…hoffentlich bekommen Sie nicht die Krise, dass ich in den letzten Tagen etwas nachlässiger war mit meinen Posts – einiges ist mir durch die Lappen gegangen. Machen Sie sich bitte keine Sorgen: bin momentan sehr mit dem Blogumzug beschäftigt. Das kostet neben dem normalen Job immens Zeit und Nerven und mein alter Sandkastenkumpel, der mir dabei hilft, unterstützt mich auch ehrenamtlich. Desweiteren habe ich mich nach langem Hin und Her dazu entschieden, dieses Layout auch im neuen Blog zu nutzen. Viele Leser haben mir gesagt, dass sie sich daran gewöhnt haben und es sehr übersichtlich und gut finden. Gute Dinge soll man ja nicht neu erfinden – es sei denn, jemand überzeugt mich vom Gegenteil. Desweiteren plane ich, einen wöchentlichen Videopodcast zur Verfügung zu stellen und wir sind zur Zeit viel am testen und überlegen. Deshalb musste ich kurzfristig einen Gang zurückschalten. Ich hoffe, Sie haben dafür Verständnis.
Als TV-Tipp kann ich Ihnen morgen den PHOENIX-Nachmittag empfehlen: dort planen wir derzeit einen Schwerpunkt zum Thema Verkürzung/Abschaffung Wehrpflicht versus Zivildienst – ist ja auch gerade ein aktuelles sicherheitspolitisches Thema…ab 14.45 Uhr auf PHOENIX. Wenn Sie keine Zeit zum Fernsehen haben, können sie auch den PHOENIX Livestream auf www.phoenix.de nutzen.
Im Übrigen hatten wir vergangenen Monat den nutzerstärksten Monat seit Bestehen dieses Blogs im Mai letzten Jahres: weit über 16.000 Leser. Vielen Dank dafür. Die Kurve geht stets steil bergauf. Das motiviert, intensiv weiter zu machen. Ohne Sie wäre das alles nicht möglich gewesen…Also: „heiter“ und engagiert weiter. Ich gebe mir Mühe, die Schlagzahl bald wieder zu erhöhen. Sie können mir auch mailen unter info@boris-barschow.de falls irgendetwas wichtiges meinerseits versäumt werden sollten…
Nur die Ruhe. Gut Ding will Weile haben. Viel Erfolg beim Umzug.
Kann man eigentlich irgendwo alte Phoenix-Sendungen abrufen (außer sie bei Youtube zu finden)? Die besten Sachen laufen immer, wenn man gerade arbeiten muss 🙂
Ich fand die Diskussion etwas einseitig. Die Probleme der Abschaffung sind ja klar. Wenn Zivildienstleistende und Grundwehrdienstleistende ohne Ersatz wegfallen, dann fehlt Personal. Das ist ja kein Wunder. Dann aber eine einfache Bilanz zu ziehen, wie teuer dem Staat die Umstellung auf professionelle Kräfte kostet ist zu kurzsichtig.
So gut wie nie wird betrachtet, was Volkswirtschafter seid Jahren auf und ab predigen, nämlich dass ein ausbildungsfremder unspezifizierter Einsatz von Arbeitskräften zu so hohen Opportunitätskosten führt, dass durch die Abschaffung ein Gesamtwohlfahrtsgewinn erziehlt werden kann.
Man darf also nicht nur die Gehälter gegenrechnen, sondern auch die Produktivität und zwar nicht nur die von Soldaten und Pflegern, sondern auch von den Grundwehrdienstleistenden, die der Wirtschaft dan ein Jahr eher zur Verfügung stehen anstatt als gelehrnte Fachkräfte Waffen zu zerlegen.
Gruß
Micha
Die Kritik führe ich gern fort.
Gen. Jertz? wiederholte öfter die Formulierung: „Wehrpflichtige übernehmen die Aufgaben von Soldaten im Einsatz zu Hause“. Wie bitte?
Zunächst bedeutet das, dass 40.000 Wehrpflichtige für ~7.000 Soldaten im Einsatz zu Hause etwas machen. Aber übernimmt ein Wehrpflichtiger wirklich die Aufgaben von Offizieren(die seltsamerweise sehr oft in Einsätzen auffindbar sind), Feldwebeln(gleiches wie Offze) und langdienenden Mannschaften. Natürlich nicht. Das ist Unsinn. Die Jungs sind höchstens eine billige Personalreserve für Katastropheneinsätze an der Elbe.
Weiterer Punkt war: „Wir brauchen diese 250.000 Soldaten um alle internationalen Verpflichtungen zu erfüllen.“ Unsinn!
Bitte welche dieser Verpflichtungen erfüllen Wehrpflichtige? NRF? EU BG? UN-Truppe? Internationale Stäbe???
Wenn die Abschaffung der Wehrpflicht eine Armee mit 200.000Soldaten übrig lässt, dann soll es eben so sein. Die internationalen Verpflichtungen sind davon nicht betroffen. So wie jetzt geht es nicht weiter. Wir hätten die 200.000 auf einen höheren AUsbildungslevel und Einsatzfähigkeit als die jetzigen 250.000.
Recht behält er mit der Aussage:“ Die Wehrpflichtarmee ist die intelligentere Armee“.
pi
@pi
Auf jeden Fall intelligenter und auch die demokratisch legitimiertere Version.
Eine Armee mit ausschließlich Berufs- & Zeitsoldaten hat denn welche Lobby ? Wer schütz diese vor der pazifizierten Politik ?
Es gibt viele Gründe pro & contra Wehrpflicht, aber die Verankerung in der Gesellschaft durch eine allgemeine Wehrpflicht, ist in meinen Augen die beste Gewähr für einen sorgsamen Umgang der Politik mit dem Mittel der militärischen Option.
Das mit der Verankerung in der Gesellschaft sehe ich beim besten Willen nicht. Erstens ist es lange nicht mehr so, dass jeder dient. Es ist nur ein Teil der männlichen Bevölkerung. Die Gesellschaft als ganzes steht der Armee bestenfalls desinteressiert gegenüber. In vielen Fällen unterschwellig ablehnend. Darüber wird doch ständig geklagt. Wo also ist die Verankerung? Es gibt viele Staaten mit Berufsarmeen, in denen Armee und Bevölkerung besser verbunden sind.
Das Problem der Wehrpflicht ist das auf die anstehenden darauf auswirkenden Problemen immer mit einer Verkürzung desselben reagiert wurde, statt intelligentere Lösungen anzustreben.
Dadurch ist eine öffentliche Negierung des Wehrdienstes entstanden der über die Jahrzehnte das Bild geprägt hat.
Wass eh immer nur verkürzt wird kann auch gleich ganz wegfallen 😉
Was wurde uns denn über Jahre eingebläut?
Ohne Wehrpflichtige tragen wir bald wieder Wehrmachts oder gar SS-Uniformen. Da ist es nur konsequent sich an die Wehrpflicht zu klammern.
Es wird einer Berufsarmee, die durch und durch auf demokratischen Grundlagen basiert, von sich aus mit radikalen Tendenzen fertig zu werden.
Mein Vater war 1958 bei der der Bundeswehr. In seiner Heereskaserne hat es eine handvoll Soldaten gegeben die ausserhalb der Kaserene gewohnt haben. Die Ausbilder und Vorgesetzten waren zu einem großen Teil Kriegsgediente. Dennoch haben diese Kameraden es geschafft, die freiheitlich demokratische Grundordnung zu verteidigen.
Heute leben in den meisten Kasernen gerade mal eine handvoll Soldaten. Die Masse lebt in den Orten des Standortes. Sie sind intergriert in Vereinen, in der Politik also selbstverständlicher Bestandteil des Ortes.
Das Argument Staat im Staate zieht beim besten willen nicht mehr.
Dennoch ist nicht die Wehrpflicht das Problem sondern der Zivildienst. Nur das sagt erst Recht keiner. Ok, vielleicht nach der Wahl in NRW.