Offenbar tut sich etwas in Afghanistan – zumindest, was die Verhaftungen von hohen Taliban-Mitgliedern angeht:
Der pakistanische Geheimdienst hat offenbar den Taliban-Anführer Mullah Abdul Salam gefangen genommen. Er wird für viele Anschläge im Norden Afghanistans verantwortlich gemacht, dem Einsatzgebiet der Bundeswehr. Der Gouverneur der nordafghanischen Stadt Kunduz, Mohammed Omar, hat in einer Pressekonferenz die Festnahme des Taliban-Kommandeurs der Provinz, Mullah Salam, bestätigt. Wie amerikanische Medien bereits zuvor gemeldet hatten, wurde der seit Jahren gesuchte Schattengouverneur der von deutschen Soldaten kontrollierten Provinz bereits letzte Woche von pakistanischen Sicherheitskräften im Norden Pakistans verhaftet. (mehr auf Stern.de)
Mehr zur Verhaftung im The Long War Journal. Allerdings wird dort berichtet, dass afghanische Offizielle behaupten, Mullah Salam sei schon 2009 im September getötet worden, was die Taliban allerdings damals bestritten haben.
Die Festnahme Salams, der bis zu 1.200 Aufständische befehligt haben soll, wurde als schwerer Schlag gegen die Taliban in Kundus gewertet. „Er war ein Tyrann, ein sehr grausamer Mensch“, sagte Gouverneur Omar. „Wir sind sehr froh, dass er gefasst wurde. Er hat den Friedensprozess strikt abgelehnt.“
Auch der „Schatten-Gouverneur“ der Provinz Baghlan, Mullah Mohammed, wurde verhaftet war nach Behördenangaben für zahlreiche Anschläge verantwortlich. Er hoffe, dass sich nach dessen Festnahme die Sicherheitslage verbessere, sagte der Polizeichef von Baghlan, General Kabir Andarabi. Nach NATO-Informationen haben die Taliban in 33 der 34 Provinzen Afghanistans sogenannte Schattenregierungen eingesetzt. (mehr auf Focus.de)
Na, dann ist ja wenigstens eine der beiden Kriegsparteien auf Nation Building vorbereitet.