeptiert dazu führt den Zustand der in den siebziger Jahren herrschte wiederherstellt. Gerade weil friedliche Kräfte ins Exil gehen müssen.
Ich kann mir sehr wohl vorstellen, dass militärische Präsenz helfen kann, aber nicht wenn das Töten von Gegenern als normal angesehen wird. Ich halte das für eine grundsätzlich kontraproduktive Haltung. Liebe deine Feinde heisst ja nicht, dass man sich nicht wehrt, aber sehr wohl, dass man sie als Menschen respektiert. Dazu muss man nicht ihre Handlungen aktzeptieren, wenn man sie jedoch versteht und sich in ihre Lage versetzen kann, dann kann man auch taktisch effektiver reagieren.
Danke für den Hinweis, dass das Video natürlich den Irak betrifft. Aber wenn nur einmal so etwas passiert, dann kann niemand mehr davon ausgehen „müssen“ es handelt sich um Aufständische. Und selbst wenn es so wäre, auf einen schon verletzten Menschen mit Tötungsabsicht zu schiessen als legitim anzusehen übersteigt mein Vorstellungsvermögen. Die Verantwortung für diesen Mord tragen sowohl die befehlenden Vorgesetzten als auch die ausübenden Soldaten. Wer glaubt als Befehlsempfänger seine Verantwortung und sein Gewissen auf den höheren Rang abgeschieben zu können, macht sich selbst etwas vor…
Wenn wir morgen die Polizei abschaffen, wird wohl kaum jemand die Illusion haben, das niemand mehr stiehlt, mordet oder korrupt ist!
Aristoteles – so lange sucht die Welt also schon nach Frieden – hat gesagt: Wenn in der Welt die Liebe herrschte, wären alle Gesetze entbehrlich.
Irgendwelche machthaberischen und/oder ideologischen Idioten gibt es immer und überall – wer das nicht wahrhaben will, träumt im Schlummerland vor sich hin, was nicht heißen soll, dass man nicht zunächst nach politischen Maßnahmen greifen sollte, bevor die Waffen sprechen müssen.
Afghanistan war mal das Paradies für Hippies – vielleicht hätten die „Blumenkinder“ mal da bleiben sollen, evtl. wäre es ja etwas mit dem Frieden geworden! Aber da spricht Volk, sprich Stämme, auch ein Wörtchen mit und da ist es bei „den Afghanen“ bekanntlich auch nicht so weit her damit. Man sollte also bei allem Wunsch nach „Peace“ bitte die Augen vor der Realität verschließen, auch nicht am Hindukusch!
…da war der Finger zu schnell: …bitte die Augen n i c h t vor der Realität verschließen…
Das Stichwort ist richtig „Polizei“. Ein Polizist wird dazu ausgebildet auch das Leben eines Verbrechers zu respektieren. Einem Soldaten scheint man das nicht beibringen zu wollen, oder sogar ausreden zu wollen…
Wenn die Polizei die gleichen Kriterien anwenden würde, die im Militär vorzuherschen scheinen, hätten wir eben eine Diktatur und keine Demokratie. Wenn Gewalt das beherschende Ordnungsprinzip ist, herscht eben die Angst…
Der freudsche Versprecher ist auch bezeichnend. Die Realität ist seit tausenden von Jahren die Gleiche, nackte Gewalt löst seltenst ein Problem, verschiebt die Entscheidung bestenfalls. (Das letzte mal, als das „funktionierte“, wurde Deutschland besiegt…) Konfliktlösungsstrategien sind gut erforscht und funktionieren. Sie sind selbst in der Militärgeschichte dokumentiert. Sie erfordern den Respekt als Vorraussetzung!
Die Realität ist, das Gewalt ohne Respekt die Konflikte verschärft und nicht löst. Das liegt in der Natur der Sache…
Die deutsche Mission ist in der Hinsicht übrigends deutlich besser in der Durchführung als andere Beteiligte, nur scheint es mehr und mehr aus dem Ruder zu laufen.
Daher mein Appell an das Geistige für alle Betroffenen. Wenn man sich durch Emotionen leiten lässt, kann der Gegner einen beliebig manipulieren und wenn dann Soldaten wehrlose Zivilisten töten, sind sie in die Falle des Gegners gelaufen ohne es merken. Über die traumatischen Folgen für die Soldaten aus solchen Ereignissen ganz zu schweigen…
Der Irakkrieg hat den Terrorismus nicht gedämpft, sondern angefeuert. Bush war der wirksamste Terroristenwerber der Geschichte. Und nun haben wir den Schlamassel…
….. Bush war was, bitte ??
…….der wirksamste Terroristenwerber der Geschichte …..?
Für mich war der “ f a s t “ selber einer !!!!
Ach ja, geanau das liebe ich so an Diskussionen mit Vertretern der 68er.
Immer das gleiche Schema:
1. Realität ausblenden
2. Idealvorstellung als nicht verhandelbar darstellen
3. Argumente des Mitdiskutanten als geisitg minderwertig oder zumindest kurzsichtig darstellen (die moralische Hochheit ist von Rechts wegen sowieso in ihrer Hand. Im Zweifel einfach ein kurzer Verweis auf die Geschichte)
Und schon kann man sämtliche Positionen vertreten, da die eigene immer erhaben (mindestens im humanistischen Sinne) ist!
Einfach toll!!
Dass spezifische Probleme eigene Lösungen erfordern, die unter Umständen noch nicht gefunden wurden braucht da niemanden mehr zu interessieren.
Man hat ja eh die Mehrheit der (mit dem Thema i.d.R. nicht besonders bewanderten) Bevölkerung zumindest gefühlsmäßig auf seiner Seite.
Es läuft…
Was hat das Schema mit 68ern zu tun? Das Schema scheint es ja offensichtlich in allen Richtungen/Meinungsfeldern zu geben. (Der Selbstbezug im letzten Beitrag ist ja möglicherweise ironisch gemeint, das kommt aber nicht so eindeutig rüber…)
Ich bevorzuge echte Argumente, und möchte sie auch hören, sonst bleiben doch die, die einer Meinung sind nur unter sich und können ihre eigene Meinung gar nicht entwickeln.
Ich warte auf Argumente, nicht auf Meinungszugehörigkeitsabgrenzungen. Ich höre auch gerne persönliche Geschichten, die ja durchaus eine Haltung erklären, oder eigene Einschätzungen revidieren können…
Lieber TJShredder,
einige Fragen:
1. Stichwort Polizei: Inwiefern ist die Form der Polizeiarbeit, wie sie in Deutschland stattfindet, geeignet in Afghanistan für sicherere Verhältnisse zu sorgen? Unter Berücksichtigung der „Privatmilizen“ zum Beispiel?
2. Was geschah nach Abzug der Sowjets 1989 (also der Entfernung eines Gewaltfaktors aus der Gleichung)?
3. Welche Anzeichen sehen Sie dafür, dass die Aufständischen bei der Ausübung von Gewalt Respekt gegenüber dem Gegner oder der Zivilbevölkerung walten lassen? Hat es darauf auch vor 2001 Hinweise gegeben?
4. Konfliktlösungsstrategien: Dann entwickeln Sie doch mal einen grob gezeichneten Rohentwurf hier, der sich diskutieren läßt. Schlagworte bringen uns nicht weiter.
Anna Nym, die die dt. Soldaten auch lieber heute als morgen wieder zu Hause sähe, aber Ihre Mittel in der von Ihnen dargestellten Form für untauglich hält.
Ich kann auch kein Patentrezept vorlegen, das kann man wahrscheinlich nur vor Ort entwickeln.
Aber grundsätzlich geht es ohne gewaltfreie Kommunikation zwischen den Konfliktparteien nicht. Ich weiss nur, dass eingige NGO’s recht gute Ergebnisse erzielen konnten, solange keine massive Militärpräsenz da war.
Das Grundproblem entstand meiner Meinung nach, daß gewalttätige Kräfte (die Taliban) die, letztendlich durch die Gewalt der Russen nach oben geschwemmt wurden, das Land in eine Diktatur geführt haben. Das hat übrigends nichts mit irgendwelchen religiösen Ansichten zu tun, die werden wie im Mittelalter lediglich zur Manipulation missbraucht. Die Taliban waren ja die, die die Russen bekämpft haben…
Ich habe die Buddhafiguren in Bamian noch intakt gesehen. Ich kenne nicht nur die unglaubliche Gastfreundschaft der Afghanen aus eigener Anschauung, sondern habe auch ihre Geschicklichkeit und Erfindungsgabe am eigenen Leib erfahren dürfen. Der jetzige Zustand ist ein Wiederspruch zu den Verhältnissen vor 30 Jahren. Er wurde durch Gewalt hervorgerufen, warum nun gerade Gewalt die Lösung sein sollte, weiss ich nicht.
In diesem Blog gibt es eine Erläuterung, was Melmapalena heisst. Wenn man es schafft, als Gast bei den Afghanen zu sein, würde man die Kraft dieser Tradition vielleicht auch zur Befriedung nutzen können. Die Taliban können auch nicht einfach ihre eigenen Leute niedermetzeln bis niemand mehr da ist. Nur wenn man sie ernst nimmt, kann ein sinvoller Aufbau und eine Abkehr von der Gewalt erreicht werden. Dazu muss man natürlich auch Farbe bekennen und die bisherige Strategie der Taliban genauso verdammen wie jede andere Gewalt auch…
Jede Nothilfe und Notwehr wird dabei natürlich immer ihre Rechtfertigung haben. Aber Angriff ist eben nicht die beste Verteidigung…
Noch zu 1. das Stichwort Polizei ist als Haltung gemeint. Natürlich gibt es Probleme, wenn die Polizei nicht anerkannt wird oder zu schwach ist. Das gilt übrigends auch für No-go-areas in New York oder in Mafiagegenden in Italien. Aber niemand kommt auf die Idee deswegen dort Militär hinzuschicken. Die Lösung ist immer, die Bevölkerung, die ja unter den kriminellen Kräften leidet, so zu stärken, dass sie in der Polizei Verbündete sieht, die besser für Ordnung sorgen kann als die lokale Mafia.
Über das Buch, und den Link auf der Seite des Verlages fand ich das Afghanistanblog… So nahm ich mir Zeit, die Kommentare zum laufenden Thema durchzulesen.
Besonders charmant sind die von „tjshredder“. Egal, wie man sich umdreht, ist der Hintern halt auf der Rückseite…
Herr Tjshredder, Sie scheinen vergessen zu haben, dass nicht jedes Land sich so in seinem Verständnis der Demokratie langweilt, wie wir es tun. Was Sie im letzten Abschnitt über die möglichen Mafia-Lösungen sagen, ist schlicht gesagt Schwachsinn. Ich kenne jemanden, der als Jugendlicher aus Palermo floh, weil es gar keine andere Alternative als Mafia gab, und diese interessierte ihn nicht. Der Mann lebt heute in der Schweiz und ist ein anerkannter Manager. Von ihm kenne ich ganz andere Geschichten und diese basieren nicht auf einer aus der Nase gezogenen Vorstellung.
Ihre Anmerkungen bezüglich des Afghanistans irritieren nur noch. Sie drehen immer wieder den Spieß um, bloß um das letzte Wort sagen zu dürfen. Vor den Russen im Land gewesen? In den Sechzigern gab es dort keine Touris, eher Leute die zu einer – ich bleib im modernen Jargon – Schwarzer-Afghane-Tour anbrachen. Und ihren Worten entnehme ich dass Sie ein „typischer“ 68-ger sind. Was war denn also der Zweck Ihres Besuches damals? Wollten Sie sich die Buddha-Statuen live ansehen?
Ich bin `68 geboren. Meine Generation kann nur noch die heutige Welt umgestalten aber nicht für die Ihre verantwortlich gemacht werden. Wem verdanken wir denn das russische Afghanistan? Und das, was daraus später und heute wurde? Vielleicht der Tatsache, dass das einzige, was Sie damals durften/konnten (und wahrscheinlicher: worauf Sie noch gerade Bock hatten), war mit `ner Kippe im Mund Peace & Love zu schreien? Und ansonsten schön brav jeden Tag das zu machen, was man von Ihnen erwartete?
Was haben Sie damals für die gesteinigten Frauen dort drüben gemacht oder minderjährige Mädchen, die zwangsverheiratet wurden? Oder die Männer, die vielleicht nicht so Bock auf Analphabetismus hatten und denen eine andere Zukunft ihres Landes vorschwebte?
Demokratie und Rechtsstaatlichkeit sind also Ihrer Meinung nach durchs Agieren einer Armee – die durch eine Demokratie entsandt wurde – nicht umsetzbar? `tschuldigung, was passierte denn 1945 und wie kommt es, dass ein so gelungener Demokrat, wie Sie, eigene Meinung so frei und ohne Sorge hier publizieren darf/kann? Waren es nicht die Alliierten und damit grundsätzlich Amerikaner? Doch Marsmännchen?
Ich kann über Afghanistan wenig schreiben, aber ich schreibe recht viel über maritime Problematik. Ich übersetzte ins Deutsche das Buch des vor einem Jahr von den Somalis entführten Hansa-Stavanger-Kapitäns „Frohe Ostern Hansa Stavanger“. Ich stehe im Kontakt mit vielen Seeleuten (grundsätzlich zivilen Offizieren), die Ihren PC, Jeans, iPod und sonstige zivilisierte Güter nach Europa kutschen und auch eine Gefangenschaft hinter sich haben oder dieser knapp entkamen. Allen diesen Leuten dreht sich buchstäblich der Magen um, wenn sie dieselbe Argumentation Ihresgleichen hören: Marine würde „da unten“ nix tun, zurück mit ihr von Horn vom Afrika, die Piraten seien ja nur arme Fischer, die halt auf Robin Hood stünden.
So „blöd“ es für Sie klingen mag, die Welt ist nicht ganz in Ordnung. Und Deutschland will sie nicht unbedingt auf amerikanische Art und Weise verbessern.
Wir sollten also froh sein, dass wir überhaupt noch Leute haben, die sich für den Job eines Soldaten bei der Bundeswehr entscheiden. Bloß um einerseits von Profi-Politikern in solche Ecken, wie Afghanistan geschickt, und andererseits später von der Denkweise eines Profi-Demokraten, wie Sie, „zurückbegrüßt“ zu werden.