Ich hatte es ja schon angekündigt – und ich habe das wie andere auch gerne gemacht, weil es die Aufmerksamkeit der Soldaten, über die so wenig berichtet wird, endlich mal in den Focus der Berichterstattung stellt: jetzt ist die Online Augabe des SZ-Magazin vorab erschienen. Feldpostbriefe aus Afghanistan. Ein ganzes Heft über Geschriebenes vom Hindukusch für die Daheimgebliebenen. Nehmen Sie an den Gedanken der Soldaten im Einsatz teil. Lesen Sie mehr hier im SZ-Magazin oder morgen in der Originalausgabe in der Beilage der Süddeutschen Zeitung.
Interviews zu den Feldpostbriefen hier.
Media.de – umstrittene Diskusion:
SZ-Magazin von Bundeswehr „schikaniert“?
Mehr dazu auch bei turi2.de und
beim Bendler-Blog
Was den Angriff auf die Tanklaster angeht: In Deutschland ist die Lage ziemlich seltsam, wie ich finde, die Politiker waschen ihre Weste rein und schieben die Schuld dem armen Oberst Klein zu – ohne deren Mandat wären wir nicht hier und Oberst Klein hätte nicht so eine Entscheidung treffen müssen. So stehen wir Soldaten als schießgeile Rambos da, und unser Ansehen leidet in Deutschland noch mehr. Das ist übrigens auch ein Grund für mich, die Bundeswehr zu verlassen – mir fehlt einfach der Rückhalt für unseren Beruf in der Gesellschaft. Das Thema sorgt jedenfalls für ziemliche Verwirrung bei den einfachen Soldaten, die nun noch weniger wissen, wie sie eigentlich handeln sollen, ohne direkt vors Tribunal gestellt zu werden.
Oberleutnant Eva Weber*, 28, derzeit in Masar-i-Scharif.

Quelle: mit frdl. Genehmigung vom SZ-Magazin: Gestern Abend mit einem komischen Gefühl meine Ausrüstung fertig gemacht. Es geht nach Kundus. In den Krieg? Jedenfalls sterben dort Menschen. Oberstleutnant d.R. Boris Barschow, 42, Masar-i-Scharif 2009.

Foto: privat / Der Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr ist in den letzten Monaten häufiger in den Schlagzeilen als wir das gewohnt sind. Gut oder nicht so gut? Es flattern immer wieder Anfragen ins Haus, von denen man 99% Prozent absagt, weil sie so reißerisch und durchschaubar sind. Es sei denn, sie bringen einem wichtigen Thema eine bisher nicht dagewesene Aufmerksamkeit, da muss man dann nicht lange nachdenken, ob man da mitmachen soll oder nicht. Sie handelt von Menschen, Familien und Emotionen. Deshalb musste ich heute „Modell“ stehen – eine ganz neue Erfahrung.
Mir sticht folgender Bericht sehr hervor:
Was den Angriff auf die Tanklaster angeht: In Deutschland ist die Lage ziemlich seltsam, wie ich finde, die Politiker waschen ihre Weste rein und schieben die Schuld dem armen Oberst Klein zu – ohne deren Mandat wären wir nicht hier und Oberst Klein hätte nicht so eine Entscheidung treffen müssen. So stehen wir Soldaten als schießgeile Rambos da, und unser Ansehen leidet in Deutschland noch mehr. Das ist übrigens auch ein Grund für mich, die Bundeswehr zu verlassen – mir fehlt einfach der Rückhalt für unseren Beruf in der Gesellschaft. Das Thema sorgt jedenfalls für ziemliche Verwirrung bei den einfachen Soldaten, die nun noch weniger wissen, wie sie eigentlich handeln sollen, ohne direkt vors Tribunal gestellt zu werden.
Oberleutnant Eva Weber*, 28, derzeit in Masar-i-Scharif.
Ein erstklassiger Bericht des SZ-Magazins quer durch die Gefühlslage der SoldatInnen!
Ist schon ein bewegendes Gefühl, wenn man dort die Briefe „seines“ Soldaten liest, vieles kommt wieder hoch.
Besonders heute, wo ich ihn am Flughafen Richtung Hindukusch wieder einmal für viele, viele Monate habe verabschieden müssen – wenn er wiederkommt, wird der Sommer hier schon wieder fast vorbei sein…
Hoffentlich – das wird für viele Monate das meist benutzte Wort für uns sein, hoffentlich kommt er gesund an Körper und Seele wieder nach Hause…
Auf dem Flughafen drückten mir die Kameraden meines Soldaten die BILD-Zeitung vom heutigen Tage in die Hand: Stolz auf das Foto: „Weihnachtsstimmung am Hindukusch“ Deutschland diskutiert, die Soldaten beten! Ein evang. Pastor spricht im Schein von Lagerfeuer und Fackeln den Segen für deutsche Soldaten der Isaf-Truppen in Afghanistan. Der Advents-Gottesdienst fand gut gesichert im Bundeswehrlager in Kunduz statt.
Wehmütig zeigten sie auf den Kommentar von Franz Josef Wagner „Post von Wagner“:
„Liebes Weihnachten in Afghanistan,
ich weiß nicht, für wen es schlimmer ist. Für die Eltern daheim oder unsere Soldaten am Hindukusch. Ich weiß nicht, wie Plätzchen schmecken in Kunduz und welche Bedeutung ein Christbaum im Krieg hat. Wann hat ein Krieg jemals Halt gemacht vor einem Christbaum? Was für eine Botschaft soll von einem Christbaum in einem Soldatenlager ausgehen, wenn man jeden Moment in die Luft gesprengt werden kann?
Daheim in Deutschland sitzen mit all dem Weihnachtskitsch, Lametta, die Eltern, die jungen Ehefrauen der Soldaten. Sie wünschen sich kein iPhone, kein 37-Zoll-TV-Geräte. Sie wünschen sich, dass ihre Söhne, Männer heil zurückkommen. Sie hoffen, beten unter dem Christbaum. Unter ihrem Christbaum schmecken die Plätzchen auch anders. Sie schmecken nach Angst, den Bildern aus dem Fernsehen und den Tränen, die man nachts weint. Ich denke, dass Weihnachten in Afghanistan jeder Mutter eines Soldaten das Herz bricht. Ich fühle mit ihnen und ihren Söhnen am Hindukusch. Ich will die Kerzen an meinem Christbaum für sie entzünden.
Herzlichst,
Ihr Franz Josef Wagner
Lieber Herr Wagner, eine „Soldatenmutter“ hatte Tränen in ihren Augen, als sie dies las und bei den Soldaten blitzte es auch verdächtig – Danke und Vergelt´s Gott. Sie haben Recht, wir wollen nur ein einziges Geschenk, das nicht mit allem Geld und Gold zu bezahlen ist: Wir wollen unsere Töchter/Söhne und Frauen/Männer heil wieder in unsere Arme schließen!
Danke auch an Freunde, die neben einer guten Flasche Rotwein einen lieben Gruß und ein Gedichtband für „schwere Situationen“ heute vorbeibrachten und an diesem schweren Tag an uns dachten…
Danke auch an einen lieben Anruf eines sehr guten Freundes, den ich im ersten Einsatz kennen lernen durfte – Danke dass es Dich und Deine „bessere Hälfte“ gibt – tut halt gut, ab und an mit einem „Soldaten“ schnacken und ein „afghanisches Hühnchen“ verputzen zu können…
An alle, die in der gleichen Situation stecken, Kopf hoch, wir schaffen das – für unsere Mädels und Jungs im Einsatz!!!
Man kann Herrn Wagner übrigens auch eine Mail schreiben – ich finde, das hat er verdient!!!
fjwagner@bild.de
Ich kann die Gefühlslage der Kameraden in diesen Tagen aus eigenem Erleben sehr gut nachvollziehen.
Wir Soldaten fragen uns zu Recht, warum wir dort unten eingesetzt sind, wenn zu Haus kaum Notiz von unserer Arbeit genommen wird – es sei denn, die Politiker zerfleischen sich gegenseitig an dem Thema.
Zwischen dem Luftangriff und der Bundestagswahl lagen rund 7 Wochen – es kümmerte niemanden.
Bis zur Übernahme des Verteidigungsressorts blieb es ebenfalls ruhig um das Thema.
Und nun schreien diejenigen am lautesten, die, einst gebettet in die große Koalition, froh gewesen sind, das Thema klein halten zu können.
Ich wünsche den Kameraden im Einsatz, dass Verteidigungsminister zu Guttenberg diese irre Polit-Posse überlebt. Ich persönlich traue momentan keinem anderen Politiker zu, Ordnung in die Bugwelle von
1. Rechtsprechung im Kampfeinsatz
2. A400-M- & Ausrüstungs-Desaster
3. gesellschaftliche Anerkennung des Soldatenberufs
zu bringen.
Liebe Politiker – wer Soldaten entsendet, sollte sie nicht vergessen und ihnen einen klaren Auftrag geben!
Insbesondere zur Weihnachtszeit, muss sich die Politik rechtfertigen, warum tausende Menschen „für die Bundesrepublik und deren Ansehen stehen“, persönliche Entbehrungen in Kauf nehmen und ihr Leben riskieren.
Ich wünsche meinen Kameraden im Einsatz – überall auf der Welt und insbesondere – in Afghanistan eine friedliche Weihnachtszeit!
Bitte vergesst nicht, dass die afghanische Bevölkerung euer Engagement zu schätzen weis und darauf angewiesen ist, das die internationale Gemeinschaft der Korruption auf allen Ebenen und dem fundamentalistischen Terror – den beiden großen Problemen Afghanistans – die Stirn bietet.
Das war meine Motivation, um in diesen Tagen und allen anderen Einsatztagen zu bestehen.
Dem SZ-Magazin und den Machern dieser ausgezeichneten Veröffentlichung gehört ein dickes Dankeschön – auch für den sensiblen Umgang mit den Soldaten und ihren Familien im Vorfeld.
Den Medien- und Presseleuten, die mit einem fairen Umgang für mehr Verständnis und besserer Wahrnehmung der Soldaten in der Öffentlichkeit sorgen, tun das, was eigentlich Deutschlands Politiker, allen voran der Bundeskanzlerin Frau Dr. Merkel, tun sollten.
Da steht man dann auch als Nicht-Leser der BILD-Zeitung diesem Blatt positiv gegenüber – immerhin erreicht sie mit ihrer Auflagenzahl die Gesellschaft schlechthin. Wenn sie eigentlich auch keiner gelesen haben will 😉
Wie überall auf dem Arbeitsmarkt, hat schon lange der Kampf um die klugen Köpfe begonnen. Da tut sich vor allem die Bundeswehr mit Hochglanzbroschüren und Werbetruppe hervor. Dazu wurde noch die militärische Hierachie auf den Kopf gestellt. Den Feldwebel/Bootsmann muss man erst mal fragen was er für einer ist. Ansonsten spricht man lieber den Hauptgefreiten an. Kenner wissen was ich meine. Das ganze Geld kann man sich sparen wie man an den Briefen sieht. Die eigenen Frauen und Männer sind die wichtigsten Multiplikatoren. Wenn ich mich so umhöre und umsehe, treffe ich zu 99% auf Kameraden die ihren Kindern, Verwandten und Freunden empfehlen lieber nicht zur Bundeswehr zu gehen. Wenn dazu noch ein ehemaliger GI sinngemäß von einem „Abenteuereinsatz mit rundum Wohlfühlpaket“ spricht, bröselt das letzte 1% auch noch weg.
Ich denke man muss sich insbesondere um die Soldaten die jetzt bei der Bundeswehr sind kümmern. Das ist so neu nicht und spiegelt exakt den Geist der Inneren Führung wider.
Dann brauch ich mir auch keine Sorgen um den Nachwuchs machen.
Übrigens ist es nicht der Ruf mehr Gehalt oder AVZ, das zeigen die Briefe deutlich. Es sind die sogeannten Hygienefaktoren. Dazu reichen auch keine Symbolaktionen zu Weihnachten. Wenn ich die Herzen erreichen will, muss ich mich 365 Tage im Jahr kümmern. Ein Kuschelkurs ist damit überhaupt nicht gemeint. Es ist ohnehin ein schlechtes Argument von jedem Arbeitgeber zu sagen: „Ich bezahle sie und das ist Motivation genug“ Für „Mitarbeiter“ die täglich ihr Leben aufs Spiel setzen, erst Recht nicht. Insofern gewinnt der §12 des Soldatengesetzes ungeheuer an Bedeutung. Leider ist es intern schon fast so weit, das in der Beurteilung der Punkt Kameradschaft eher mit einem Makel behaftet ist. Kameradschaft allerdings geht durch alle Ebenen. Der Soldat ist dieser nach unten und oben verpflichtet. Wenn man also bis zum Hals in der …….. sitz ist mir egal wer mir die Hand reicht um mich zu retten. Wichtig ist das ich mich drauf verlassen kann, das es einer tut. Die Kanzlerin hat Soldaten dafür ausgezeichnet. Diese Kameraden werden sich sicherlich ein Leben lang verbunden fühlen.
So wünsche ich den Soldaten und Soldatinnen sowie den zivilien Mitarbeitern in Krisen- und Kriegsgebieten ein frohes Weihnachtsfest. Den Familien und Freunden können wir nur danken wie sie ihre Soldaten unterstützen. Nachzulesen auch bei Radio Andernach.
Habe alle Briefe unserer SoldatenInnen bis weit in die Nacht hinein gelesen. Als es dann in der Früh gegen
4 Uhr war, und ich dachte , jetzt falle ich totmüde in’s
Bett, — Fehlanzeige.
Diese Feldpostbriefe haben mich dann doch noch eine ganze Zeit beschäftigt.
Die Schilderungen von Oberleutnant Eva Weber , 28 Jahre
treffen genau den Punkt, auf dem wir hier im Blog, schon lange rumkauen. Ich kann Sie sehr gut verstehen, wenn Sie der Bw den Rücken kehrt.
Auch die Schilderungen von OFw Dominik Hirz, 30 Jahre, seine Wahrnehmungen auf den Straßen zu beschreiben, gingen ganz schön unter die Haut. Ebenso seine Freude, daß es wieder nach Hause geht.
Man kann nicht genug mit dem Finger auf diese Regierung
zeigen, wie abscheulich ihr Desinterresse gegenüber unseren SoldatenInnen ist, die sie in den Krieg geschickt haben.
Allen voran die Bundeskanzlerin Frau Dr. Angela Merkel.
Wenn man als Oberhaupt eines Staates einen Auftrag erteilt, hat man sich auch weiter darum zu kümmern, und nicht einfach abtauchen.
Danke auch den Medienblättern, die es möglich gemacht haben, diese Feldpostbriefe zu veröffentlichen. Vielleicht hilft es , die Bevölkerung wachzurütteln. Ich hoffe es so sehr, für unsere SoldatenInnen.
@Gisela L.
Ich hoffe sehr mit ihnen. Selbst bin ich in einigen Foren unterwegs. Da wird viel und vor allem viel Gutes geschrieben. Allerdings habe ich den Eindruck, das es eine relativ überschaubare Anzahl an interessierten Lesern bzw. Schreibern ist. Wir sind natürlich überzeugt von dem was wir hier Schreiben. Ob das fürs politische Berlin von Interesse ist hängt wahrscheinlich von Meinungsumfragen ab. Und auch da liegt für mich der Haase im Pfeffer. An bestimmten Punkten verbietet sich politische Taktiererei. Spätestens dann wenn ich deutsche Staatsbürger in Elend, Verwundung und Tod schicke. Da hat der Michel gefälligst Verantwortung zu übernehmen. Auch die Opposition. Es bricht sich niemand einen Zacken aus der Krone zum Auftrag und zu den Soldaten zu stehen. Im Gegenteil, so zeigt das für mich staatsmännische Größe. So hat auch die SPD Feldpost geschickt. Diese ist an die Soldaten im Einsatz gerichtet. Grundsätzlich eine prima Idee. Leider bleibt doch ein gewisses „Geschmäckle“. Vor allem wenn darauf hingewiesen wird, das man auf den Abzug drängt, gleichzeitig eine Verstärkung der Truppen natürlich ablehnt. Welcher militärische Heerführer hat das den Sozis geflüstert?
Selbstverständlich wollen die Soldaten wissen, das der Einsatz mal irgendwann vorbei ist. Vor allem aber brauchen sie die Unterstützung für ihre Aufgaben während sie im Gefecht stehen. Und dazu gehören mehr Leute wenn der militärische Führer vor Ort, das für richtig hält. Denn nur der weiß wovon er redet. Ganz schlimm ist es wenn die aufrechten Kopfschüttler den Stab über militärische Entscheidungen brechen und soviel Ahnung von Kriegsführung haben, wie die Kuh vom Eistanz. Als Sahnehäubchen werden Soldaten dann noch vor Gericht gezerrt und ihnen erklährt, das dieses ja eine demokratische und rechtstaatliche Errungenschaft sei.
Der Umgang mit unseren Soldaten ist m.E. symtomatisch für eine gesellschaftliche l.m.a.A.-Entwicklung gegenüber der Politik. Die größte Wählergruppe ist die der Nichtwähler.
Liebe Gisela insofern hoffe ich, das was Sie und andere schreiben auch in Berlin gelesen und vor allem verstanden wird.
Möglicherweise könnte Herr Barschow mal aufzeigen was gedacht und gesgt wird, ausserhalb von Mikrofon und Kamera. Vielleicht kann uns ein Profi sagen warum Rückgrat zu zeigen nicht angesagt ist.
Weiterhin wünsche ich allen ein frohes Fest.
@ BausC.
Vielen Dank für Ihr Feedback. Ich freue mich immer , wenn ich auf Gleichgesinnte stoße.
Auch Ihnen ein frohes
und gesegnetes Weihnachtsfest.
@BausC.
Übles Gschmäckle finde ich treffend. Warum schreibt eigentlich die SPD an die Soldaten und gibt da Dinge von sich, die eigentlich in einen Wahlkampf gehören. Für solche Dinge haben unsere Soldaten sicherlich „keinen Kopf“.
Einen Soldaten anzuklagen schreit zum Himmel. Vorallem dann, wenn im gleichen Staat zwei Polizisten von jeglicher Schuld befreit werden, nicht einmal Anklage erhoben wird, da sich diese von dem 24jährigen bedroht fühlten weil er ein Küchenmesser in der Hand hat. Er wurde schlichtweg mit 12 Schüssen niedergestreckt, davon einige in den Rücken. Als Waffe hatte der Mann ein Küchenmesser. Also keine Bombe unter Kaftan, man brauchte ihn ihm keinen Selbstmordattentäter vermuten. Und eine Kalaschnikow hatte er auch nicht. Aber…. er war die Bedrohung schlecht hin und zwei ausgebildete Polizisten sahen sich ausserstande ihn zu bändigen. Dann schoß man eben. Und der Staatsanwalt sieht nun keine Veranlassung Anklage zu erheben.
Kommt ein Soldat in die Situation schießen zu müssen, was keiner gerne macht, stirbt dann auch noch jemand dabei wird er gnadenlos vor den Kadi gezerrt. Egal ob er einen Befehl folgte und einfach nur dem, was ihm ihm in langen Vorbereitungskursen beibrachte. Ist das Gerechtigkeit? Ich kann sie nicht sehen.
Sie sollen ein Volk, zumindest Teile davon, schützen. Notfalls mit der Waffe und dann dreht man ihnen einen Strick daraus. Das ist schlichtweg die Quadratur des Kreises.
Und wie sieht es mit dem angeborenen Selbstschutz des Menschen aus. Muß ein Soldat sich erst erschießen lassen um dann das Recht zu haben sich zu wehren? Irgendwie fasse ich mir da nur noch an den Kopf.
Auch deswegen, weil Taliban und Aufständische auch keine Rücksicht auf unsere Soldaten nehmen………
@ Manuela
Da bin ich aber 1000 % bei Ihnen.
Das ist eine Persiflage unserer Soldaten.
Und da reden sich diese Regierungspolitiker alles selber richtig schön, — nein, in der BRD haben wir keine
“ ZWEIKLASSEN – GESELLSCHAFT “ !
Trotzdem alles wie gehabt : … die Großen lässt man laufen, und die Kleinen kriegt man am A …. !
Alle die, die dieses Massaker angerichtet hatten, ( ich nenne das deshalb so, weil ausgebildete Polizisten
12 Schüsse, auf einen 24 jährigen abgaben , der mit einem “ Küchenmesserr“ “ bewaffnet “ war) und auch die , die diese schießwütigen Polizisten laufen ließen, gehören hinter Gitter.
Laßt unsere Soldaten ihren Auftrag in Afghanistan erledigen , ohne daß sie sich ständig die Frage stellen müssen, – darf ich, oder darf ich jetzt nicht schießen, um mich zu verteidigen.
Kleiner Unterschied : Die Taliban fuchteln nicht mit
“ Küchenmessern “ in der Luft rum.
@Gisela @Manuela
Seien sie bitte nicht so schnell mit einem „Todesurteil“. Bitte sie in ihre Vorstellung einzubeziehen, das jemand mit einem Messer, ohne Angst, Sie töten will. Das kommt auch für Polizisten nicht jeden Tag vor. Es ist nicht wie im Film, das cool die Waffe gezogen wird und gelassen auf einen Menschen geballert wird. Angst ist ein wesentlicher Faktor. Der Polizist denkt natürlich an sich aber auch an Frau und Kinder. Bedeutet also er will leben. Abgesehen davon ist meine Meinung, wer eine Waffe gegenüber einem Mitmenschen einsetzt und vor allem gegenüber der Exekutivkräfte, der muss immer die schlechteren Karten haben. Übertragen auf unsere Kameraden in Afghanistan….. Muss ich das weiter ausführen? Sie schreiben es im Grunde genommen selbst. Oder bin ich auf dem Holzweg?
Man könnte glatt zum „BILD“-Leser mutieren:
Eine Doppelseite „Soldaten grüßen Ihre Lieben“ mit Fotos und Namen!
Danke für die Aufmerksamkeit, die man unseren SoldatInnen endlich gewährt!
@BausC
Kein Mensch bildet ein Todesurteil. Es ist ein Widerspruch in sich selbst, was Sie schreiben. Auch ein Soldat denkt, sofern er überhaupt noch Zeit dazu hat, an Frau und Kinder, Mutter und Vater, Freundin bevor er sich verteidigt, falls er es noch kann und……. dann vor den Kadi zitiert wird. Noch schlimmer – ein Soldat wird von einer ganzen Nation vorverurteilt und dann auch noch verurteilt.
Nur….gegen diese beiden Polizisten wurde gar keine Anklage erhoben, bei den Soldaten schon. So sieht die Sache aus.
Kein Polizist wird so vergessen wie unsere Soldaten.
Man mag jetzt sagen, ein Soldat weiß was auf ihn zukommen kann aber gilt das auch nicht für einen Polizisten.
Und mußten es 12 Schüsse sein? Man spricht doch immer von gezielten Schüssen auf die Beine. Warum waren die meisten im Oberkörper.
Ich denke die Diskussion über diesen Fall entfernt sich weit von dem was ich damit sagen wollten.
In unserem Stadt sind eben nicht alle gleich. Bemerkens- wert ist jedoch, dass beide dem Staat dienen. Nur die einen halt mehr…………..
Ich wünchen allen Bloggern hier im Forum und auch Ihnen, lieber Herr Barschow eine gesegnete Weihnacht.
Unseren Soldaten in AFG, speziell auch in Kunduz, wo derzeit mein Sohn seine erste Einsatzweihnacht erlebt, fernab seiner Familie, eine ruhige Weihnacht. Möge Gott bei ihnen sein.
@ Manuela
Der Wahnsinn macht leider auch nicht vor diesen Tagen halt. Leider kennen wir nicht alle Fakten. Ich neige eher zu der Ansicht, das wenn jemand einen Polizisten bedroht oder gar angreift, muss er mit allen Konsequenzen rechnen. Ich würde dies in ähnlicher Weise auf Soldaten übertragen. Es ist beispielsweise so das die Munition die die deutsche Polizei verwendet, keine „Manstopper“ sind. Sprich ein Schuss ins Bein bringt den Täter nicht zum stehen. Will das gar nicht vertiefen wir waren ja nicht dabei.
Wichtiger ist das ich Ihnen und allen anderen hier und insbesondere Boris Barschow ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest wünsche.
Meine Gedanken werden heute auch bei unseren Kameraden in Krise und Krieg und bei deren Familien und Freunde sein.
Insofern freue ich mich sehr, das auch ein lieber Kamerad mit mir den Heiligen Abend feiert.
Frohes Fest!
@ BausC
NEIN , aber…
hallo, – Sie guter Mensch, – von einem “ Todesurteil “ war
doch nicht die Rede. Nur von einer Anklage „ganz“ abzusehen, und alles fallen zu lassen, daß finde ich nicht gerecht , weil :
…. ich Sie bitten möchte zu bedenken, es waren ZWEI Polizisten , die „einem“ Menschen mit einem
“ Küchenmesser “ in der Hand gegenüber standen. Es ist doch keine “ Axt “ , oder eine Pistole gewesen.
Diese zwei gut ausgebildeten, gut trainierten Polizisten müssen “ 12 Schüsse “ abgeben, – ZWÖLF , – um diesem
“ Küchenmesserrambo “ in die Schranken zu weisen?
Ich bitte Sie ! Da hätten auch 2 oder 3 „gezielte“ Schüsse in die Beine genügt. Der Beruf eines Polizisten , ist kein Freibrief dafür, blindwütig um sich zu schießen.
12 Schüsse!!!!
Das alles hat in Dtschl. statt gefunden, und nicht
in Afghanistan. Das möchte ich hier noch einmal betonen.
Afghanistan ist, in dieser Beziehung , eine ganz andere
Baustelle.
Vielleicht verstehen Sie mich jetzt besser.
Ansonsten laufen wir total in die selbe Richtung.
@Gisela
Danke für ihren Beitrag. Als Antwort eignen sich keine Schnellschüße. Insofern bitte ich Sie das Ganze auf ein anderes Forum zu heben. Würde da gern das persönliche Gespräch suchen aber das scheint einigermaßen schwierig zu sein. Es bleibt mir einfach nur von Herzen zu danken und Ihnen ein frohes Fest zu wünschen.
@ BausC
Danke für Ihre Antwort.
Ein persönliches Gespräch zu führen ist , selbstverständlich, immer intensiver. Aber eben , wie Sie schon angeführt haben , schwierig.
Aber die Kommunikation in der heutigen Zeit, macht vieles möglich.
Ich wünsche Ihnen von Herzen, noch schöne , ruhige
Festtage.
In einem persönlichen Gespräch in diesen Tagen gab mir ein Soldat folgenden Denkanstoß:
Einerseits empfinde er eine Untersuchung und damit auch das Eingreifen eines Gerichtes in dererlei Vorfälle als gesetzmäßig – dies gebe auch einem Soldaten eine Art von Sicherheit. Denn: Spricht ihn ein deutsches Gericht frei – und das sei immerhin bis jetzt stets so gewesen – dann kann er mit sich selbst besser ins Reine kommen, er hat es „schwarz auf weiß“ – er hat keinen Fehler begangen. Er braucht sich aber auch nicht mehr ständig vor aller Welt verteidigen, denn das Gericht hat ihn für „nicht schuldig“ befunden und frei gesprochen.
In jeder Uniform steckt ein Mensch, das sollten wir alle nicht vergessen – Polizist oder Soldat – und niemandem von ihnen wird es leicht fallen, auf Menschen zu schießen, egal wo und in welcher Situation! Und immer wird etwas zurückbleiben sein ganzes Leben lang, ein solcher Freispruch kann aber bei der Bewältigung helfen.
Im Übrigen, kommen solche Vorkommnisse auch in den USA vor ein Gericht, allerdings dort vor ein Kriegsgericht, das wesentlich schneller reagiert und auch tiefere Einblicke in die Lage vor Ort haben dürfte.
Allerdings ist die Vorgehensweise in den USA auch mit allerlei – nennen wir es einmal Seltsamem – gesegnet:
Generalmajor Anthony Cucolo – US-Kommandeur im Irak – hat die Order erlassen, schwangere Soldatinnen bzw. den Soldaten, der das Kind gezeugt hat, vor das Kriegsgericht zu bringen. „Jeder, der den Kampf vor der erwarteten Stationierungsdauer von 12 Monaten verlässt, belastet seine Kameraden.“
Ich lebe dann doch lieber in Deutschland!
[…] dann haben Soldaten gesprochen dieses Jahr – im SZ-Magazin Briefe von der Front. Für mich ein Highlight dieses Jahres. Unverhofft. Ein Mosaikstein für eine […]