Der Gouverneur der nordafghanischen Unruheprovinz Kundus hat den dortigen Einsatz der Bundeswehr als «wirkungslos» kritisiert. Zugleich verteidigte er den von der Bundeswehr im vergangenen September angeordneten Luftangriff. Angesichts der schlechten Sicherheitslage in der Region forderte Gouverneur Mohammad Omar in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa in Kundus mehr amerikanisches Engagement. «Wir haben einen Feind und wissen, dass er uns töten will», sagte er mit Blick auf die Taliban. «Unsere (deutschen) Freunde beobachten das und retten uns nicht. Nun müssen wir unsere anderen (amerikanischen) Freunde bitten, uns zu retten.»
Omar sagte, er und der Provinzrat hätten vorgeschlagen, dass von den 30 000 zusätzlichen US-Soldaten in Afghanistan 3000 alleine in Kundus stationiert würden. «Wenn man den Terrorismus beseitigen will, sind ernsthafte Handlungen gefragt.» Die deutschen Soldaten wollten möglicherweise gegen die Taliban vorgehen, der Bundestag lege ihnen aber Steine in den Weg. «Das Parlament will nicht, dass Soldaten dabei getötet werden, wenn sie Aufständische bekämpfen.» Die Verbesserung der Sicherheitslage in der Provinz sei allein durch US-Sondereinheiten und afghanische Kräfte erzielt worden. Die Bundeswehr sei dagegen «wirkungslos» gewesen. Um die Sicherheit in Kundus sollten sich künftig daher «effektivere Länder» kümmern. (mehr auf newsticker.welt.de)
Im Streit um Entschädigungen für zivile Opfer des von einem deutschen Offizier befohlenen NATO-Bombardements in Kunduz (Afghanistan) gibt es angeblich eine erste Einigung. Wie Opferanwalt Karim Popal in Bremen auf einer Pressekonferenz sagte, solle eine Soforthilfe von der Bundesregierung geleistet werden. Diese Art „Winterhilfe“ solle die Hinterbliebenen der Opfer in zwei bis drei Wochen mit Lebensmitteln, Decken, Brennholz und Bekleidung versorgen. Popal war in der Nacht zu Donnerstag von seiner Reise aus Afghanistan zurückgekehrt, wo er Gespräche mit Vertretern des Bundesverteidigungsministeriums geführt hatte. Popal wehrte sich gleichzeitig gegen Vorwürfe, wonach er den internationalen Truppen in Afghanistan willkürliche Tötungen unterstellt haben soll. Dies berichtet die Bild Zeitung. (Fundstelle hier)
Passend zur ersten Meldung: Deutschland verlangt mal wieder einen ständigen Sitz wo? Im UN-Sicherheitsrat.
Ausgerechnet da. Ausgerechnet jetzt.
Man könnte unsere Diplomaten genauso gut mit Pappnase und offenem Hosenstall auf die Staatsempfänge schicken. Peinlicher geht es einfach nicht mehr.
@Califax
Da muste ich doch mal herzlich lachen. Ist ja auch nicht unwichtig, das Lachen meine ich.
🙂
«Wir haben einen Feind und wissen, dass er uns töten will»
Allein diese nüchterne Feststellung ist, meines Wissens nach, noch nie von den Verantwortlichen so getroffen worden.
Will damit sagen offiziell haben wir noch nicht einmal einen Feind.
Wenn wir aber ständig um vermeindliche „political correctnes“ herumeiern, brauchen wir uns auch nicht wundern, wenn wir ständig von den Realitäten eingeholt zu werden. Ich kann nur froh sein das der „Gender mainstream“ bei den Taliban keine Rolle spielt.
Ok, das war wenig sachlich, sollte nur voran gegangenes unterstreichen.
Eine nüchterne Lagebeurteilung kann doch nicht so schwer sein und ist auch der Bevölkerung zuzumuten. Diese ist es ja auch, die bei der nächsten Wahl, die Parteien wiederwählen sollen, die so massenhaft mit JA gestimmt haben.
Man darf gespannt sein.
Die Amerikaner machen sich im Norden immer mehr breit ohne vorher die Bündnispartner darüber zu informieren, ich habe es während meines Einsatzes selbst live erleben dürfen. Zumindest ín Kunduz ist die Bundeswehr in naher Zukunft überflüssig, zumindest was das taktisch- operative angeht, erst recht nach dem verheerenden (Medien)Echo und dem mangelnden politischem Rückhalt bezüglich der Bombardierung der beiden Tanklaster. Wenn BG Leidenberger diese Aufstockung begrüßt und ernsthaft erwartet, die Amerikaner werden sich seinem Kommando im RC North unterstellen, täuscht er sich höchstwahrscheinlich.
In der nordafghanischen Unruheprovinz Kundus, ist der Einsatz der Bundeswehr “ wirkungslos. “
Aber gleichzeitig wird der Angriff der Bw im September vergangenesn Jahres befürwortet. So Gouverneur
Muhammad Omar in einem Gespräch mit der deutschen Presseagentur.
Mit anderen Worten heißt das für mich, auf der einen Seite
sind wir “ gute Freunde “ , aber auf der Anderen taugen unsere Soldaten nichts.
Wir beobachten ja auch nur , wenn der Feind ( Taliban ) töten will, schauen zu , aber greifen nicht ein, um zu retten.
Solche Sätze bekommen unsere SoldatInnen natürlich auch zu Ohren. Das motiviert kollossal !! Hoffentlich fragen sich die SoldatInnen nun nicht vermehrt . “ Was treiben wir hier eigentlich noch ?
Aber es sind für Herrn Omar noch seine anderen “ guten “
Freunde da, die werden es schon richten.
Wenn ich dazu noch lese, daß die Verbesserung der Sicherheitslage allein durch die US-Sondereinheiten und afghanische Kräfte erzielt worden sei, dann bleibt einem eigentlich nur noch zu sagen :
“ Jungs packt Euren Krempel ein , und kommt nach Hause! „
@Gisela L.
Ich muss sagen, ich sehe diesen Punkt anders als sie, unsere Soldaten sollten nicht den Kampf aufgeben.
Ich für meinen Teil würde es befürworten, wenn wir tatsächlich mehr in Afghanistan leisten würden. Den zivilen Ansatz klammere ich hier einmal aus, über den habe ich wirklich zu wenig echte Informationen (abgesehen von „…wir Deutschen sind Vorreiter…“ und Suggestionen das andere Staaten diesen komplett zu vergessen scheinen).
Immerhin sind wir wegen des – zum ersten Mal ausgerufenen! – Büdnissfalles in Afghanistan!!! (Die Legitimation durch die UN nicht zu vergessen, aber wenn ich mich recht entsinne, stand der Deutsche Einsatz schon vor diesem Beschluss/Legitimation fest)
Und beim ersten Mal, wenn die NATO um unsere Hilfe ruft, knicken wir ein, schaffen es kaum, etwas mehr als die Hälfte der Prozentualen Anteils der Streitkräfte zu verlegen (Deu: 1,8% zu USA: 3,2%; grob).
Man mag Argumentieren, das unsere Armee nicht auf derartige Einsätze ausgelegt ist, und das zurecht, aber das scheint dennoch nur eine willkommene Ausrede zu sein, liegt doch der eigentliche Hase auf einem (oder mehreren) anderen Friedhof begraben: Der Umbau der Bundeswehr zu einer Interventionsarmee ist enorm kostenintensiv und in der Kriegsscheuen Bevölkerung enorm unbeliebt.
Ich sehe also vor allem die Politik in der Pflicht, endlcih ihre Schizophrenie (vgl. auch ständige Forderungen nach einem Sitz im UN-Sicherheitsrat – mit welchem Grund; Sicherheit auf globaler Ebene kann Deutschland offensichtlich nicht „projezieren“) aufzugeben und etwas ehrlciher mit sich selbst und der Bevölkerung (und den Bündnisspartnern) zu sein:
Deutschland ist eine – trotz ihrer „geringen“ Größe – mächtige Nation (im Verband mit der -zugegeben lahmen- EU noch viel mehr) und *sollte*, meiner bescheidenen Meinung nach, auch international Verantwortung übernehmen. Doch das geht nur, wenn man auch bereit ist, für die durchsetzung des eigenen Willens Stärke zu beweisen, und nicht nur zu „formulieren“ (Btw: Einfache Logik, die schon aus Clausewitz‘ Zeiten überliefert ist)
@Artikel:
Sicherlcih Polemisiert der Gouverneur hier, aber Polemik ist auch nur ein Stilmittel, um eine tendenziöse Situation/Meinung dem flüchtigen Leser deutlich vor Augen zu führen. Und ich denke, das wir uns diese Polemik redlich verdient haben. Ich möchte ja nicht als „Säbelrassler“ oder schlimmeres verschrien werden, aber ich bin der festen Überzeugung, das wir in unserer Area of Responsibility dieselbe (Responsibility) endlich wirklchi wahrnehmen müssen: Uns wurde die Aufgabe anvertraut, die Afghanischen Sicherheits-, Streit- und auch „Schreib“-Kräfte soweit zu unterstützen, das dort ein echter Staat entstehen kann, und die radikalen, uns feindlich gesinnten, menschenrechtsverachtenden Feindkräfte nicht nur vertrieben (a la: aus den Augen, aus dem Sinn), sondern besiegt werden!
Sicherlich kann man das Problem nciht rein militärisch lösen, aber die bereits vorhandenen Feindkräfte müssen unserem Willen unterworfen werden, damit wir unser Ziel erreichen können. Und offensichtlich ist dazu militärische Gewalt notwendig, die wir so weit liefern müssen, bis der afghanischen Staat selbst die Macht dazu hat, seinen Willen auf diese Feindkräfte auszudehnen.
Uff, das klingt jetz ganz schön heftig. Ich erschrecke selbst über die Heftigkeit der Worte, die da eben aus meiner Feder gesprudelt sind.
Man merkt, das ich heute vormittag noch im Clausewitz gelesen habe.
Ich möchte klarstellen, das ich hier absichtlich sehr überspitzt formuliert habe, aber mit dem Motiv, einige – zu friedfertige – Wortkonstrukte zu erschüttern.
(Btw: Wenn man in aktueller ausländischer Literatur liest, findet man ähnliche Begriffe wieder – auf Deutsch klingt das nur scheinbar um ein vielfaches härter)
Hm, irgendwie sind die letzten Zeilen verloren gegangen, ich wiederhole sie nochmal:
Das musste ich mir jetz mal von der Seele schreiben, und ich danke allen, die wenigstens ein wenig Verständniss für meine Aussagen finden.
Herzliche Grüße,
Drachenstein
@Drachenstein
Ich kann ehrlich gesagt eine Überspitzung nicht erkennen. Es ist genau so wie ich mir es wünsche. Klare Ansage! Alles andere hilft niemandem. Weder den Lesern, dem Wähler, den Politikern und schon gar nicht unseren Soldaten im Krieg und somit letztlich, nicht der afghanischen Bevölkerung. Der Einzige der sich der ansonsten in Quark gemeißelten Worte erfreut, ist der Feind.
Bitte bleiben sie wenn sie können bei dieser klaren Sprache.
@Drachenstein
Vom Drumherum-Gerede haben wohl wenigstens die die Nase voll, die betroffen sind: Soldaten und ihre Familien. Deswegen heraus mit den klaren Worten!
Musste sich meine Familie gestern mal wieder anhören, „in Afghanistan ist doch wieder Ruhe eingekehrt, selbst in Kunduz ist seit den Tanklastzügen nichts mehr los…“
In aller Frühe dann ein Anruf einer befreundeten Soldatenfamilie, deren Sohn zurzeit in Kunduz ist: Er hatte noch Gelegenheit seine Eltern zu beruhigen, falls sie etwas in den Nachrichten hören sollen – stundenlanges heftigestes Feuergefecht, das kein Ende nehmen will – welche Nachrichten? Noch ist – hoffentlich – kein deutscher Soldat gefallen, aber dann sind wieder alle „sehr betroffen“, drehen sich um und ändern tut sich nichts – egal in welche Richtung! Man sitzt ja in Berlin trocken und nicht im Kugelhagel, Entscheidungen lassen sich vertagen und man streitet weiter, wie man das nun nennt, wo sich unsere Söhne befinden und und und
Wir wünschen Euch allen viel Soldatenglück!!!
Die „Ansage“ des Gouverneurs trifft nicht nur jeden Soldaten, der in Kunduz seinen Dienst tut oder noch tun wird, sondern auch uns Soldatenfamilien. Warum riskieren unsere Soldaten ihr Leben und warum „geben“ wir unsere Söhne und Töchter für etwas her, wozu sie, lt. diesen Gouverneur, nicht geeignet sind.
Tun sie das, was von diesem Mann von ihnen gefordert wird, stehen sie hier in der Heimat unter Umständen vor Gericht oder Karsai fordert wieder eine Verurteilung durch die Sharia.
Ja, was sollen unsere Soldaten nun tun?
Ich wüsste es: Jungs und Mädels packt eure 7 Sachen und kommt heim. Dann geht es euch und uns wieder besser. Dank erntet ihr sowieso nicht, weil eben Undank der Welt Lohn ist.
Das sagt eine Mutter, deren Sohn derzeit in Kunduz steht und um den sie sich tagtäglich sorgt und um sein Leben bangt.
@Manuela
Sehr geehrte Soldatenmutter,
wieder einmal macht uns eine betroffene Mutter deutlich, das nicht nur der Soldat im Einsatz ist. Wir reden immer von 4500 Soldaten in Afghanistan. Das ist aber nur das jeweilige Koningent. Wenn man bedenkt das sich ein Kontingent vorbereitet, eines im Einsatz ist und eines aus dem Einsatz zurückkommt sind das schon 13500. Dazu gehören eben Mütter, Väter, Ehefrauen, Ehemänner, Kinder, Brüder, Schwestern, Onkel, Tante, Nichte Neffen, Cousin und Cousinen, Freunde und Bekannte etc. All diese Sorgen sich um die Lieben. Ein Soldat ist nie alleine im Krieg. Wir haben leider jegliche Kultur verloren uns um die Menschen zu kümmern die Besonderes leisten und ertragen müssen. Ich hoffe und wünsche ihnen, das Sie in ihrem Bereich sich zusammen finden können, um sich wenigstens gegenseitig zu stützen. Ihre Leistung nötigt mir allen Respekt ab und ist mit keinem Geld der Welt zu bezahlen.
Ich erlaube mir dennoch anzumerken, das unsere Soldaten sehr wohl geeignet sind mehr oder andere Dinge zu leisten.
Es ist ihnen leider oder Gott sei Dank nicht erlaubt. Jeder muss für sich selbst entscheiden was ihm da näher liegt.
Ich wünsche ihrem Sohn und Ihnen sowie ihrer Familie alles Soldatenglück, welches es zu verteilen gibt.
Sehen Sie nun ,
Herr Drachenstein,
daß ich mit meiner Meinung nicht allein dastehe ?
Von politischem, fachlichem Rumgesülze hat niemand etwas. Schon gar nicht die Soldatenfamilien.
Wieso müssen wir “ tanzen “ , wenn die NATO pfeift ?
Man kann auch in einer Bündnisgemeinschft sein, ohne zu allen ja und Amen zusagen.
Der ehemalige Bundeskanzler Schröder hat auch “ NO “ gesagt, als es um den Irak ging.
Sie haben sehr vieles richtig erkannt.
Aber eben nicht alles.
Sie haben die Menschen ein wenig vergessen, die den
Kopf für dieses ganze Desaster hinhalten müssen.
Das wir Deutschen gemeinhin kriegsscheu sind, stimmt so auch nicht hundert Prozent, – viele sind dafür, aber noch mehr dagegen ,- ich weiß zwar nicht , wie alt Sie sind, – nur ich für meine Wenigkeit, halte Kriege, – wenn man einen mal erlebt hat, – für keine Lösung.
@ Drachenstein
Ihr Name/Pseudonym wiederspricht also doch , ———– Sie sind ein Mensch mit Herz .
Ich dachte schon da ist ein “ Stein “ .
Sehr liebevolle Worte, die Sie geschrieben haben für
unsere Soldatenmutter Manuela.
Wie man sich doch täuschen kann. Aber in diesem Fall
habe ich mich gerne getäuscht. Ich bitte mir das zu verzeihen.
Nun bin ich verwirrt liebe Gisela. Wenn ich das richtig lese sind es meine Worte. Zumindestens habe ich mir erlaubt etwas zu Manuelas Worte zu schreiben.
@ BausC
Danke für Ihre mitfühlenden Worte. Ja es gibt uns auch, die Soldatenfamilien. Und wir sind nicht nur während des Einsatzes mit im Einsatz sondern hinterher auch. Dann wenn unsere Soldaten heim kommen, sofern sie das mental überhaupt können. Auch da sind wir dann wieder gefordert, leiden mit, versuchen zu helfen. Fangen auf, bauen auf.
Es ist schon der Hohn: Wir freuen uns auf unsere Söhne und Töchter, dass sie – so Gott will – heil nachhause kommen. Und trotzdem fürchten wir uns vor dem, was dann wieder auf uns zukommt.
Und all das mit dem im Gedächtnis, was diese Gouverneur über unsere Soldaten und deren Tun und Handel, oder besser gesagt Nichttun und Nichthandeln von sich gab. Fragt man sich da nicht, ob es nicht sinnlos ist, dieser Einsatz.
Und was ist mir unseren Soldaten, die dort in Afghanistan ihr Leben riskieren und dann derart falsch bewertet werden. Was denken die denn?
Wie ein Soldat einmal sagte: „Was wir auch tun, es ist immer falsch“.
@BausC
Ich glaube Gisela L. hat Sie gemeint, und sich einfach nur verschrieben.
@Manuela
…Wie ein Soldat einmal sagte: „Was wir auch tun, es ist immer falsch“.
Und das darf aus meiner Sicht nicht sein.
Soldaten werden in Deutschland nicht als integraler Bestandteil der Exekutive verstanden. Sie wirken eher als Fremdkörper. Und sie sind schon gar nichts auf was man stolz sein könnte. Das haben aber nicht die Soldaten zu verantworten. Diese ständige Diskussion über den zivilen Wiederaufbau impliziert gerade zu, das der militärische Anteil unanständig sei. Aber ohne den militärischen Einsatz geht gar nichts. Nur Soldaten sind in der Lage ein Umfeld zu schaffen, in dem ziviler Aufbau überhaupt möglich ist.
Dazu muss man erst einmal stehen, das sie ihre Arbeit machen und machen müssen.
Ich stehe voll und ganz dahinter. Viele andere sicher auch. Aber die breite Öffentlichkeit ergeht sich bestenfalls im freundlichen Desinteresse. Auch ich muste mir im Bekanntenkreis schon anhören: Die Soldaten wissen doch worauf sie sich einlassen. Und wenn sie erschossen werden ist das normales Berufsrisiko.
— Sicher ist es das. Aber hinter so einer Aussage steckt keinerlei Mitgefühl. Wenn ein Dachdecker vom Dach fällt sage ich doch auch nicht: Sein Pech, er hätte ja nicht Dachdecker werden müssen. Dann fühle ich mit meinem Nächsten. Und erst recht muss ich das für die tun, die Elend, Verwundung und Tod tagtäglich erleben. Ihnen und deren Angehörigen, wie Sie, sollte unsere ganze Aufmerksamkeit gewidmet werden.
Ich weiß es jetzt nicht wirklich, hat der Bundespräsident zu seinem Neujahrsempfang eine Soldatenmutter- oder Vater eingeladen? Ist das bisher mit Worten öffentlich gemacht worden was an der Heimatfront geleistet wird?
Verehrte Manuela sie geben ihr Kind für Deutschland und das ist mehr als alle Politiker zusammen für ihr Land tun.
Dafür ist Ihnen und allen anderen Soldatenfamilien Respekt zu zollen, selbst oder erst Recht dann, wenn ich den Einsatz in Afghanistan ablehnen würde.
@ BausC
Entschuldigung, natürlich habe ich NICHT Sie gemeint !
Ich war der Meinung , dieser mitfühlende Kommentar, kam
von “ Herrn Drachenstein. “
Das nächste Mal werde ich besser aufpassen bzw. richtig lesen. Sorry !
Kommt nicht wieder vor.
Rein oder raus?
Egal, in welche Richtung es geht (ich kann die Argumente beider Seiten gut nachvollziehen), es muss richtig gemacht werden. ‚Ein paar‘ Soldaten, die da sind, zuschauen und abwarten, was passiert, helfen niemandem.
Besonders unverschämt ist es aber, die Soldaten in den Einsatz zu schicken, der mit vielen Restriktionen verbunden ist, und auf die nächstbeste Gelegenheit zu warten, die Soldaten im Einsatz wegen jedem Missgeschick an den Pranger zu stellen.
Fakt ist: Es gibt einen Feind, der unseren Soldaten das Leben nehmen will, und es braucht einen klaren Entschluss, sich entweder zurückzuziehen oder standzuhalten (dann entsprechend auch mit den notwendigen Soldaten & Auftrag).
Der Soldat, der in Afghanistan sein Leben riskiert, muss auch das Gefühl haben, das der Einsatz einen Sinn und ein Ende hat. Wir können nicht über Jahre hinaus alle drei Monate ein kleines Kontingent in gefährliches Gebiet fliegen und auf das Ausbleiben von schlimmen Nachrichten warten.
Schliesslich wollen wir keinen Krieg führen, sondern einen Krieg beenden.
Die Gleichgültigkeit gegenüber unseren Soldaten (und wie richtigerweise geschrieben wurde, ihren Familien) muss aufhören.